ich glaube da haben wir völlig aneinandervorbei geredet.
Was ich meine, ist lediglich, daß es nicht gut wäre, wenn der Freenetvorstand seine Kraft und seine Zeit für Abwehrstrategien verschwendet. Genau das aber, befürchte ich, wird wohl der Fall sein.
Denn nachdem sich das Freenetmanagement letztes Jahr bei den gewünschten Kapitalmaßnahmen eine Klatsche geholt hat, dürfte man diesmal vor Wiedervorlage des Vorratsbeschlusses vermutlich schon die Machtverhältnisse sehr genau ausgelotet haben. Man notiert ja als Namensaktie. Ebenso bei den Vorschlägen für den Aufsichtsrat. Nachdem das Gegenlager zu Drillisch vermutlich (definitiv) nicht aus ein oder zwei Großaktionären besteht, werden allein die diesbezüglichen Gespräche mit diversen Aktionärsgruppen eine gute Weile wertvoller Zeit gekostet haben, oder meinst Du nicht?
Nachdem alle jetzt entsprechend emotionalisiert sind und der Vorstand auf Konfrontation zu Drillisch gegangen ist, könnte (KÖNNTE) ein Scheitern der Anträge des Vorstandes morgen schon den ein oder anderen aus dem Pro-Managementlager zum Ausstieg bringen, oder? Und dies würde inkl. Dividendenabschlag den Kurs vorübergehend wohl etwas belasten. Zusätzlich zum ein oder anderen Aktionär, dem eine von einer Minderheit gegen den Vorstand dominierte AG per se nicht geheuer ist (solche Leute dürfte es schon auch geben und das hat mit den meines Erachtens großen Qualitäten der Choulidis-Brüder erstmal leider gar nichts zu tun, wenn es eben um das Prinzipielle geht).
Nochmal: ich denke mit diesen Postings nicht darüber nach, was ICH als Freenetaktionär gut fände, sondern darüber, was das Nicht-Drillisch-Lager gut oder schlecht finden könnte.
Wie gesagt: ich gehe eher nicht davon aus, daß Drillisch morgen durchkommt (was natürlich auch seine Nachteile hätte).
Was mich ärgert, ist, daß aus einer win-win-Situation (zwei profitable Firmen gehen zusammen und nützen außer besseren Margen auch steuerliche Vorteile) fürs Erste eine lose-lose-Situation geworden ist (denn auch der Sieger morgen meines Erachtens wird erst zum Sieger, wenn er die Gegenseite befriedet hat).
Mit meiner unverändert sehr positiven Einschätzung der Drillisch AG (auch in deren Eigenschaft als Freenetgroßaktionär) hat das alles nichts zu tun. Ich hoffe, daß ich mich jetzt deutlicher ausgedrückt habe.
P.S. Zur SDK habe ich irgendwo schon mal geschrieben, daß die derzeitige Konstellation wie geschaffen für ein Unternehmen dieses Namens ist. Nomen est omen. Deren Einfluß schätze ich aber als ziemlich gering ein. Die Fonds und die Banken werden wahlentscheidend sein. |