trom nicht verschwenden, sondern sparen
In einem Punkt sind sich, denke ich, alle einig. Die fossilen Vorräte versiegen, die Menschen müssen ihren Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken. Auf der einen Seite steht die elektrische, regenerativ erzeugte Energie, auf der anderen das Beibehalten einer chemischen Energiewirtschaft auf Basis von Wasserstoff.
Es wundert mich, dass in Bozen Brennstoffzellenbusse angekauft werden. In anderen europäischen Städten setzt man mittlerweile ausschließlich auf E-Busse. Das hat seine Gründe. Wasserstoff ist keine Energiequelle, sondern ein sekundärer Energieträger. Er kommt in der Natur nur in gebundener Form vor und muss deshalb hergestellt werden, zum Beispiel durch Elektrolyse. Bei diesem Verfahren wird Strom durch Wasser geleitet, um es in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zu trennen. Dabei gehen über 40 Prozent der elektrischen Energie verloren. Wenn der Wasserstoff später in der Brennstoffzelle verbrannt wird, um Strom herzustellen, geht erneut rund die Hälfte der Energie verloren, und zwar durch Wärmeverlust.
Weitere Verlustquellen sind die Speicherung und der Transport. Bezogen auf sein Volumen enthält der Wasserstoff sehr wenig Energie. Entweder wird er mit hohem Energieaufwand in Druckbehältern komprimiert oder durch Abkühlen auf minus 253 Grad Celsius verflüssigt. Um die Energie zu transportieren, die in einem Benzintanklastzug steckt, braucht man etwa 15 Wasserstoff-Tanker. Insgesamt kann am Ende der Umwandlungs- und Verteilungskette nur ein Viertel der Ausgangsenergie auf die Straße gebracht werden. Direkt übers Stromnetz könnten hingegen 90 Prozent genutzt werden. |