Jörn Leogrande, ehemaliger Innovationschef von Wirecard, wirft im Spiegel-Interview zu seinem kürzliche erschienen Buch über den Wirecard-Skandal die Frage auf, warum jemand Marsalek in Russland helfen sollte. Das Russland Leuten wie Snowden gerne ein komfortables Asyl gewährt ist klar. Damit kann man ja dem Klassenfeind eins auswischen. Aber Marsalek? Warum sollte Putin ein Interesse daran haben zehntausende Kleinanleger, die wegen Marsalek viel Geld verloren haben, so gegen sich und seine Sache aufzubringen?
Ich sehe das auch so. Ich denke auch, dass Marsalek entweder tot ist oder er hat sich irgendwo in der Einöde verkrochen und nutzt sein gut verstecktes Geld um irgendwie durchzukommen. Dabei muss er permanent befürchten an den Falschen zu geraten und ein Messer in den Rücken zu bekommen. Ein Luxus-Leben in Sauß und Brauß, wie von manchen hier befürchtet, kann es jedenfalls nicht leben. Laut Leogrande war Marsalek ein geselliger Typ, der immer in den besten Clubs den besten Tisch wollte. Dieses Leben ist vorbei. Ab jetzt gilt Hintereingang und Verfolgungswahn. Und irgendwann gerät er an den Falschen und der sagt ihm "Geld her oder ich verpetz dich oder prügel dich wahlweise ins Grab."
Ich denke die BAFIN und EY zu verarschen und auf Abstand zu halten ist deutlich einfacher als das gleiche mit der russischen Mafia zu tun. |