#270
Es scheint, der Autor des Blogbeitrags hat sich null mit dem Unternehmen beschäftigt.
- Bei der Übernahme Ben&Jerry's vor 20 Jahren wurde dem Unternehmen damals schon eine weitgehende Autonomie vertraglich zugeschrieben. Unilever selber skalierte B&J zu einer Welt- und Kultmarke. Diese Autonomie ist innerhalb des Konzerns eine Sonderstellung. Andere Marken trifft es nicht in diesem Ausmaß. Die Nachricht ist auch schon wieder vergessen. Außer in einigen Online-Bubbles hatte diese Nachricht kaum Relevanz.
- Bei der Aktion von B&J handelt es sich nicht um einen Boycott Israels. Dort wird die Marke weiterhin vertrieben. Wie aus der Pressemitteilung Antisemitismus herausgelesen werden kann, weiß ich auch nicht.
- Die Verlagerung des Firmensitzes war keine Verlagerung, sondern eine Vereinfachung der Konzernstruktur. Vorher gab es zwei Unilevers, 1x Britisch, 1x Niederländisch. Jeweils Sitz in London und Rotterdam. Diese Vereinfachung war seit sehr vielen Jahren angestrebt und hat nun endlich geklappt. Die Vereinfachung spart einige Kosten, aber viel mehr Verwaltungs- und Organisationsaufwand.
-"Das zeigt mir, dass Unilever kaum zu steuern ist. Es ist viel zu groß, zu verschachtelt und es gibt viel zu viele widerstreitende Interessen. " okay, was ist mit Amazon, Nestle, Henkel, Beiersdorf etc? sind die nicht weltweit mit vielen Marken aufgestellt? Ich glaube, das sind einfache Behauptungen, um eine Entscheidung zu rechtfertigen, weil der Autor mit der Performance unzufrieden ist.
Der Verkauf der Aufstrichsparte in 2018, die Vereinigung in 2020 und der angestrebte Verkauf des weltweit größten Teegeschäfts in naher Zukunft sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie der Konzern seine Strukturen entschachtelt und vereinfacht.
Die Performance ist solala, die Aussichten für die Zukunft sind mMn weiterhin richtig gut. |