Ulrich , sehe ich auch so,, frage mich ob es NOCH tiefer geht../gehen kann (von der STimmung )
Hier der alte HV Bericht von GSC R. ( die sind unabhängig )
Zwar schon etwas angestaubt ,aber man sieht wo die Reise hingehen kann ... In der Zwischenzeit sind einige schöne neue Deals dazugekommen ... Sollte Loonland fallen ,werde ich wohl keine Lust mehr auf Medienwerte haben ....
Gruß LALI
Herr Dr. Friedrich Thomée begrüßte kurz nach 11 Uhr am 20.6.2001 die anwesenden Aktionäre, Vertreter der Aktionäre und der Presse zur 1. ordentlichen Hauptversammlung der TV-Loonland AG. Er entschuldigte die Abwesenheit des Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Peter Zühlsdorff, der einen Todesfall im engsten Freundeskreis zu beklagen hat. Herr Thomée stellte kurz die anwesenden Vorstandsmitglieder, die Herren Peter Völkle, Dr. Carl Woebcken und Herrn Thomas Kubeile, sowie seinen Kollegen aus dem Aufsichtsrat Dr. Christoph Kuhmann vor. Von der Presse war neben einer Journalistin der Börsen-Zeitung Dietmar Stanka von GSC-Research vor Ort. Nach den einführenden Worten und der Bekanntgabe der gesetzlichen Vorschriften übergab der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende das Wort an den Vorsitzenden des Vorstands Herrn Peter Völkle.
Bericht des Vorstandes
Herr Völkle gab am Anfang seiner Rede einen kurzen Überblick über seine geplanten Ausführungen. Er möchte den Aktionären einen Überblick über die Geschäfte, die Entwicklung, die Erreichung zukünftiger Ziele und die Durchführung der Pläne verschaffen sowie die Finanzdaten bekannt geben. Nach diesen einführenden Worten wurde ein dreiminütiger Trailer der aktuellen Produktionen gezeigt.
TV-Loonland ist ein internationales Unternehmen, das seine Etablierung als sogenannter „Independent Major“ im Bereich des Zeichentrickfilms nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden geschafft hat. „Wir sind käuflich und stehen dazu“, so Herr Völkle in der Umschreibung, dass man zwar unabhängig von Konzernen sei, jedoch mit jedem Interessenten gerne Geschäfte betreibt, um die Produkte optimal zu vermarkten.
Der Markt, so Herr Völkle wird weltweit weiter wachsen, auch wenn dies momentan nicht so aussieht. Das Marktvolumen beträgt weltweit 4 Mrd. DM, davon 1,3 Mrd. in Europa, in Deutschland beträgt das Volumen 230 Mio. DM, in UK 360 Mio. DM und in Frankreich 290 Mio. DM. Man ist unabhängig vom deutschen Markt, weil man eben von Anfang an die internationale Positionierung angestrebt hat.
Durch die DVD entsteht momentan eine Sonderkonjunktur, die durch ein rasantes Wachstum im Hardwarebereich von 380 Prozent und 360 Prozent bei der Software begleitet wird. Die wachsende Bedeutung von Merchandising als Auswertungsform für Zeichentrickrechte insbesondere in Europa ist ein weiterer Baustein für eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. Die komplette Belegung der gesamten Wertschöpfungskette ist ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsfeldes. Dazu gehört die eigene Herstellung, die Vermarktung, die Rechte und das Merchandising. Auch die Internationalisierung der Produktionsaktivitäten und der Rechteverwertung sind äußerst bedeutungsvoll.
Im Folgenden stellte Herr Völkle einige aktuelle Produktionen vor. Mit den schwedischen Partnern Svensk Filmindustri und Happy Life Animation wurden Zeichentrickepisoden (Petterson und Findus) für das Fernsehen produziert, die auf dem Kinderkanal und im ZDF gezeigt wurden. Ein Kinofilm war bis zum März 2001 der erfolgreichste deutsche Film mit 1,1 Mio. Besuchern.
„Die kleinen Gespenster“, hergestellt in den Studios der Telemagination London, werden beim Sender ITV in GB ausgestrahlt. Mit Sunbow Entertainment, ehemals ein Teil von Sony in New York wurden „The Cramp Twins“ produziert. Im letzten Jahr wurde von Sony Sony Wonder gekauft, der Zeichentrickfilm wird bei Cartoon Network und TF 1 gezeigt.
Distribution wird im internationalen Bereich mit Loonland UK, Salsa (Paris und Miami), Sunbow Entertainment (New York) und der SRE Corp. in Seoul betrieben. Salsa vertritt in Lateinamerika die Rechte der Jim Henson Group. Loonland Online GmbH und SRE in Seoul stellen das Onlinegeschäft des Unternehmens dar. Der Firma „FamilyHarbour.de“ wurden vor vier Wochen keine Geldmittel mehr zur Verfügung gestellt und sämtliche Aktivitäten der Zusammenarbeit beendet.
Ihr erstes Jahr war für die Loonland Merchandising GmbH auch gleichzeitig ein erfolgreiches Jahr. Mit nur drei Mitarbeitern wurde ein Umsatz von 2,9 Mio. DM und ein Gewinn von 200 TDM erzielt. Wichtige Abschlüsse wurden mit Edel Music in Form eines Output Deals getätigt. Mit Ravensburger (Spiel und Puzzle) und WMF (Kinderbesteck) vermarktet man Petterson und Findus, hier gibt es insgesamt 35 Lizenznehmer und etwa 150 Produkte.
Ein wichtiger Einkauf wurde mit den Exklusivrechten für „Zorro“ für Deutschland, Schweiz und Österreich getätigt. Diese Rechte wurden bis 2003 gesichert. Die Merchandisingrechte für Mr. Bean sind ein weiterer Geschäftserfolg, und man wird in diesem Bereich die weltweite Positionierung konsequent ausbauen.
Die Kennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentierte im Anschluss Herr Woebcken. So stieg der Umsatz von 13,7 Mio. DM auf 145,1 Mio. DM, das EBIT von 7,7 Mio. DM auf 21,4 Mio. DM und die Mitarbeiterzahl von 17 auf 235. Das Anlagevermögen wuchs von 19,5 auf 154,8 Mio. DM an, darin sind 137,7 Mio. DM Filmvermögen enthalten, die vor kurzem erst bewertet wurden. Diese Bewertung wurde sehr konservativ durchgeführt und ist daher niedrig angesetzt.
Der Ausblick ins Jahr 2001 ist positiv, so Herr Woebcken, es wird ein Umsatz von 192 Mio. DM angepeilt, das EPS (earning per share) soll von 1,26 Euro auf 1,89 Euro steigen. Der momentane Aktienkurs sei alles andere als zufrieden stellend, rückblickend betrachtet stieg der Kurs nach dem IPO rasant an, und obwohl im Juli letzten Jahres die Umsatzzahlen erheblich nach oben korrigiert wurden, gab es erhebliche Kursverluste.
Die Aktie ist unterbewertet, so die Meinung des Vorstande, man stehe auf einer soliden Basis, die angestrebte und auch erreichte Unabhängigkeit ist wichtig, und man wird in der Branche mehr und mehr zu einem Global Player und Marktführer.
Allgemeine Diskussion
Herr Matthias Schmitt, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), begann seine Rede mit einem Werbespruch einer deutschen Bank: “Vertrauen ist der Anfang von Allem”. Er sprach damit direkt Herr Völkle an, der mit dem Verkauf von fast 400.000 Aktien das Vertrauen von Herrn Schmitt erschüttert habe.
Herr Völkle konnte in seiner Antwort, warum er denn so viele Aktien verkauft habe, plausibel erläutern, dass er das Unternehmen seit 1989 aufgebaut hat und seither sein gesamtes Vermögen in dieser Firma investiert war. So hat er sich z.B. eine Immobilie gekauft und sein Sicherheitsbedürfnis mit anderen Anlageformen gedeckt. Er besitzt nunmehr statt etwa 39,6 Prozent nach dem Verkauf noch 34 Prozent der Aktien und ist weiterhin größter Einzelaktionär.
Herr Völkle widersprach auch der Meinung von Herrn Schmitt, dass durch den Verkauf der Aktien der Kurs gelitten hat. Die Aktien wurden an institutionelle Anleger verkauft und nicht über die Börse veräußert. Zudem sei man auf ihn zugekommen und habe Interesse an den Papieren gezeigt. Herr Schmitt bemängelte in diesem Zusammenhang, dass die Angaben über den Aktienbesitz der Vorstandsmitglieder nicht im Quartalsbericht erwähnt werden. Herr Völkle entschuldigte dies und versprach, dass dies nicht mehr passieren werde.
Wie viel Aktien die M & A Beteiligungsgesellschaft noch hält, wollte Herr Schmitt als Nächstes wissen, diese Frage konnte allerdings von Seiten des Vorstandes nicht beantwortet werden. Er lobte den Anstieg des operativen Geschäfts, merkte aber an, dass das EBIT nur unterproportional gestiegen sei. Ein Vergleich, so Herr Woebcken ist allerdings nicht korrekt, denn 1999 war auch schon, was das EBIT anbetraf, ein sehr gutes Jahr.
In Bezug auf das Geschäft von SRE in Südkorea wollte Herr Schmitt wissen, wie denn die Zahlen zustande kommen, dass bis Ende 2001 8 von den 12 Mio. Haushalten einen DSL-Anschluss haben. Eine weitere Frage stellte er zu den Angaben in einer Ad-hoc-Meldung, in der von 50.000 gewonnenen Kunden für Koolmovie gesprochen wird, im Geschäftsbericht seien es bereits 150.000.
Diese rasante Entwicklung sei auf den schnellen Ausbau des DSL-Netzes in Südkorea zurückzuführen, war die Antwort, und Koolmovie wird sehr aktiv von SRE vermarktet, z.B. werde zusammen mit einer VISA-Karte der zweitgrößten Bank des Landes gleichzeitig die Mitgliedschaft bei Koolmovie verkauft.
Wie lange strategische Entscheidungen Gültigkeit hätten, fragte Herr Schmitt im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Internetgeschäft mit FamilyHarbour.de, er wäre auch von diesem Geschäft überzeugt gewesen. Von Herrn Völkle kam als Antwort, dass man das Internetgeschäft mit diesem Partner auch für sinnvoll empfunden hätte, aber es momentan eben nicht sinnvoll gewesen wäre, weiter daran festzuhalten. Die Internetvermarktungsrechte sind weiterhin bei TV-Loonland und so kann auf diesem Wege auch Geld verdient werden.
Herrn Schmitt interessierte zum Schluss seiner Ausführungen noch zwei Dinge. Als Erstes wollte er ein Beispiel einer Abschreibung aus dem Verkauf von Filmen und als Zweites wollte er wissen, ob das Aufsichtsratsmitglied Herr Dr. Kuhmann in seiner Eigenschaft als Rechtsanwalt beraterisch gegen Honorar für TV-Loonland tätig geworden ist.
Die letzte Frage wurde mit nein beantwortet, und Herr Woebcken erläuterte anhand eines kleinen Beispiels die Methode der Abschreibung. Wenn ein Film 100 DM Verkaufserlös bringt, dann werden 80 DM abgeschrieben, es wird auch nur bei Verkäufen abgeschrieben, nicht wie sonst üblich linear auf eine Laufzeit von 15 Jahren. Dagegen wird die Bibliothek, das sind die gekauften Filme archiviert linear abgeschrieben.
Herr Michael Leiphold, der Sprecher der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), trat als zweiter und letzter Redner auf. Es scheint eine echte Erfolgsstory zu sein, Umsatzsteigerung und Gewinnerhöhung sind erfreulich, und TV-Loonland spielt im Medienbereich eine herausragende Rolle, so die einführenden Worte von Herrn Leiphold. Seiner Meinung nach dürfte die Aktie in einem günstigeren Marktumfeld wieder steigen.
Seine erste Frage bezog sich auf den Merchandisingbereich und dessen Erwartungen für die Zukunft. Es werden 9 Mio. DM Umsatz für das Jahr 2001 erwartet und für 2002 rechnet man bereits mit 24 Mio. DM. Der Mitarbeiterstab wächst auf 6 Personen und das einzige Risiko ist der „Manpowereinsatz“.
Ob politische Risiken bei dem Engagement in Südkorea zu erwarten sind, war die nächste Frage. Herr Völkle antwortete darauf, dass man als europäischer Investor herzlich begrüßt wird und ein sehr positives Klima herrscht. Es wurde gemunkelt, dass TV-Loonland Interesse an dem Erwerb der Jim Henson Corp. hat. Herr Leiphold wollte wissen, ob da etwas dran sei.
Herr Völkle gab zur Antwort, dass, wenn der Preis stimme, durchaus darüber nachgedacht werden könnte. Die Liquidität liegt bei 64 Mio. DM, die Zahl bezieht sich auf den 31.3.2001 und die sonstigen Aufwendungen in Höhe von 13,8 Mio. DM teilen sich u.a. in 4,8 Mio. DM Marketingausgaben, 3,2 Mio. DM Verwaltungsaufwendungen und 1,4 Mio. DM Werbeausgaben auf. Er beendete seine kurze, aber prägnante Rede mit den Worten, dass TV-Loonland eine interessante und solide Story am Neuen Markt darstellt.
Abstimmungen
Zur Abstimmung kamen nur drei Tagesordnungspunkte, TOP 2, die Entlastung des Vorstands, die bei 376 Enthaltungen und 145 Neinstimmen genehmigt wurde, TOP 3, die Entlastung des Aufsichtsrats, wurde bei 396 Enthaltungen und 50 Neinstimmen abgesegnet, und die Wahl der Abschlussprüfers (Ernst & Young) erhielt 381 Enthaltungen und 90 Neinstimmen. Die Präsenz betrug 55,82 Prozent, von den 7.079.994 Stimmen waren zur Abstimmung 3.951.749 vertreten.
Fazit und eigene Meinung
TV-Loonland musste wie alle Medienwerte im letzten Jahr Federn lassen. Dabei wurde am Parkett nicht unterschieden, ob alle Unternehmen dieser Branche es wirklich verdient haben, so in den Keller zu sausen. Der Autor meint, dass es TV-Loonland absolut zu Unrecht in diesem Maß getroffen hat. Die Zahlen, die das Unternehmen vorgelegt hat, sprechen eine deutliche, eine positive Sprache.
Die Prognosen für die nähere Zukunft, v.a. auch das verstärkte Engagement in Richtung Merchandising, werden dem Unternehmen neuen Auftrieb geben, und die Umsatzzahlen und Gewinne werden weiter steigen. Die Rolle als Global Player und auch die Positionierung an vielen wichtigen Plätzen weltweit wird weiter Früchte tragen. Ein Investment scheint zumindest überlegenswert, denn das Kursniveau ist niedrig. Es fragt sich nur, wie lange noch.
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