"Die grössten Krisen aller Zeiten":
1459 Schinderlingkrise Im Zuge von Erbstreitigkeiten zwischen den Habsburgern ließ Erzherzog Albrecht VI in den neu errichteten Münzstätten Enns, Linz und Freistadt minderwertige silberne Pfennige (später Schinderlinge genannt) prägen, was ab 1459 zu einer Geldkrise katastrophalen Ausmaßes im deutschen Sprachraum führte
1702 Sächsische Geldkrise Durch die minderwertigen Roten Seufzer, auch Seufzer und Leipziger Seufzer genannt, die der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke (1694–1733) in riesigen Mengen 1701 und 1702 prägen ließ, wurde in Kursachsen eine Geldkrise ausgelöst. Der Name dieser Sechser ist auf den Verlust zurückzuführen, den die Bevölkerung durch die stark kupferhaltigen Münzen erlitt.
1919 Hyperinflation Eigentliche Ursache der schon ab 1919 beginnenden Hyperinflation war die massive Ausweitung der Geldmenge durch den Staat in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, um die Staatsschulden zu beseitigen. Die deutsche Inflation von 1914 bis November 1923 war eine der radikalsten Geldentwertungen in großen Industrienationen. Die Vorgeschichte dieser Hyperinflation findet sich in der Finanzierung des Ersten Weltkrieges. Mit dem Ende des Krieges 1918 hatte die Mark bereits offiziell mehr als die Hälfte ihres Wertes (genauer: ihrer Kaufkraft im Innen- und Außenverhältnis) verloren, wobei auf dem Schwarzmarkt der Inflationsindex noch wesentlich höher lag.
Soll’s denn ewig von Gewittern Am umwölkten Himmel brau’n? Soll denn stets der Boden zittern, Drauf wir unsre Hütten bau’n? Oder wollt ihr mit den Waffen Endlich Rast und Frieden schaffen?
Daß die Welt nicht mehr, in Sorgen Um ihr leichterschüttert Glück, Täglich bebe vor dem Morgen, Gebt ihr ihren Kern zurück! Macht Europas Herz gesunden Und das Heil ist euch gefunden.
Einen Hort geht aufzurichten, Einen Hort im deutschen Land! Sucht zum Lenken und zum Schlichten Eine schwerterprobte Hand, Die den güldnen Apfel halte Und des Reichs in Treuen walte.
Sein gefürstet Banner trage Jeder Stamm, wie er’s erkor, Aber über alle rage Stolzentfaltet eins empor, Hoch, im Schmuck der Eichenreiser Wall’ es vor dem deutschen Kaiser.
Wenn die heil’ge Krone wieder Eine hohe Scheitel schmückt, Aus dem Haupt durch alle Glieder Stark ein ein’ger Wille zückt, Wird im Völkerrath vor allen Deutscher Spruch aufs neu erschallen.
Dann nicht mehr zum Weltgesetze Wird die Laun’ am Seinestrom, Dann vergeblich seine Netze Wirft der Fischer aus in Rom, Länger nicht mit seinen Horden Schreckt uns der Koloß im Norden.
Macht und Freiheit, Recht und Sitte, Klarer Geist und scharfer Hieb Zügeln dann aus starker Mitte Jeder Selbstsucht wilden Trieb, Und es mag am deutschen Wesen Einmal noch die Welt genesen.
Emanuel Geibels Gedicht Deutschlands Beruf von 1861
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