Ich habe mir in letzter Zeit vermutlich so viele schlechte Bilanzen gesehen, dass ich den Geschäftsbericht 2021 - trotz Bestandsgefährdung - gar nicht mehr so übel finde. Gut möglich, dass es auch daran liegt, dass kein freiwilliger Konzernabschluss mehr veröffentlicht wird.
Die NanoFocus AG plant 2022 mit einem Umsatz von über 9 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung von ca. 40 % zu 2021. Upps! Wäre toll. ...leicht negatives bis ausgeglichenes EBIT - wenigstens operativ würde man dann kaum noch Cash verbrennen oder?
Corporate Governance: sehr günstig :o) Kommunikation: Verzicht auf IR ist für mich angesichts der Unternehmensgröße i.O., sofern die Zahlen stimmen und man nicht das Gefühl hat, jedes Halbjahr erneut veräppelt zu werden. Pot. Kunden: Intel, Samsung, Infineon - klingt gut.
Umsatzrückgang Semiconductor/Sorgenkind Asien (China/Korea) "Die erwarteten Auftragseingänge wurden erst ab dem vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 verzeichnet." 1,5 Mio. Umsatz in 2022 gepl. Auch nicht wirklich dramatisch.
Verhinderung der geplanten Systemauslieferungen aufgrund einer Cyberattacke Das ist ein testierter Abschluss. Ich nehme es mal so hin. Geplante Auslieferung auf den letzten Drücker zwischen den Jahren - etwas seltsam, aber auch nicht schlimm, sofern mittlerweile die Abnahme durch den Kunden erfolgt ist.
Breitmeier -> Umsatzverschiebung->0,4 Mio. Verlust->Ergebnisabführungsvertrag "Die Entwicklung und der Vertrieb von Sondermaschinen durch unsere Tochter Breitmeier läuft mittlerweile wieder sehr gut." Klingt jetzt auch nicht wirklich dramatisch
Abschreibungen Umlaufvermögen wg. Anpassung des Reichweitenverfahrens an die Konzernbilanzierungsrichtlinie Carl Mahr in Höhe von 0,2 Mio. Ist bei uns immer wieder ein Thema bei der BP. Zudem wg. dem Grundsatz der konzerneinheitlichen Bewertung praktikabel. Kann ich ebenfalls nachvollziehen.
Nachrangdarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt - hätte mir noch so eine Art harte Patronatserklärung von Carl Mahr gewünscht, dass die Liquidität zugesichert wird. Würde die Neukundenakquise ggf. erleichtern und signalisieren, wir stehen hinter euch.
Kapitalstrukturrisiko:-> Zinsbelastung etwas hoch Materialaufwandsquote: (Beschaffungskonditionen/Einkauf) >35% nicht gerade rosig, zumal auch schon Teile aktiviert worden sind.
sonstige betriebliche Aufwendungen: 2 Mio. ist heftig- davon 500 TEUR p.a. Mieten/Pacht/Leasing, WP 50; keine Zuführung zu RSt, vermutlich noch Reisekosten. Hoffentlich keine hohen Aufwendungen für Nonsensberatungen an Ex-Vorstände oder so..hat hoffentlich Carl Mahr ein Auge drauf, dass da kein Schindluder getrieben wird. Schade, dass man die Bestandteile für uns - wie es oftmals üblich ist - nicht weiter aufgliedert.
Der KA der Carl Mahr Holding (2020) sah sehr solide aus. Alles in allem gefällt es mir besser als jemals zuvor. |