Markus Beyer - heute sein letzter Kampf?

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neuester Beitrag: 15.10.06 12:13
eröffnet am: 14.10.06 10:03 von: FlamingMoe Anzahl Beiträge: 5
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14.10.06 10:03
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759 Postings, 6732 Tage FlamingMoeMarkus Beyer - heute sein letzter Kampf?

"Das ist ein Riesending"

Markus Beyer kämpft gegen Mikkel Kessler um Anerkennung und den Titel


Es kann der größte Triumph seiner Karriere werden - oder das Ende bedeuten. WBC-Weltmeister Markus Beyer wagt sich am Samstag in die Höhle des Löwen, um Mikkel Kessler den WBA-Titel abzunehmen. Der Vereinigungsfight im Supermittelgewicht vor mehr als 25.000 Zuschauern im Parken-Stadion in Kopenhagen könnte der Höhepunkt des Boxjahres 2006 werden.

Auf der einen Seite der 35 Jahre alte Deutsche, im Herbst der Karriere auf der Suche nach der oft vermissten Anerkennung, auf der anderen Seite der neun Jahre jüngere Däne, in 37 Kämpfen stets siegreich. "Das ist ein Riesending", sagt Beyer: "Es steht viel auf dem Spiel, für beide."
 
Kessler im Vorteil
Seit sieben Jahren trägt der Wahl-Bremer mit einer halbjährigen Unterbrechung 2004 seinen WM-Gürtel. Er war bis zur Einbürgerung von Arthur Abraham im September der einzige amtierende deutsche Weltmeister, aber zum unumstrittenen Topstar hat es der gebürtige Sachse aus Erlabrunn dennoch nie gebracht. Erstmals kassiert er in seiner zehnjährigen Profikarriere nun in Kopenhagen mehr als eine Million Euro.
 
Geld, das ihm sein Manager Wilfried Sauerland nicht bieten konnte. Im freien deutschen Fernsehen war der Topfight gegen Kessler nicht zu finanzieren, denn auch der Däne boxt nicht gratis. Aber im dänischen Pay-TV scheint es zu gehen, also muss Beyer nach Kopenhagen. "Das ist für Kessler schon ein gewaltiger Vorteil", sagt Beyer: "Die Punktrichter werden nicht unbedingt auf meiner Seite sein. Am besten wäre, ich würde Kessler K.o. schlagen".
 
Auslaufmodell Beyer?
Doch der zehn Zentimeter größere Däne war in all seinen Fights noch nie am Boden. 28-mal gewann er vorzeitig. Kessler gilt neben dem Waliser Joe Calzaghe als der aktuelle Topstar in der Klasse, Beyer eher als Auslaufmodell. So kommt es jedenfalls wohl bei Beyer selbst an, der seinem Manager Sauerland vorwirft: "Man lässt mich intern spüren, dass ich nicht mehr so wichtig bin."
 
Sein Manager habe den Kampf nicht wirklich nach Deutschland holen wollen, kritisierte Beyer. Auch dass der Fight gegen seinen Wunschgegner Calzaghe nicht klappte, wirft er Sauerland vor, und schließlich hat er noch Angst um sein Geld, weil beim dänischen Veranstalter die Steuerprüfung auf der Matte steht.
 
Dabei ist seine Gage per Bankbürgschaft abgesichert. Noch mehr nerven ihn wohl auch die hochgejazzten Comebacks der Altstars Axel Schulz und Henry Maske: "Wenn da wirklich drei Millionen im Spiel sein sollten, muss ich mich fragen, was ich falsch gemacht habe."
 
Abschied nach einer Niederlage?
Natürlich haben außerdem zuletzt Abraham mit seinem doppelten Kieferbruch und Nikolai Walujew im Fokus gestanden und nicht der eher stille Champion, dessen Karriere neben sportlichen Highlights auch immer wieder von Rückschlägen begleitet war. "Wir haben auch in schweren Zeiten immer zu Markus gestanden, das hat sich bis heute nicht geändert", versichert Sauerland.
 
Bis Ende 2007 steht Beyer noch bei ihm unter Vertrag. Doch ob er den auch erfüllt, ist völlig unklar. Bei einer Niederlage gegen Kessler scheint der Abschied wahrscheinlich. "Es kommen häufiger die Tage, an denen ich sage, es muss nicht mehr sein", sagt Beyer: "Ich bin in einem Alter, in dem man von Kampf zu Kampf denkt." Das Leben danach jedenfalls ist vorbereitet. Mit Freundin Danii hat er eine Betreuungsfirma für Sportler und Künstler gegründet.
 
Im Notfall hilft Plan B
Noch aber steht der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund. Die Vorbereitung in Zinnowitz mit Trainer Ulli Wegner war hart, ist aber problemlos gelaufen. Beyer fühlt sich topfit. "Mein Wissen über Kessler ist recht gut", sagt Beyer: "Und sollte Plan A nicht aufgehen, gibt es immer noch Plan B und vielleicht auch C."


 

14.10.06 10:05

759 Postings, 6732 Tage FlamingMoeQuoten bei bwin sind mehr als eindeutig

1,25 für Sieg Kessler
3,9 für Sieg Beyer

Wird auf jeden Fall nochmal ein großer Kampf für einen der größten deutschen Boxer der letzten Jahre!  

14.10.06 19:51

759 Postings, 6732 Tage FlamingMoeNochmal zur Erinnerung an alle Sport-Fans

ARD überträgt heute ab 23.05 Uhr live, wird bestimmt ein großes Event, auch wenn Beyer nicht die besten Chancen hat!  

14.10.06 21:48

10637 Postings, 8685 Tage Ramses IIhoffentlich spricht mein nachbar heute das wort

zum sonntag vor dem kampf. dann kann er beyer in sein gebet mit einschließen.  

15.10.06 12:13
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759 Postings, 6732 Tage FlamingMoeTja, leider lief's wie erwartet

Markus Beyer: Titel weg und Karriere vor dem Aus

Eine krachende Rechte hat die Profi-Karriere von Box-Weltmeister Markus Beyer so gut wie beendet. Durch seine bittere K.o.-Pleite gegen den Dänen Mikkel Kessler verlor der 35 Jahre alte Wahl-Bremer in Kopenhagen nicht nur seinen WBC-Titel im Supermittelgewicht.

Markus Beyer wurde von Mikkel Kessler in Kopenhagen auf die Bretter geschickt.Auch die Hoffnung auf einen neuen sportlichen Frühling dürfte unerfüllt bleiben. Zwar hielt sich Beyer mit Ankündigungen über seine Zukunft zurück. Doch die Zeichen stehen auf das Ende seiner zehnjährigen Profi-Laufbahn. «Irgendwie wird es weitergehen. Jetzt ist es noch zu früh, darüber zu befinden», meinte Beyer nach der dritten Niederlage im 38. Kampf.

In dem Duell mit dem mit acht Jahre jüngeren WBA-Champion stand Beyer von Beginn an auf verlorenem Posten. Seine Ambitionen auf den zweiten WM-Gürtel währten nur acht Minuten und 58 Sekunden. Da fand sich der Rechtsausleger nach einem rechten Haken seines von 10 000 Zuschauern gefeierten Kontrahenten auf dem Ringboden wieder und konnte nach dem Stopp des Ringrichters nur ungelenk in die Ringecke stolpern. «Ich war noch nicht wieder voll da. Das war zu sehen», gestand der entthronte Champion unumwunden ein und erkannte an: «Er hat viel Power in seinen Händen. Das ist schon bewundernswert.»

Der neun Zentimeter größere Kessler hatte nie einen Zweifel daran gelassen, dass er nach dem WBA-Gürtel auch den der WBC erobern wollte. «So dominant hatten wir ihn nicht erwartet. Für mich ist er momentan der beste Supermittelgewichtler der Welt», meinte auch Beyer-Trainer Ulli Wegner. Sein Schützling fand gegen die Führhand des Dänen kein Mittel und war in den ersten beiden Runden zu passiv. Beyers gefürchtete Linke, mit der der Sachse in der Vergangenheit häufig seine Kämpfe gewann, kam nie zum Einsatz.

Sein einziger Trost war die höchste Börse seiner Laufbahn von geschätzten 1,2 Millionen Euro. Dass weitere Zahltage hinzukommen, erscheint unwahrscheinlich, auch wenn sich noch keiner der Protagonisten äußern wollte. «Wer mich kennt, weiß, was ich Markus raten würde», sagte Manager Wilfried Sauerland.

Nach den letzten verbalen Attacken seines lange Zeit einzigen Vorzeige-Boxers wird das Engagement des Promotors für Beyer ohnehin nicht mehr sonderlich ausgeprägt sein. Beyer hatte zuletzt geklagt, in dem Box-Stall nicht mehr genug gewürdigt zu werden. Zudem hatte er bedauert, dass der Vereinigungskampf nicht in seiner Heimat stattfand. «In Deutschland um die beiden Titel zu boxen, wäre sehr schön gewesen. Aber das ging aus finanziellen Gründen nicht. Damit musste ich mich abfinden», meinte Beyer.

Dem Rechtsausleger war es bisher als einzigem deutschen Box-Profi gelungen, den WM-Titel in einer Gewichtsklasse drei Mal zu erobern. Ein viertes Mal wird es wohl nicht geben. Auch die Hoffnungen auf einen Kampf gegen IBF- und WBO-Titelträger Joe Calzaghe sind gering. Der Brite, der in Manchester seine WM-Gürtel gegen den Australier Sakio Bika verteidigte, möchte einen Kampf gegen Kessler.

«Vielleicht will ja Kessler einen Rückkampf oder Calzaghe mich trotz der Niederlage. Das müssen wir in Ruhe besprechen», meinte Beyer und vermied so klare Ansagen. Die dürften aber nur aufgeschoben sein. Im Gegensatz zu den meisten seiner Berufskollegen hat Beyer für den unausweichlichen Fall aber bereits vorgesorgt. Dem Boxen wird er mit der Firma 12rounds, die er mit seiner Lebensgefährtin Danii Haack betreibt, ebenso verbunden bleiben wie als ARD-Experte. Trainer wird Beyer aber nicht. «Das ist mir zu stressig», hatte er bereits vor dem Desaster von Kopenhagen klar gestellt.

Quelle: ftd.de

 

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