doch noch mal über die Theorie zu sinnieren.
Es gab mal einen Film mit Dieter Krebs als windigem "Finanzberater", der hat den Leuten Warentermingeschäfte und dergl. aufgeschwatzt und ihnen erklärt, daß es ganz einfach sei: "Billig kaufen, teuer verkaufen!" und dabei hat er sich an die Koksnase getippt.
Das Modell möchte ich bei Aktien um die Dividende erweitern, und früher, vor dem Krieg, da haben Firmen Gewinne erwirtschaftet und Teile davon reinvestiert und Teile als Dividende ausgeschüttet, damit ein potentieller Aktionär auch einen Grund hat, sich eine Aktie zuzulegen. Der reinvestierte Gewinn steigert den Unternehmenswert und den nächsten Gewinn (und damit den Kurs einer Aktie), wenn alles nach Lehrbuch verläuft.
Etwas später hat man dann angefangen, auf eine (noch nicht gezahlte bzw. in absehbarer Zeit zahlbare) Dividende zu spekulieren (lateinisch speculor, „beobachten, spähen, auskundschaften“) und in der Folgestufe darauf zu spekulieren, daß morgen jemand auf etwas spekulieren wird (Greater Fool Theorie, "Tesla").
Spätestens unsere Erben werden den Buchwert unserer Aktien zu spüren bekommen, und angesichts der Volatiliät in den letzten 40 Jahren war die Dividende (auch eine stattliche Dividende bei VW!) immer geringer als der Betrag, den man mit "Billig kaufen, teuer verkaufen!" über das Geschäftsjahr hinweg erwirtschaften konnte (man muß nur "günstige" (nicht einmal "optimale"!) Zeitpunkte erwischen).
Auf Handelsgewinne UND auf Dividenden erhebt Heirich Fiskus KapESt + Soli. Ärgerlich, aber irgendwo muß die Kohle für einen funktionierenden Staat herkommen.
Wenn man alle Eier in einen Korb legt, gehen alle kaputt wenn der Korb runterfällt, wissenschaftlicher haben das Fachleute untersucht und dann Fonds erfunden und die halben Fachleute (bei der Bank oder Sparkasse) raten wenigstens dazu, zu "diversifizieren" (und damit meinen die nicht zwei deutsche Autobauer sondern mehrere Branschen und Länder und Währungen) und Charlie Munger sagte sinngemäß "Man diversifiziert nur, wenn man nicht weiß, was man tut."
Um Deinen Verlusttopf eines Tages mit Gewinnen zu verrechnen, mußt Du auch eines Tages Handelsgewinne erzielen ((Billig kaufen, teuer verkaufen, zur Not im Mittelteil die Dividende kassieren!"). Soweit mir erinnerlich vererbt man den Verlusttopf nicht (selbst wenn, dann brächte das keinen Spaß).
PS: Ja, das ist Theorie und in der Praxis kaufen auch die größten Experten mal Schrott oder sind sich unsicher ob sie das richtige tun. |