Da ist eine Menge Platz nach oben, auf Tageshoch geschlossen, das hier habe ich noch gefunden:
Neue Therapiechancen bei der Behandlung der Arthrose
Erste klinische Daten zum körpereigenen 3-dimensionalen Knorpelersatz BioSeed-C
Freiburg, 10. Februar 2003 - Die BioTissue Technologies AG veröffentlicht erste klinische Daten zum körpereigenen, 3-dimensionalen Knorpelersatz BioSeed-C. Die Ergebnisse zeigen:
- Bereits in der Frühphase nachweisliche Auffüllung der Knorpelschäden - Verbesserung der Beschwerden und Lebensqualität der Patienten - Deutliche Verkürzung der Operationszeit - Wesentliche Erweiterung des Anwendungsgebietes im Bereich der beginnenden Arthrose
Die aktuelle Auswertung - gemäß international anerkannter Dokumentationsstandards - sechs, neun und zum Teil zwölf Monaten nach der Operation, schließt 42 Patienten mit insgesamt 51 verschiedenen Knorpelschäden ein. Schwerpunkte hierbei bildeten Defekte an den Oberschenkelseiten des Knies an der Rückseite der Kniescheibe und an dem gegenüberliegenden Gleitlager. Ca 60 Prozent der Patienten zeigten Zeichen einer einsetzenden Arthrose zum Zeitpunkt der Behandlung.
Bereits diese Frühzeitergebnisse zeigen eine fortbestehende Auffüllung des Knorpeldefektes bei allen Fällen. Die Patienten haben zudem deutlich weniger Beschwerden und eine höhere Lebensqualität nach der Behandlung. Dieser positive Trend konnte sowohl bei Patienten mit rein unfallbedingten Defekten als auch bei Patienten mit beginnender Arthrose gleichermaßen festgestellt werden. Sollten die weiteren klinischen Ergebnisse diese Behandlungserfolge unterstützen könnte durch diese biologische Therapie der Einsatz einer Kniegelenkprothese weit hinausgeschoben oder ganz vermieden werden. Zurzeit werden allein in Deutschland ca. 50.000 Kniegelenkprothesen eingesetzt.
Die Operationstechnik erlaubt - durch die Kombination patienteneigener Knorpelzellen mit der 3-dimensionalen Gerüstsubstanz - eine einfache mechanisch stabile Fixierung. Als Folge konnte die Operationsdauer bei gelenkeröffnenden Eingriffen gegenüber den bisher zur Verfügung stehenden verwandten Methoden um bis zu 2/3 verkürzt werden. Zudem wurden 1/4 der Fälle arthroskopisch (ohne Öffnung des Knies) behandelt.
"BioSeed-C eröffnet völlig neue Möglichkeiten bei der Behandlung von Knorpeldefekten im Kniegelenk: durch eine deutlich verkürzte Operationsdauer erweiterte Anwendungsgebiete sowie die in Kürze standardisierte arthroskopische Implantation können mehr Patienten schonender behandelt werden", so Dr Christoph Erggelet, Oberarzt des Orthopädischen Universitätsklinikums Freiburg und Entwickler der Operationstechnik.
BioTissue geht aufgrund der bisherigen Ergebnisse von einer wesentlichen Erweiterung des Anwendungsgebietes für BioSeed-C gegenüber der bisher bekannten Methoden im Bereich der frühzeitigen Arthrose aus.
BioSeed-C ist zurzeit deutschlandweit erhältlich. 2003 sollen zusammen mit industriellen Partnern weitere europäische Länder erschlossen werden.
Zusatzinformation zu Knorpelverletzungen:
Wenn der Knorpel einmal verletzt wird, kann er sich im Erwachsenenalter nicht mehr regenerieren. Das führt dazu, dass aus kleinsten Verletzungen häufig chronische Defekte, später Arthrose, werden. Dabei können langanhaltende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehen. Die Behandlung dieser Defekte ist bisher nicht befriedigend gelöst.
BioTissue hat eine neuartige Gewebetechnologie entwickelt, durch die es erstmalig möglich ist 3-dimensionales, körpereigenes Knorpelgewebe im Labor herzustellen. Insbesondere bei mechanisch stark beanspruchten Geweben des Bewegungsapparates, wie zum Beispiel Knochen und Knorpel, ist es von entscheidender Bedeutung, 3-dimensionale Strukturen mit einer hoher mechanischer Stabilität zu erreichen. Bei dem neuen Verfahren wird dem Patienten eine kleine Knorpelgewebeprobe entnommen und die Knorpelzellen in körpereigenem Blutserum vermehrt. Kurz vor der Transplantation werden die gezüchteten Zellen mit einer Gerüstsubstanz zusammengebracht, die dem Knorpelersatz seine 3-dimensionale Form gibt. Diese patentierte, 3-dimensionale Kulturtechnik ist der Schlüssel dazu Knorpelzellen bereits in vitro (im Reagenzglas) so zu differenzieren, dass sie nachweislich mit der Bildung von Knorpelsubstanz bereits zum Zeitpunkt der Operation angefangen haben. Da es sich bei BioSeed-C um körpereigene Knorpelzellen des Patienten handelt, ist eine Abstoßungsreaktion ausgeschlossen.
Die Technologie von BioTissue Technologies wurde über zehn Jahre sowohl in vitro als auch in zahlreichen tierexperimentellen Untersuchungen in vivo (im Organismus) getestet. BioTissue führte im Dezember 2001 das Produkt BioSeed-C auf den Markt ein.
Euer Roy |