Berlin/New York (dpa) - Der Irak ist weiterhin das gefährlichste Land für Journalisten. Fast die Hälfte der im vergangenen Jahr bei der Arbeit getöteten Reporter kamen in dem militärisch besetzten Land ums Leben.
Das ergibt sich aus getrennten Zählungen der Organisationen Reporter ohne Grenzen und Komitee zum Schutz von Journalisten, die in Berlin und New York veröffentlicht wurden.
Nach der Statistik des New Yorker Komitees kamen 2005 weltweit 47 Journalisten gewaltsam ums Leben, 22 davon im Irak. In mehr als 75 Prozent der Fälle seien die Journalisten ermordet worden, um sie zum Schweigen zu bringen oder sie für ihre Arbeit zu bestrafen, teilte die unabhängige Organisation mit. 2004 waren laut Komitee 57 Journalisten in Ausübung ihres Berufs getötet worden.
Im Irak sind nach dieser Zählung seit Beginn der US-Invasion im März 2003 insgesamt 60 Reporter umgekommen. Das sei die höchste Zahl für eine Konfliktregion seit Gründung des Komitees vor 24 Jahren. Seit 1992 seien mehr als 85 Prozent aller Journalisten-Morde ungesühnt geblieben.
Nach der Zählung von Reporter ohne Grenzen wurden im vergangenen Jahr 63 Journalisten und fünf Medienmitarbeiter während oder wegen ihrer Arbeit getötet; das seien zehn mehr als im Vorjahr. Im Irak kamen nach dieser Statistik 24 Journalisten und fünf Medienmitarbeiter ums Leben. In den meisten Fällen seien die Angriffe auf das Konto von Terroristen und aufständischen Gruppen gegangen, doch in drei Fällen seien auch US-amerikanische Truppen beteiligt gewesen. Auf den Philippinen hätten sieben Journalisten ihre kritischen Berichte mit dem Leben bezahlt.
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