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5. Tradingchance METRO: Einstiegsmoeglichkeit nach Kurssturz __________________________________________________
Metro ist Deutschlands groesster Einzelhandelskonzern, weltweit befindet sich Metro unter den Top-Fuenf. Die juengste Entwicklung von Metro ist recht positiv, so ueberzeugt vor allem die selekti- ve Auslandsexpansion. Ferner sehen wir nach dem deutlichen Kurs- rueckgang seit dem Zwischenhoch bei 42 Euro nach den September- tiefststaenden eine charttechnisch guenstige Einstiegsgelegen- heit, zumal wir davon ausgehen, dass ab dem 2. Halbjahr 2002 die Konjunkturerholung auch in Deutschland ein konsumfreundlicheres Umfeld nach sich ziehen wird.
Langfristige Kursphantasie geht von der selektiven Auslandsexpan- sion aus: Bis Ende 2002 wird Metro in Russland 5 grosse Cash & Carry (C&C)-Maerkte eroeffnet haben und in China soll die Zahl der C&C-Maerkte bis 2005 von aktuell 8 auf 50 gesteigert werden. Aber auch in Westeuropa ueberzeugt die Entwicklung der umsatz- und ertragsstarken C&C-Maerkte. Positiv ist auch die Ertragsent- wicklung im Gesamtkonzern.
METRO hat im Geschaeftsjahr 2001 ihren profitablen Wachstumskurs trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen fort- gesetzt. Der Umsatz des Konzerns stieg um 5,5 Prozent auf 49,5 Mrd. ?. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhoehte sich um 9,2 Prozent auf 2,38 Mrd Euro. Das be- triebliche Ergebnis (EBIT) des Metro-Konzerns stieg um 10,3 Pro- zent auf 1,13 Mrd Euro. Der Jahresueberschuss nahm um 6,3 Prozent auf 449 Mio Euro zu.
Nach Abzug der Ergebnisanteile anderer Gesellschafter ergibt sich ein auf die Aktionaere der METRO AG entfallender Jahresueber- schuss von 401 Mio Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 11,9 Prozent. Das Ergebnis je Metro-Aktie erhoehte sich im Berichts- jahr um 11,9 Prozent auf 1,23 Euro. Metro hat damit das Ziel der Ergebnissteigerung je Aktie um mindestens 10 Prozent deutlich uebertroffen. Das Vertriebsnetz des Metro-Konzerns wurde im Jahr 2001 um 80 auf 2.249 Standorte weiter ausgebaut. Der Handelskon- zern war zum Jahresende 2001 in 24 Laendern praesent.
Wenn nicht die Wirtschaftskrise in der Tuerkei gewesen waere, haette der Konzern fuer 2001 noch deutlich bessere Zahlen vorle- gen koennen. Fuer 2002 rechnen wir mit einer Fortsetzung des po- sitiven Ertragstrends mit Wachstumsraten im niedrigen zweistelli- gen Prozentbereich. Mit einer positiven Ertragsentwicklung in al- len Bereichen hat der Konzern die Schwierigkeiten der frueheren Ertragsbringer Media- und Saturn-Maerkte ueberwunden und durch die positive Entwicklung der C&C-Maerkte ueberkompensiert.
Im Bereich Verbraucherelektronik rechnen wir im Jahresverlauf 2002 mit einer Stabilisierung. Da Metro in den ersten 2 Quartalen weniger Neugruendungen vornehmen (insbesondere Polen und Tuerkei) wird und mehr auf Optimierung & Effizienzsteigerung aus ist, wer- den sich die Start-Up-Kosten bei gleichzeitig hoeherer Rentabili- taet reduzieren. In Deutschland sehen wir ferner auch bei den Real-Verbrauchermaerkten Marktanteilsgewinne. Bei Metro erwarten wir daher fuer 2002 eine durchaus konstruktive Entwicklung.
Diese sehen wir mit einem tendenziell eher ambitionierten 03e-KGV von 19 bzw. mit einer EV/EBITDA-Ratio von ueber 8 jedoch teilwei- se bereits eingepreist, so dass bei der Metro-Aktie kurzfristig keine exorbitanten Kursavancen zu erwarten sind. Dennoch bestehen im Hinblick auf die zum 2. Halbjahr erwartete Konjunkturerholung und auf Grund der erfolgreichen Auslandsexpansion der margenlu- krativen C&C-Maerkte attraktive Perspektiven.
Auf Grund der angemessenen Bewertung sollte ein Engagement ledig- lich langfristig ausgerichtet sein. Dementgegen sehen wir in kurzfristiger Hinsicht charttechnisches Kurspotential in Hoehe von 10-12%. Den extraordinaeren und damit nicht repraesentativ zu betrachtenden September-Tiefststand ("Sonderfaktor" Terroran- schlaege) ausgenommen, setzt die Metro-Aktie bei knapp 36 Euro auf einer seit 1997 etablierten Supportzone auf. Diesen Support stufen wir als signifikant ein.
Vor diesem Hintergrund sehen wir gute Chancen, dass die Metro- Aktie nach dem Antesten dieses Widerstandes nach oben abprallt, zumal sich das Papier seit Anfang Februar in einer kurzen, breit- gefassten, aufwaertsgerichteten Tradingrange zwischen 36 und 42 Euro befindet. Eine zeitlich streng limitierte Longspekulation erscheint uns fuer tradingorientierte Anleger daher aussichts- reich. In jedem Fall sollte unterhalb der wie aufgefuehrt signi- fikanten Widerstandszone bei 36 Euro ein Stop-Loss plaziert wer- den, (etwa bei 35,00 Euro Schlusskursbasis).
METRO AG (DE, DAX 30), WKN 725750
Marktkapitalisierung: 12,5 MRD Euro Umsatzmultiple 03e: 0,22 EPS 03e: 2,05 KGV 03e: 19 (02e-KGV 24)
Xetra-Kurs 26.03. 37,80 Euro 52-Wochen-Hoch: 52,50 Euro 52-Wochen-Tief: 30,00 Euro
Kursziel 24 Monate. 50,00 Euro empfohlenes Stop-Loss: 35,00 Euro Unser Anlage-Urteil: "LT Accumulate / NT Buy"
OPTIONSSCHEIN-TRADING
Risikobereite Anleger koennen auch den Erwerb eines moeglichst lang laufenden Call-Optionsscheins auf METRO erwaegen. Hierfuer halten wir folgenden CALL-Optionsschein fuer geeignet:
WKN Emittent Basis- Faell- Brief- Omega preis igkeit kurs
640336 Citibank 35 Euro 22.12.03 0,83 2,93
Der Schein besitzt eine lange Restlaufzeit (bis zum Dezember 2003), einen bis dahin komfortabel uebertreffbaren Basispreis (35 Euro) und einen angemessenen effektiven Hebel (Omega 2,9), wir halten den Schein aktuell fuer fair gepreist. Hierbei sollten sich Anleger jedoch ueber die erhoehten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bewusst sein und eine adaequate Limittechnik ver- folgen (Stop-Loss Underlying moeglichst nicht unter 35,00 Euro).
Noch aggressivere Anleger, die im Rahmen der charttechnischen Konstellation und im Hinblick auf die zum 2. Halbjahr erwartete Konjunkturerholung zum Jahresende mit deutlich hoeheren Kursen rechnen, finden auch in folgenden CALLs einen geeigneten Schein vor:
WKN Emittent Basis- Faell- Brief- Omega preis igkeit kurs
639823 Dresdner Bank 42 Euro 16.06.03 0,42 4,19 596613 HSBC Tr.&Bur. 35 Euro 14.03.03 0,66 4,21
Auch hier sollte eine restriktive Limittechnik verfolgt werden (Stop-Loss bezogen auf das Underlying nicht unter 35 Euro). Auch wenn der Kurs stagniert, bzw. waehrend der kommenden Monate nicht die gewuenschte Aufwaertsbewegung eintritt, sollte umgehend abge- stossen werden, da ansonsten der Zeitwertverfall dem Options- schein zunehmend zusetzt.
Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen nicht als Investition betrachtet werden darf, sondern aus- schliesslich der gezielten und aggressiven Nutzung von temporae- ren Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist ferner le- diglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
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6. DERIVAT-TRADING - hochspekulativ: LSFbull-Zertifikat METRO __________________________________________________
Fuer aggressive, tradingorientierte Anleger kommt, bezugnehmend auf die vorangegangene Momentanalyse zu METRO, auch der Erwerb eines LSFbull-Zertifikates auf die METRO-Aktie von BNP Paribas als bessere Alternative zu kurzfristigen Call-Optionsschein-En- gagements in Betracht, da der Zeitwertverlust entfaellt und auch ungewuenschte Volatilitaetseinfluesse nicht ins Gewicht fallen. Mit LSFs (Listed Stock Future-Zertifikaten) bietet die Grossbank BNP Paribas seit kurzem eine neue Kategorie verbriefter Derivate an, die dem Anleger eine Fuelle interessanter Einsatzmoeglich- keiten bietet und die gleichzeitig durch ihre Einfachheit und Transparenz besticht. So weisen LSF-Zertifikate vor allem im Vergleich zu Optionsscheinen handfeste Vorteile auf:
- Kein Zeitwertverfall mit der abnehmenden Restlaufzeit - Die Volatilitaet des Underlyings ist zur Preisberechnung uner- heblich. Damit fallen die aus dem Optionsscheinhandel bekann- ten Risiken aufgrund sinkender impliziter Volatilitaeten weg - Im Gegensatz zum Optionsschein ist der Hebel bei LSF-Zertifi- katen eine ab dem Kaufzeitpunkt konstante Groesse. Vor allem, wenn der Aktienkurs relativ nahe an die knock-out-Barriere he- rangelaufen ist, sind die hohen Hebelwirkungen auch tatsaech- lich realisierbar
Renditeerwartungen und Kursszenarien koennen somit problemlos be- rechnet werden, ohne komplizierte Simulationen unter Beachtung von unzaehligen Kenngroessen ("Griechen" bei Optionsscheinen wie Omega, Delta, Theta, Gamma, implizite Volatilitaet etc.) durchzu- fuehren. Die Preisberechnung erfolgt analog zu einem Future und ist damit denkbar einfach. Im Ergebnis liegt der Preis eines LSF- bull-Zertifikates in der Regel geringfuegig ueber der einfachen Differenz aus knock-out-Barriere und Kurs des Underlyings.
Hochspekulativ ausgerichtete Anleger, die bei der METRO-Aktie auf steigende Kurse setzen, finden in dem LSFbull-Zertifikat von BNP Paribas auf METRO mit der WKN 639085 also eine aggressive Alter- native zu einem Call-Optionsschein mit kurzem Anlagehorizont vor. Das LSF-Zertifikat ist boersentaeglich handelbar (Boersen STGT, FRA, BER), die knock-out-Barriere (bei Unterschreiten dieses Kur- ses verfaellt das Zertifikat vorzeitig) liegt bei 33 EURO, die Laufzeit endet am 26.07.2002.
Nochmals moechten wir betonen, dass der Erwerb dieses LSF mit ho- hen Risiken verbunden ist. Insbesondere, da die knock-out-Barrie- re von 33 EURO lediglich knapp unterhalb des aktuellen Kurses der METRO-Aktie (37,80 EURO) liegt. Wird die knock-out-Barriere er- reicht, verfaellt das Zertifikat vorzeitig. Das LSFbull-Zertifi- kat auf die METRO-Aktie bietet jedoch auch immense Chancen, denn der Hebel liegt bei 7,8. Dieser Hebel bleibt im Unterschied zum Call-Optionsschein vom Kaufzeitpunkt ab fuer den Kaeufer kon- stant. In Bezug auf die Laufzeit bis zum 27. Juli sollte der An- leger beachten, dass beim LSFbull-Zertifikat im Gegensatz zum Op- tionsschein kein Zeitwertverfall auftritt und ebenso die Volati- litaet auf die Preisberechnung keinen Einfluss nimmt.
KENNZAHLEN LSFbull-Zertifikat auf METRO:
WKN: 639085 Laufzeit: 26.07.2002 letzter Kurs 18.03.02: 4,70 Euro Basiswert: METRO Basispreis/Knockout-Barriere: 44,00 EURO Hebel: 7,8
RISIKEN
Beim Handel mit LSF-Zertifikaten und anderen verbrieften Deriva- ten sollten Investoren verstehen, dass der Handel von LSF-Zerti- fikaten nicht als Investition betrachtet werden darf, sondern ausschliesslich der gezielten und aggressiven Nutzung von tempo- raeren, kurzfristigen Marktchancen dient. Aufgrund des hohen He- bels ist ferner lediglich ein entsprechend geringerer Kapitalein- satz erforderlich. Investoren duerfen sich keinen Illusionen hin- geben: der Hebel wirkt sich gleichermassen im Gewinn als auch beim Verlust aus, LSFs als solitaeres Anlageinstrument sind hoch- spekulativ und damit den aggressiven, spekulativ ausgerichteten und versierten Anlegern unter Nutzung von Risikokapital, dessen Totalverlust verschmerzt werden kann, vorbehalten. Hierbei soll- ten sich Anleger ueber die erhoehten Risiken beim Handel mit Op- tionsscheinen bzw. verbrieften Derivaten bewusst sein, eine adae- quate Limittechnik verfolgen und nur Risikokapital verwenden, es sei denn, sie sichern ein bestehendes Portfolio durch entsprech- ende Gegenpositionen ab.
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