Maaßen hat gesagt, er glaubt dass das Video eine Fälschung sei, mit dem Ziel Desinformation zu verbreiten und "von der Tat abzulenken". Er hat eben nicht dazu aufgerufen, Belege erst zu prüfen, sondern er hat gerade eine ungeprüfte Einstufung verbreitet.
Für diese Einstufung hat er niemals irgendwelche Begründungen geliefert, auch nicht als er im Anschluss eine schriftliche Erläuterung einreichen musste. Wenn eine solche Behauptung sich als haltlos erweist, darf man sie demagogisch bezeichnen.
Als Chef des Verfassungsschutzes wiederum müsste er im Gegenteil äußerst sorgfältig darauf achten, sich politisch neutral zu verhalten, denn in seinem Arbeitsbereich liegt auch der Themenkomplex "Parteiverbote". Jeder, dessen politische Neutralität im Zweifel steht, ist auf diesem Posten falsch.
Man muss auch bedenken, dass es kein kleines Versehen war, das etwa entstanden wäre als man ihm ein Mikrofon unter die Nase hielt und er plötzlich sagen sollte, äh äh ähm also. Sondern so ein Interview wird ja vor Veröffentlichung schriftlich vorgelegt, damit der Interviewte den Wortlaut autorisiert.
Die Verteidiger Maaßens sitzen in einem Dilemma: Je mehr behauptet wird, er müsse gehalten werden, denn er sei aber doch ein hervorragender Jurist, desto mehr gilt auch, dass er solche "Fehler" hätte vermeiden können, wenn er gewollt hätte. Und wenn er das nicht will, ist er untragbar. |