nicht falsch verstehen,bin selber in regenerative energien investiert,aber dieser artikel regt an!
von David Fessler (US-Korrespondent)
Biotreibstoffe: Lassen Sie sich nicht zum Narren halten
ich interessiere mich für alle möglichen Energiearten - fossile Treibstoffe, erneuerbare Energien, Atomenergie etc. Und wie die meisten anderen Amerikaner auch ist es mein Wunsch, dass wir unabhängig vom Öl des Mittleren Ostens werden. Zum Beispiel durch folgende Wege:
* Indem wir erneuerbare Energien wie Wind, Solar und Geothermalenergie fördern
* Nuklearenergie ist ebenfalls eine Option, um eine größere Energieunabhängigkeit zu erlangen - trotz der Unklarheit, wie man in Zukunft die radioaktive Abfälle entsorgen soll.
* Die Vereinigten Staaten sind mit einer für 100 Jahre ausreichenden Menge an Erdgas „gesegnet“ - das sind die zweitgrößten Reserven der Welt.
Aber Biotreibstoffe haben keine Zukunft. Ich erkläre Ihnen warum...
Die Biotreibstoff-Gehirnwäsche
Obwohl das Verbrennen von Kohle sehr viel Treibhausgas erzeugt, ist es immer noch eine bessere Lösung als Biotreibstoffe. Vor allem, wenn Sie die schädlichen Faktoren von Biotreibstoffen berücksichtigen.
Es macht wirklich keinen Sinn, dass man die Grundnahrungsmittel der Welt - Weizen, Mais und Reis verbrennt und in Kraftstoffe umwandelt.
Aber vor fünf Jahren wurden Bioethanol, Biodiesel und Biosprit als Amerikas Lösung gegenüber importiertem Öl gepriesen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Biotreibstoffe eine großartige erneuerbare Energie-Idee sind. Das Argument ist, dass der Kohlenstoff, welcher von Biotreibstoffen produziert wird, „besser“ ist, als Kohlenstoff von fossilen Brennstoffen. Wenn die Pflanzen ausgewachsen sind, haben diese angeblich die Kohlenstoff-Emissionen, welche bei der Verbrennung entstehen, ausgeglichen.
Der Kongress hat diesen Hype geglaubt und ein Gesetz verabschiedet, welches anordnet, dass bis ins Jahr 2017 mindestens 35 Milliarden Gallonen an Ethanol produziert werden müssen. Und um dieses Verfahren zu erleichtern, hat der Gesetzgeber eine Subvention von $0.51 pro Gallone Ethanol verabschiedet. Biodieselproduzenten bekommen sogar noch mehr - $1 pro Gallone.
Die Bauern sprangen natürlich gerne auf diesen Zug auf, um eine wenig Kohle zu verdienen. Felder mit Fruchtfolge wurden aufgegeben und es wurde nur noch ein Rohstoff angebaut: Mais. Und davon eine Menge.
Ethanol-Produktionsfabriken entstanden auf einmal im gesamten Mittleren Wesen der USA. Zwischen 2000 und 2008 vervielfachte sich diese Zahl von 50 auf 140. Und 60 weitere werden gerade gebaut.
Wer wusste schon, dass Amerikas Lösung auf die importierte Öl-Frage die ganzen Zeit im US-Boden lag?
Biotreibstoff-Realitäts-Check
Auf der Suche nach Energieunabhängigkeit haben die Politiker ein paar wichtige Kriterien übersehen...
Da die Bauern ihre gesamten Ressourcen für den Anbau von Mais eingesetzt haben, um Ethanol zu produzieren, stieg so ziemlich jedes Grundnahrungsmittel, welches aus Mais gewonnen wird, im Preis an.
Die Futterhersteller zahlten dadurch 3 bis 4 mal so viel wir vor ein paar Jahren. Und sie taten das, was jedes Unternehmen tut: sie gaben die Preiserhöhungen an den Konsumenten weiter. Hilfsorganisationen verringerten ihre Nahrungsmittellieferungen um 50%.
Ein Wall Street Editorial sagte zu dieser Thematik: „Cornells David Pimental und Ted Patzek von Berkeley fanden heraus, dass es mehr als eine Gallone Brennstoff braucht, um eine Gallone Ethanol herzustellen - 29% mehr. Deshalb, weil es enorme Mengen an fossilen Brennstoffen braucht, um Getreide wachsen zu lassen, die Ernte zu transportieren und dann den Mais in Bioethanol zu verwandeln.“
Eine Studie der Universität von Minnesota vom Jahr 2008 war sogar noch ernüchternder: „Die Umwandlung von Wäldern, torfhaltigem Boden, Savannen oder Wiesen in bepflanzbare Flächen zur Herstellung von Biokraftstoffen in Brasilien, Südost-Asien und den Vereinigten Staaten verursacht einen riesigen Ausstoss an Kohlenstoff. Wenn die Landschaftsveränderungen mit berücksichtigt werden, kommt man zu dem Schluss, dass zwischen 17 bis 420 mal so viel CO2 im Umlauf gebracht wird, als wenn man statt den Biokraftstoffen fossile Energien nutzen würde“.
Als die Nachfrage nach Mais und anderen Biokraftstoffen anstieg, fingen die Bauern an, diesen anzubauen und ignorierten die jahrhundertlangen positiven Ergebnisse, welche man mit der Fruchtfolge gemacht hatte.
Und durch die starke Produktion von Mais stiegen aufgrund eines Angebotsmangels auch die Preise für Sojabohnen, Weizen und Reis.
Bisher wurden Sojabohnen immer anderswo, zum Beispiel in Brasilien, angebaut. Aber eine groß ausgedehnte Entwaldung, um mehr Land für den Anbau von Sojabohnen-Produkten zu gewinnen, ist nur ein Beispiel dieses Biokraftstoff-Wahnsinns.
Und wenn wir gerade von Wahnsinn sprechen...
Die falsche Weg, um Biokraftstoffe zu fördern
In Sumatra und Borneo wurden beinahe 10 Millionen Morgen [Flächeneinheit, 1 Morgen = 4047m, Anm. d. Ü] an Wald verbrannt, um Felder für die Produktion von Palmöl, zur Herstellung von Biokraftstoffen zu gewinnen. In Malaysia und Indonesien radieren sie 25 Millionen Morgen des besten Waldes aus.
Zwei Dinge laufen hier falsch...
Den Wald zu verbrennen erzeugt 93 mal mehr an Treibhausgasen als das bei der Verbrennung des aus dem Wald zu gewinnenden Kraftstoffs entstehen würde. Die Bäume sind beinahe zweimal effizientere CO2-Verbraucher als die angebauten Palmpflanzen.
Das Auslaufen der $1 pro Gallone bundesstaatlichen Biokraftstoffsubvention im Januar bedeutet für viele Biodieselunternehmen, dass sie nicht mehr wettbewerbsfähig sind - und dies könnte das Ende für den Biodieselschwindel in den Vereinigten Staaten bedeuten.
Erfolgreiches Investieren
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