obwohl der Weg für diese Mannschaft noch sehr holprig wird, da sie wie getroffenen H... bellen. Wenn ich so ein klasse System hätte würde ich so schnell wie möglich traden auf Teufel komm raus und das ganze so geheim halten wie nur möglich. Warum es so schwierig ist mit Börsenbriefen Geld zu verdienenMar 25th, 2008 | By pierre | Category: Live Trading 2.0 Auf diesen Blog-Eintrag wurde lange und heiss gewartet. Geht es in diesem Eintrag doch schließlich um den ominösen CommerzbankThe-Old-Guard-of-Private-Equity -Trade, bei dem ich mich in der Betaphase des Live-Tradings nicht an die Regeln gehalten habe. Dadurch hatte das Depot einen zwischenzeitlichen Drawdown von -11% in der Spitze. Doch eines nach dem anderen. Beginnen wir mit einer Geschichte, die ich einst von Dr. Van Tharp gehört habe. Er nannte mir die genauen Zahlen, aber ich muss leider zugeben die exakten Zahlen vergessen zu haben. Ich werde die Geschichte trotzdem so weitergeben, wie ich sie gehört habe - denn es ist die Moral die zählt. (Sorry, aber ich weiß die exakten Daten wirklich nicht mehr.) Die Geschichte mit dem Börsenbrief, der Gewinne garantierte… Jedenfalls kannte Dr. Van Tharp in den 90er Jahren einen Trader bei einer großen Investment-Bank. Eines Tages wurde dieser Trader mit einem kleinen, aber feinen Golden-Handshake entlassen. Er hatte jetzt ein wenig Kapital - nicht genug um sich zur Ruhe zu setzen, aber genug um sich selbst etwas kleines Aufzubauen. Der Investment-Banker war von seinen Trading-Fähigkeiten überzeugt. Er nutzte das Kapital, um sein zukünftiges Leben aus dem Trading zu finanzieren. Doch damit nicht genug. Er veröffentlichte sogar einen Börsenbrief mit einer Gewinngarantie. Er proklamierte, wenn die Performance nicht erbracht wird, dass er das Geld für den Brief rückerstattet. Ich denke, und hier weiß ich auch nicht mehr die genaue Zahl, aber ich denke er garantierte 100% in 12 Monaten. Das ist ja ein recht sportliches Angebot, welches auch Dr. Van Tharp unterkam. Er meldete sich bei dem Investment-Banker und schlug ihm ein Experiment vor. Er sagte: “Du garantierst 100%. Ich würde gerne, mit deiner Erlaubnis, das Projekt verfolgen, und auch die Leser anschreiben, die sich für den Brief eingeschrieben haben. Wenn es dir gelingt die garantiere Performance zu erreichen, würde ich gerne untersuchen, wie sich die Leser so schlagen. Da deine Performance ja garantiert ist, sollte ja jeder reich werden...” Und siehe da, der Banker sagte zu. So schrieb Van Tharp vor Beginn des Tradings die Leser an, und es willigten auch alle ein, am Ende des Jahres ihm zu sagen, wie sie abgeschnitten hatten. Wie gut verdienen Leser an einem profitablen Börsenbrief? Der Banker behielt auf jeden Fall recht. Er konnte seine angesagte Performance in dem Jahr sogar übertreffen. Dr. Van Tharp wurde Zeuge einer schönen Kapitalvermehrung über das Jahr hinweg. Auch seine Leser wurden stets rechtzeitig informiert. Doch trotzdem hatten mehr als die Hälfte weniger Kapital als zu Beginn des Jahres. Der große Rest machte Plus/Minus Null und nur ein paar wenige konnten etwas von der Performance mitnehmen. (Hierzu gibt es genaue Zahlen, aber die habe ich leider nicht mehr Kopf.) Der springende Punkt ist: alle Leser hätten ihr Kapital vermehren können. Alles, was sie machen hätten müssen ist die Signale umzusetzen die ihnen vorgegeben wurden. Doch nicht nur, dass sie die profitablen Signale nicht verwerten konnten, die meisten hatten auch noch ein Minus am Ende des Jahres! Wie ist das denn Möglich?!
Natürlich sieht man hier gewisse Parallelen. Auch ich habe hier vollmundig angekündigt, das Live Trading zu starten. Start 1.1.2008 mit dem Ziel in den ersten 6 Monaten kein Geld zu verlieren, aber dann im Zuge von 3,5-5 Jahren aus einem kleinen Konto ein großes zu machen. Ziel ist es, den gesamten Prozess des Tradings offenzulegen. Analyse, Trading, Signale, Auswertungen, Statistiken, Kontoauszüge. In den ersten 6 Wochen des Jahres haben wir gemeinsam die Analysen für den DAX durchlaufen. Jeder Basiswert auf jeder Zeitebene wurde besprochen. Es folgten in den nächsten 6 Wochen die ersten Papertrades, um zu sehen wie denn genau diese Trendlinien gehandelt werden. Die ersten Trades verliefen alle hervorragend. Zwischenzeitlich lag das Depot 6R vorne. Dann folgte der Abverkauf im Markt und auch die 6R zogen wieder auf 0R zurück. Doch dann drehte ich eine Position in der Commerzbank, und dieser verkaufte ab. Ich hatte den Stopp bei 18,60 on-close hourly nicht gezogen. Zu diesem Zeitpunkt ging ich von einer Bodenbildung bei der Commerzbank aus. Der DAX und auch der Branchenindex liefen auf eine starke Unterstützung, und ich habe mich nach starken Shortgewinnen dazu entschlossen dem Trade noch etwas Spielraum zu geben. Hatte ich doch gerade eben erst ein paar R mit dem Short verdient. Doch dann ging es schlag auf Schlag. Die Unterstützungen die ich sah, hielten nicht und wurden gebrochen. War des Depot noch +0,5R im Plus, so schwankte es jetzt immens. +4R an einem Tag -6R am nächsten Tag. An dieser Stelle hätte schon längst etwas viel wichtigeres getan werden müssen: einen Emergency Stopp-Loss zu platzieren. Ich tat es nicht, da ich von einer volatilen Bodenbildung ausging. Dennoch war es einen Fehler, keinen Emergency Stopp-Loss zu platzieren. Ein Fehler, der niemals mit dem Echtgeld-Konto passieren darf. Das richtige Verhalten wäre es gewesen die Position glatt zu stellen, und einen neuen Trade zu eröffnen, unter neuen Rahmenbedingungen. Die ursprüngliche Trade-Idee war verflogen. Hätte ich den Trade als Bodentrade gemacht, so hätte ich einen neuen Trade im Journal eintragen müssen. Das ist aus zweierlei Gründen wichtig. Einerseits, damit ich sehe welche Trades von welcher Strategien funktionieren und welche nicht. Wenn ich dem Trade einfach “mehr Raum” gebe, so verliere ich meine Objektivität. Und da der Trade nicht neu im Journal auftaucht, kann ich nachher auch nicht auswerten, ob es eine gute Idee ist, diese Art von Trades zu machen oder nicht. Der zweite Grund ist, dass ich dann einen neuen Stopp setzen MUSS. So sieht man, dass wenn man sich nur einen Stopp nicht hält, sich selbst seine eigene Arbeit kaputt macht. Wenn der Markt schon schwierig ist, dann muss das oberste Ziel der Kapitalerhalt sein (+/- 0%). Wer in erratischen Seitwärtsphasen konstant sein Kapital schützt, der kann in Trendphasen seine Gewinne ausbauen und in diese hineinpyramidisieren. Ich stelle die Commerzbank jetzt mit 18,50 glatt und verbuche damit einen Verlust von 2% im Depot. Damit schließe ich die Testphase die seit Anfang Februar läuft mit -1,5% ab. (Der DAX hat in dieser Zeit rund -8,5% gemacht). Natürlich war es zu einem großen Grad auch Glück, dass dieser Trade viel schlimmer hätte ausgehen können. Doch nach einigen Tagen im Verlust, an der Stelle an der ich mittlerweile IMMER die Reissleine ziehe (das habe ich durch viele Verluste mittlerweile wirklich gelernt), so habe ich mir diesmal im Blog besonders lange Zeit gelassen. Damit kommen wir zu dem Experiment von Dr. Van Tharp zurück. Wenn du dich nicht an die Stopps hälst, dann wirst du verlieren. Oder aber auch etwas anderes kann passieren. Die meisten Leser des Börsenbriefs hatten verloren, weil sie nicht verstanden hatten, dass es Drawdowns und Gewinnphasen gibt (niemand gewinnt immer). Nach Gewinnphasen begannen sie riesige Kapitalsummen zu riskieren. Viel mehr als der Banker. Nach langen Gewinnphasen hatten die Leser “Vertrauen” in den Brief bekommen und wollten schnell noch reicher werden (Gier). Sie riskierten. Doch nach langen Gewinnphasen folgt meist eines. Der Drawdown. Und plötzlich verloren sie mehr Geld als der Börsenbrief. Sie stellten das Trading ein, verfolgten den Brief aber weiter. Und wie es so kommt, endete auch die Drawdownphase. Der Brief machte wieder 3 oder 4 Gewinne. Da dachten sich die Leser: “Oh, schön. Jetzt kann ich wieder.” Und nach 3 oder 4 großen Gewinnern begannen sie wieder mit den Verlusttrades. Und da sie ja wieder Performance wettzumachen hatten, riskierten sie auch wieder mehr. Und jetzt waren sie verärgert. Der Börsenbrief hatte Plus gemacht, und sie waren im Minus. Also wurde wieder das Risiko erhöht… Fällt euch ein Muster auf? Das Live Trading ist ein Projekt, das auf mehrere Jahre ausgelegt ist, kann nur funktionieren wenn ich mich an meine Regeln halte, und ihr euch an alle Regeln haltet. Ich werde in Zukunft mit Kontoauszügen beweisen müssen, dass ich mir den Mund nicht zu Voll genommen habe, und wenn es ernst wird nicht versage, sondern das richtige tue. Wenn du maximal vom Live Trading profitieren willst, darfst du selbst dann nicht mir blind folgen, und auch nicht blind das Gegenteil von mir machen. Es kann immer nur funktionieren, wenn keiner von uns die Regeln bricht! ----------- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Charttechniker wissen nicht ob sie mit Äpfeln, Birnen oder Zitronen handeln, weil Fundamentalanalyse über ihren Horizont geht, aber der getrübte Blick auf den Depotstand zeigt die Realität. copyright by hardyman - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - |