Der Bericht ist 7 Monate alt, in der Zeit danach hat die Dynamik in der Flüchtlingskrise dermaßen zugenommen, dass ich glaube, dass Herr Bauböck aus heutiger Sicht nicht erneut so einen Schmarren schreiben würde.
Zuerst steht bei einer Integration von über 1 Millionen Flüchtlingen der Aufwand, dieser Aufwand ist genauso dynamisch wie der stete Neuzuzug von Flüchtlingen. Summen von 50 Milliarden Euro bis 2017 werden hier schon mal vorsichtig genannt, es könnten natürlich auch einige Milliarden Euros mehr sein. Doch diese genannte Summe gleicht der, die von anderen Instituten auch schon genannt wurden.
Somit ist das ein Indikator. Was nun den ominösen „Nutzen“ anbetrifft, da gibt es überhaupt nichts, an dem man den „Nutzen“ seriös berechnen könnte. Wenn nun ein Migrationsforscher, wie Herr Bauböck sagt, dass er vom langfristigen „Nutzen“ der Einwanderung überzeugt ist, dann ist das für mich unseriös und eine abenteuerliche Einschätzung.
Wenn er dann noch nachlegt, indem er sagt: „ In zehn Jahren wird man einer Kanzlerin Merkel dankbar sein", sagte er der österreichischen Zeitung "Der Standard". "Nicht nur, weil sie humanitär richtig gehandelt hat, sondern auch, weil sie etwas getan hat, was zum Vorteil des Wirtschaftsstandorts Deutschland war." Dann kann ich nur Antworten, ich habe selten so eine bescheuerte Einschätzung von Aufwand und Nutzen gelesen.
Sollte die Integration von 1 Millionen Flüchtlinge nur halbwegs gelingen, dann wird die Wirtschaft und somit der Staat frühestens in 5-10 Jahren „ anfangen“ davon zu profitieren. Doch auch das bezweifle ich. Nach meiner Auffassung liegt der Nutzen eindeutig Seiten der Einwanderer. Viele werden sich in Deutschland ausbilden lassen – Schule, Lehre, Beruf, Führerschein, Sprache usw. - und danach wenn ihr Land befriedet ist, wie z.B. Syrien, wieder zurückkehren.
Was an „Nutzen“ für die Wirtschaft dabei übrig bleibt, das hätten die Unternehmen auch auf einem „normalen“ Weg über eine Stellenausschreibung in Europa etc. erhalten können. Herr Bauböck sollte mal die Abläufe während des Flüchtlingschaos genau zurückverfolgen. Nach eigener Aussage der Bundeskanzlerin wurden die Grenzen nach Deutschland „nur“ aus einem humanitären Grund geöffnet und offen gehalten. Die Bundeskanzlerin hat in ihrer Euphorie dabei nie den Vorteil des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Blick gehabt. Das konnte sie auch gar nicht, denn in einer so von Emotionen getragenen Zeit hat wohl keiner an Vor- oder Nachteile für die Wirtschaft gedacht. Doch mit diesem Satz :“ Kurzfristig stünden die Sozialsysteme vor Herausforderungen, räumte der Wiener Forscher ein. Auch im Niedriglohnsektor könne es zu einem sogenannten Verdrängungswettbewerb zwischen schlecht qualifizierten Einheimischen und Einwanderern kommen “. Relativiert Herr Bauböck seinen Schmarren, und macht aus seinem Bock einen Böckchen!
----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |