..wie erwartet und wie schon des Öfteren vorgekommen, ORF berichtet wieder mal nur WAS, WIE und WANN er will.
WIE/WAS: selbstverstaendlich in kurzer Fassung, da es scheinbar nicht "wichtig/brisant" genung ist.
WANN:
- nur zu gewohnten Zeiten, wann die eigenen Leser schlafen. Siehe dazu auch ein weiteres Beispiel "Ex-Parteichefin mit Vorwürfen gegen Hillary Clinton" -> Beitrag #17
- kurz BEVOR einem Ereignis, sodass die vollständigen (unangenehmen) Erkenntnissen leichter ausgelassen werden, quasi "vorgekaut", wenn die ernüchternde Wahrheit erwartet wird. Siehe dazu auch Beispiel "die Anhörung im US-Kongress (Facebook, Twitter und Google)" Beitrag #22, wo im Grunde genommen veranschaulicht wird, wie absurd die "russische Trollfarm"-Geschichte ist -> Beitrag #70
Nun, das selbe Verhalten wieder diesmal, ORF berichtet am 14.06: "Bericht: FBI-Chef in Clinton-Affäre nicht politisch motiviert" -> Link
Wie man dem ORF-Bericht selbst auch entnehmen kann, hat die Untersuchung überwiegend schädliche Hinweise zum Tageslicht vorgebracht:
Der damalige FBI-Direktor James Comey ist bei der Untersuchung der E-Mail-Affäre Hillary Clintons zwar klar von Normen seiner Behörde abgewichen, war aber nicht politisch beeinflusst. [...]
Der Generalinspekteur des Ministeriums, eine Art oberster Wächter einzuhaltender Regeln, sieht „klare und dramatische“ Abweichungen Comeys in dessen Ermittlungen. Sie hätten das Ansehen des FBI und des Ministeriums als eines fairen Sachwalters der Gerechtigkeit beschädigt, erklärte Michael Horowitz.
..obwohl der "Horowitz Bericht" am gleichen Tag heraus kam (am 14.06), ORF schreibt:
US-Medien zitierten daraus im Voraus. Später sollte der Bericht veröffentlicht werden.
Nun, heute - 4 Tage später - fragt man sich, wo ist ORFs vollständige Berichterstattung dazu?
Zwar war es vorauszusehen, dass diese interne "Untersuchung" - quasi, wenn FBI sich SELBST untersucht - die Auffassung des Tatbestands im eigenen Sinne ausglegt wird, die Inhalte waren durchaus schockierend. Zum Beispiel nur die neu auf FBI-Geräten entdeckten SMS zwischen Mitarbeitern des Ermittlungsteams zeigten sehr beträchtliche Feindseligkeiten gegenüber Trump und Unterstützungsbekundungen für H. Clinton. Bisher waren einige schon bekannt, allerdings folgende SMS ist erstaunlich:
Lisa Page schriebt an P. Strzok: "(Trump’s) not ever going to become president, right? Right?!" Strzok schreibt zurück: "No. No he’s not. We’ll stop it."
* FBI-Agent P. Strzok hat nicht nur "Clinton-eMail"-Ermittlung geleitet, sondern war auch bei der "Mueller-Russlandaffäre"-Ermittlung stark involviert.
Zusammenfasend, der "Horowitz Bericht" beinhaltet ca. 500 Seiten, darunter konnte man erfahren:
- Schockierende neue Texte zwischen den FBI-Liebhabern Strzok und Page, welche einen Schatten auf die Integrität der gesamten "Clinton-eMail"-Ermittlung warfen.
- Fünf ungenannte FBI-Mitarbeiter - darunter ein Anwalt, der später an der "Mueller-Russlandaffäre"-Ermittlung arbeitete - werden auf "Anti-Trump-Bias" untersucht.
- Präsident Obama war eine der 13 Personen, mit denen Hillary Clinton über ihr privates "clintonemail.com"-Konto direkten Kontakt hatte.
- Trotz Clinton-Verbindungen haben sich der ehemalige stellvertretende Generalstaatsanwalt Peter Kadzik und der ehemalige stellvertretende Direktor Andrew McCabe nicht vollständig zurückgezogen.
- Ex-FBI-Direktor James Comey hat wiederholt gegen die Richtlinien verstoßen und die Rechtslage rund um "Clintons eMails" inakkurat beschrieben.
- Ehemalige Obama Justizministerin Loretta Lynch machte gravierende Fehler im Urteil während der "Clinton-eMail"-Ermittlung.
- Das Verhalten der FBI-Agenten rund um das DOJ/FBI-Interview von Hillary Clinton waren unangebracht und schufen den Anschein von Voreingenommenheit.
Wie man sieht, gabs genug darüber zu berichten. Eine Anhörung zu dieser Untersuchung sollte diese Woche auch im US-Kongress stattfinden, mal sehen, ob ORF diesmal dieses Thema brisant genug findet.
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