Die Post-Aktie kommt zu einem Ausgabepreis von 21 Euro auf den Markt. Die 278 Millionen angebotenen Papiere seien achtfach überzeichnet worden, teilte die Deutsche Post am Samstag mit.
Rund die Hälfte der Emission werde an Privatanleger vergeben. Kleinaktionäre sollen den Angaben zufolge eine Mindestzuteilung von 50 Aktien zuzüglich 35 Prozent ihres darüber hinaus gehenden Ordervolumens erhalten. 450 Millionen Aktien seien von Privatanlegern und 1,75 Milliarden Papiere von institutionellen Investoren bestellt worden. Der Brutto-Erlös aus dem Börsengang belaufe sich für den Post-Eigentümer Bund auf rund 6,6 Milliarden Euro.
Die "Aktie Gelb" war drei Wochen lang zu einem Preis von 18 bis 23 Euro zum Zeichnen angeboten worden. Analysten hatten bereits mit einem Ausgabepreis der Post-Aktie "um die 20 Euro" gerechnet. Kleinaktionäre, die innerhalb der ersten zwei Wochen der Zeichnungsfrist ihre Orders abgegeben haben, erhalten einen Preisnachlass von 50 Cents pro Aktie sowie eine Gratis-Aktie je 15 bestellte Papiere. Postbank-Kunden, die ein Depot bei der Direktbank-Tochter Easy-Trade eröffnet haben, erhalten den Angaben zufolge eine Mindestzuteilung von 100 Aktien. Die Zuteilung erfolge nach "einheitlichen, fairen und transparenten Kriterien", hieß es. Dem Zuteilungsschlüssel der Post zufolge erhält ein Privatanleger, der beispielsweise 1000 Aktien bestellt hat, 382 Stücke. Ein Postbank-Kunde würde in diesem Fall 415 Aktien bekommen.
Zumwinkel mit Ergebnis zufrieden
Konzernchef Klaus Zumwinkel zeigte sich über das Ergebnis der Post-Emission zufrieden. Die hohe Nachfrage nach der "Aktie Gelb" und das "lebhafte Interesse" an dem Konzern hätten eindeutig gezeigt, dass die Aktie der Post von Investoren weltweit als attraktiver Wert eingeschätzt werde. "Wir haben unser Ziele erreicht, eine internationale Aktionärsbasis zu schaffen, die unsere Position als globaler Logistik- Dienstleister reflektiert", fügte Zumwinkel hinzu. Besonders erfreulich sei aus seiner Sicht die rege Teilnahme der Post-Angestellten am Mitarbeiter-Programm.
Die achtfache Überzeichnung liegt über den bisherigen Erwartungen von einer fünfmal höheren Nachfrage nach den Post-Aktien. Vergangenes Wochenende hatte die Überzeichnung noch bei gut dem Dreifachen der Emissions-Menge gelegen. Wie es in der Mitteilung der Post weiter hieß, zeichneten institutionelle Investoren die Post-Aktien "sehr freizügig". Der größte Anteil der privaten Nachfrage entfalle mit 66 Prozent erwartungsgemäß auf Deutschland. Allein die Beschäftigten der Post hätten im Rahmen des speziellen Mitarbeiter-Angebots Aktien im Wert von fast 400 Millionen Euro geordert, was rund sechs Prozent der gesamten Emissionsmenge entspreche.
Der Bund bringt mit dem "ersten Börsengang" der Post zunächst nur ein Viertel des Konzerns an die Börse. Die Aktien stammen aus dem Besitz der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zu der Tranche von 278 Millionen Papieren kommt noch eine Mehrzuteilungsreserve ("Greenshoe") von knapp 42 Millionen Aktien hinzu. Die Aktien werden auch Anlegern in sechs europäischen Ländern sowie in den USA und Japan zum Kauf angeboten. Langfristig soll das ganze Unternehmen an die Börse gebracht werden. |