Aktueller Bericht
Global Oil + Gas: 140 Bohrungen in Texas
26.10.2007 - Seit heute kann man Aktien von Global Oil & Gas zeichnen. Vorstandschef Bernard Tubeileh spricht gegenüber unserer Redaktion über die Pläne, die sein Unternehmen mit dem frischen Kapital hat. Er erklärt die Bedeutung des eigenen Bohrgestänges und redet über künftige Pläne und Zeitvorgaben. Ausführlich erläutert er auch die Chancen und Risiken der Wild Cat Projekte.
www.4investors.de: Sie sind im Bereich Öl- und Gasexploration und Förderung tätig. So mancher Börsenteilnehmer schüttelt da leicht entsetzt den Kopf, weil sich gerade in diesem Bereich Unternehmen unterschiedlichster Qualität bewegen. Wie wollen sie solche Anleger überzeugen?
Tubeileh: Die Global Oil & Gas AG grenzt sich deutlich von einer Vielzahl von Wettbewerbern ab, die etwa an der AIM oder TSX gelistet sind. Wir verfügen über hohe gesicherte Reserven in Höhe von 16,6 Millionen Barrel of oil equivalent (BOE), die mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent gefördert werden können. Zahlreiche Wettbewerber haben meist nur mögliche oder wahrscheinliche Reserven, die mit viel höheren Risiken behaftet sind. Zudem ist unser stark ausgeprägtes Netzwerk in Nordamerika, kombiniert mit entsprechenden Marktkenntnissen sowie ein tiefgreifendes geologischen Know-how die Basis zur Identifizierung attraktiver Projekte.
www.4investors.de: Ihr Fokus liegt derzeit auf Nordamerika. Das wird auch weiterhin der Schwerpunkt der Arbeiten sein? Oder könnten sie auch in andere Regionen hinein expandieren?
Tubeileh: Unser Fokus liegt auf Nordamerika, da dort stabile geopolitische Rahmenbedingungen vorherrschen. Wir wollen zunächst die in unserem Portfolio bestehenden Gas- und Ölfelder sukzessive erschließen, um die künftigen Umsätze und Erträge zu steigern. Wir streben eine ausgewogene Diversifizierung des Portfolios – bestehend aus konservativen Industriegeschäften sowie chancen- und risikoreicheren Wild Cat-Projekten – an. Dabei haben wir zunächst einen klaren Fokus auf Onshore Projekte in Nordamerika
www.4investors.de: Mit dem frischen Kapital wollen sie vor allem neue Projekte starten. Was steht dabei im Vordergrund?
Tubeileh: Unsere Strategie sieht vorrangig ein Engagement bei sicheren Industriegeschäften vor. Mit den daraus erwirtschafteten Mitteln wollen wir dann natürlich auch die chancenreichen und ertragsstarken Wild Cat-Projekte angehen. Das einzige Wild Cat-Projekt, das aktuell, zumindest zum Teil, durch das frische Kapital finanziert werden soll, ist Turkey Creek. Entscheidend ist, dass wir uns i.d.R. Mehrheitsbeteiligungen sichern wollen, um die Projekte aktiv und eigenständig vorantreiben zu können.
www.4investors.de: Es wird immer darauf hingewiesen, dass sie ein Bohrgestänge haben, das bis in 1.000 Meter Tiefe vorstoßen kann. Welche Bedeutung hat dieses Equipment konkret? Wo liegen die Vorteile, was kann man damit sparen?
Tubeileh: Das Bohrequipment der Global Oil & Gas AG ist von ganz entscheidender Bedeutung – und auch eine klare Abgrenzung zu vielen Wettbewerbern. Dadurch sind wir in der Lage, das Brown-Projekt kostengünstig zu erschließen und schaffen so die Grundlage für einen schnellen Return on Investment. Bohrfirmen sind in den USA rar und werden auf einem einzelnen Grundstück nur eine begrenzte Zeit bleiben, um möglichst vielen Kunden gerecht zu werden. Mit dem eigenen Equipment sind wir unabhängig und können das Brown-Projekt, welches eine Anzahl von bis zu 140 Bohrungen vorsieht, kostengünstig und zeitnah erschließen.
www.4investors.de: Warum gehen sie bei ihrer internationalen Besetzung und der Konzentration auf die US-Förderung an die Börse in Frankfurt?
Tubeileh: Die Frankfurter Wertpapierbörse bietet sich aus verschiedenen Gründen an: Einerseits wollen wir uns von den zahlreichen Ölunternehmen an der AIM oder TSX abgrenzen. Dies gelingt uns nicht zuletzt durch die hohen gesicherten Reserven von 16,6 Millionen BOE. Da wir zudem den deutschen Kapitalmarkt am besten kennen, wollen wir den Anlegern hierzulande auch eine attraktive Möglichkeit bieten, an den Chancen im Öl- und Gasmarkt zu partizipieren. Im Übrigen sind zahlreiche Ölgesellschaften an ihrer Heimatbörse notiert, auch wenn sie in Nordamerika stark vertreten sind. Denken Sie etwa an Agip oder ENI in Italien.
www.4investors.de: Sie sind noch ein recht kleines und junges Unternehmen. Auf der einen Seite müssen sie bei den Förderungen auf ihren Liegenschaften richtig durchstarten, gleichzeitig suchen sie nach neuen Kaufgelegenheiten. Muten sie sich da nicht etwas viel auf einmal zu?
Tubeileh: Wir sind ein junges, aufstrebendes Unternehmen und wollen expandieren! Dazu gehört die Exploration der aktuellen Projekte genauso wie die weitere Sondierung von neuen Projekten. Es gibt zahlreiche Industriegeschäfte, an denen eine ertragsstarke Beteiligung ohne großen Einsatz von Manpower möglich ist. Zudem ist es jederzeit möglich, die Teamstärke an ein erweitertes operatives Geschäft anzupassen.
www.4investors.de: Auf ihren Feldern gibt es mögliche Reserven von 57 Millionen BOE. Hier müssen weitere Untersuchungen für Klarheit sorgen, ob es diese Reserven wirklich gibt, ob sie zu bewiesenen Reserven hochgestuft werden können. Wie werden sie dabei vorgehen, wie sieht der Zeitplan aus?
Tubeileh: Die bis zu 57 Millionen BOE mögliche Reserven sind zum weitaus größten Teil bei dem Turkey Creek Projekt zertifiziert. Auf Turkey Creek wollen wir im nächsten Jahr eine erste Bohrung durchführen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. In Abhängigkeit von den gewonnenen Ergebnissen werden wir die weitere Vorgehensweise bei diesem Projekt festlegen. Mögliche Alternativen sind eine weitere Bohrung, seismische Analysen oder im schlimmsten Fall ein Abbruch unserer Untersuchungen. Wir haben allerdings berechtigte Hoffnung, dort auf Öl und Gas zu stoßen. Die Herausforderung ist insbesondere, die richtige Bohrstelle zu identifizieren.
www.4investors.de: Im Gebiet von Brown sollen 16,2 Millionen Barrel Öl im Boden liegen. Gleichzeitig sagen sie, dass man pro Loch 5 Barrel am Tag fördern kann, dies liegt auch an den geologischen Bedingungen. Sie wollen daher dort rund 40 Löcher erschließen, um mehr zu fördern. Wenn man dies hochrechnet, kommt man auf einen Förderzeitraum von mehr als 200 Jahren, bis die Liegenschaft erschöpft ist. Die mehr als 16 Millionen Barrel können demnach nicht komplett für eine Berechnung des Unternehmenswertes herangezogen werden. Welcher Wert ist dort für sie realistisch?
Tubeileh: Auf dem Brown-Projekt werden in den nächsten sieben Jahren bis zu 140 Bohrlöcher erschlossen, d.h. in etwa alle zwei Wochen ein weiteres Bohrloch. Zusätzlich zu den langfristigen Förderraten von 2-5 Barrel pro Bohrloch und Tag gibt es zu Beginn einen „Flush Out“. Aufgrund des anfänglich hohen Drucks können dadurch deutlich höhere Mengen gefördert werden. Wir rechnen daher mit einem Förderzeitraum von 30 – 40 Jahren, in dem wir stabile Cash Flows erwirtschaften können.
www.4investors.de: Auf der Liegenschaft in Brown, wo es die großen nachgewiesenen Ölreserven gibt, wurden bisher sechs Löcher gebohrt. Sie halten deutlich mehr Löcher dort für möglich. Wie hoch sind die Erschließungskosten? Soll das frische Kapital auch dort investiert werden? Und mit welcher Förderung rechnen sie pro Jahr?
Tubeileh: Wir werden einen Teil der Kapitalerhöhung auch für die rasche Entwicklung des Brown-Projektes investieren. Die Erschließungskosten für ein Bohrloch belaufen sich derzeit auf circa 150.000 Euro. Wir rechnen damit, dass sich die Erschließungskosten durch die Förderung in circa fünf Jahren amortisieren.
www.4investors.de: Auf dieser Liegenschaft haben sie Öltanks, aber wie sieht es mit der weiteren Infrastruktur aus, wo sind die Pipelines? Welche Kosten kommen dort auf sie zu?
Tubeileh: Über eine sehr ausgebaute Infrastruktur, in Form von Pipelines, verfügen wir beim Brookshire- und Cold Creek-Projekt. Falls die Erschließung des Turkey Creek-Projektes erfolgreich verläuft und wir uns für die Eigenentwicklung entschließen, werden wir dort in Pipelines investieren müssen. Dies wäre durch die dann zusätzlich gesicherten Reserven jedoch auch eine sehr sinnvolle Investition. Auf der Brown Lease werden wir das Öl in großen, schon vorhandenen Tanks lagern und in regelmäßigen Abständen vom Ölkäufer abholen lassen.
www.4investors.de: Es gibt eine Reihe anderer Unternehmen, die derzeit wie sie auch auf der Suche nach Late-Stage-Projekten sind, um diese zu erwerben. Treibt diese Konkurrenz die Preise für lukrative Liegenschaften nach oben?
Tubeileh: Die zu erwartenden Erträge in den sogenannten Industrie-Deals nehmen mit steigender Sicherheit des Projektes ab. Unsere Differenzierungs- und Nischenstrategie, in Kombination mit unseren ausgezeichneten Netzwerkkontakten, ermöglicht uns den Zugriff auf attraktive Late-Stage-Projekte. Diese werden insbesondere durch unseren Geologen Bill Dement oder unser Vorstandsmitglied Aziz Mohabbat generiert, die jeweils über eine 25-jährige Erfahrung im Öl- und Gasgeschäft verfügen und damit ausgeprägte Industriekontakte mit einbringen.
www.4investors.de: Das frische Kapital aus dem Börsengang soll auch in die Erschließung bislang unbekannter Öl- und Gasvorkommen, der so genannten Wild Cat Projekte, investiert werden. Wie hoch ist dort die Gefahr eines Totalverlustes, wie risikoreich sind solche Aktionen?
Tubeileh: Wild Cat-Projekte sind prinzipiell sehr risikoreich. Wir verfügen bei unserem Projekt Turkey Creek über zertifizierte, mögliche Reserven von 57 Millionen BOE. Die Wahrscheinlichkeit, diese Reserven auch fördern zu können, liegt bei Anwendung industrieüblicher Standards bei 10 Prozent. Sollten sich diese Reserven als tatsächlich förderbar herausstellen, wäre das mehr als nur ein Sahnehäubchen! Insgesamt werden wir aber nur maximal 15 Prozent des Emissionserlöses in Wild Car-Projekte investieren.
www.4investors.de: Herzlichen Dank für das Gespräch! |