Da gibt es nichts zu schmunzeln im Moment! Es ist eher zum Davonlaufen, dass diejenigen, deren Aufgabe es ist, den Markt nach Unregelmäßigkeiten im Handel zu beobachten, hier einfach nur zuschauen und nicht intervenieren. Da verkaufen sich seit nunmehr einer Woche die Shortsellr gegenseitig ihre geliehenen Aktien zu immer günstigeren Preisen hin und her und saugen dabei die Aktien der zittrigen Hände (nebenher) auf. Das Spiel läuft einfach schon zu lange, als dass man es nicht hätte verfolgen und ahnden können. Eine ordentliche Finanztransaktionssteuer würde dieser Form des Handelns das Genick brechen, aber was früher einmal im Programm des US-Präsidenten stand, ist heute kein Thema mehr. Dieser verlogenen und durch und durch von Finanzmafiosi beherrschten Bananenrepublik USA sollte man als Anlagestandort einfach kein Vertrauen entgegenbringen: Selbst nichts Substanzielles auf die Reihe bekommen, aber wenn es darum geht, sich aus der Verantwortung für die eigene Unfähigkeit zu reden, ist einem jedes (unlautere) Mittel recht: Insider-Handel, Steuerung der Meinungshochheit durch die Medien und Handeln gegen den die Vernunft. Nicht einmal in einem kommunistischen Regime wäre eine Null-Peilerin wie Marissa Mayer mehr in der Leitung eines Staatsbetriebes, selbst wenn der eigene Papi Staatsratsvorsitzender wäre. In den USA aber darf ein Mädchen, dass womöglich außer einem Fabel für Design keine weiteren Qualifikationen vorzuweisen hat, ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen führen!
Der Brief an das Board war gut geschrieben, aber wurde gleich von mehreren Seiten so kommentiert, dass Marissa Mayer die kommenden 12 Monate nicht überstehen wird. Das ist dann schon die x-te 12-Monats-Frist, die ihr eingeräumt wird. Die Frau klebt an ihrem Stuhl und das mit einer Nachhaltigkeit, dass einem langsam schon kotzübel wird vom Geruch, der sich seitdem um sie herum entwickelt hat. Natürlich ist Ma ein Fuchs, wenn er interessante Unternehmen mit selbstverständlicher Regelmäßigkeit für nur noch 30% oder 40% ihres eigentlichen Wertes übernimmt, aber wenn man das einmal weiterspinnt, dann ist es doch auch sehr wahrscheinlich, dass er selbst (bzw. eher Masa Son, der alte Fuchs) hinter diesen Kursverfallraten steckt, einfach nur um die Unternehmen für einen Apfel und ein Ei zu übernehmen. Dabei scheut sie nicht einmal davor zurück, ihre eigenen Aktionäre ganz bewusst aushungern zu lassen. Asien ist fern und die Einflussnahme durch westliche Investoren nur sehr beschränkt. An Yahoo! allerdings erkennt man, dass die Asiaten in den USA aber durchaus das Heft in die Hand nehmen können und das Unternehmen systematisch an die Wand steuern, um günstig an die Alibaba-Beteiligung zu kommen. Die Besetzung der nichtsnutzigen Marissa Mayer als CEO von Yahoo! war ein Glanzstück von Ma und Son. Auf diese Weise hätten sie auf Dauer eine Schuldige, auf die man zeigen könnte, wenn es bei Yahoo! nicht läuft. Ausgestattet mit jede Menge Geld für das eigene Portemonaie und für unnütze Akquisitionen, die einfach nur die Zeit strecken sollten, haben sie Yahoo! nach und nach einen Großteil seiner Alibaba-Beteiligung zu ihrem Vorteil aus den Rippen geschnitten. Ohne die Dummheit und Kurzsichtigkeit von Yahoo! wäre ein Börsengang im letzten Jahr ebenso wenig möglich gewesen wie die Tatsache, dass Ant Financials (Alipay) sich ohne nennenswerte Vorteile für Yahoo! von Alibaba abspalten konnte. Den Großen Reibach haben nicht die Yahoo!-Aktionäre, sondern Jack Ma und Masa Son mit ihren Beteiligungen eingeheimst.
Ja, so sind sie die Amerikaner: Sie denken, dass sie der Chef im eigenen Haus sind, aber die cleveren Asiaten spielen schon sehr viel besser auf dem Klavier im Flur, ohne das sie etwas davon mitbekommen. Marissa Mayer hat die Aktionäre von Yahoo! nach Strich und Faden betrogen und verkauft. Ich halte sie nicht für ansatzweise so clever, dass das ihr eigener Plan gewesen ist. Dafür war die Beteiligung an Alibaba (mit damals 40%!) einfach viel zu wichtig!
Alibaba wird seinen Weg auf jeden Fall schon gehen, aber ich glaube auch, dass noch sehr viel (mehr) Geld in weitere Beteiligungen fließen wird, so dass für einen noch längeren Zeitraum Fragen offenbleiben werden, ob sich diese Investitionen am Ende des Tages wirklich lohnen werden. Erst wenn der globale Online-Handel mehrheitlich in Alibabas (und damit vo allem auch in SoftBanks) Händen liegt, wird man das Ausmaß der eigenen Schlafmützigkeit erkennen. Es ist nicht damit getan, der Börsenwert von Amazon in Sphären zu heben, die keiner logischen Betrachtung mehr standhalten. Es wäre vor drei Jahren aber sehr viel schlauer gewesen, Yahoo! den Rücken zu stärken und ein gewichtiges Wörtchen bei der weiteren Ausdehnung von Alibaba mitreden zu lassen. Stattdesen hat man das Unternehmen und seine Macht an die Asiaten verkauft und selbst auf die verbliebenen 15% Anteil an Alibaba tritt man mit Füßen herum, statt sie in einen goldenen Käfig zu sperren und ihrem Gewicht einen angemessenen Ausdruck zu verleihen. Am Ende wird mindestens die Hälfte dieser Anteile für einen Spottpreis in den Portfolios von Masa Son landen. Es ist auch kein Zufall, wenn gerade der in Asien so stark vertretene Finanzdienstleister Barron's vor ein paar Wochen die Alibaba-Aktie in den Keller schickte. Auch die zweideutigen Aussagen von Jack Ma in seinen Interviews neulich sind Teil der Taktik, sich weiter billigst einzukaufen. Etwa $30 Mrd. ist die Alibaba-Beteiligung von Yahoo inzwischen nur noch wert. Es würd emich nicht wundern, wenn das genau die $30 Mrd. wären, in denen in diesem einen Artikel weiter oben auch die Rede ist. Solange aber das Geld für eine solche Akquisition durch Ma oder Son nicht da ist oder politische Gründe gegen eine Übernahme durch die beiden sprechen, solange wird die blonde Nichtskönnerin die Stellung und den Kurs von Yahoo! am Boden halten.
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