Mal eine Debatte über Links und Rechts?

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neuester Beitrag: 31.08.23 20:08
eröffnet am: 31.08.23 16:36 von: Karlchen_V Anzahl Beiträge: 10
neuester Beitrag: 31.08.23 20:08 von: User44 Leser gesamt: 2509
davon Heute: 1
bewertet mit 4 Sternen

31.08.23 16:36
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15174 Postings, 6058 Tage Karlchen_VMal eine Debatte über Links und Rechts?

Also: Wenn ich das richtig verstehe, dann kommt die Einteilung nach Links und Rechts von der Französischen Nationalversammlung her - und zwar der aus dem Jahr 1789. Denke mal, dass folgende Quelle korrekt ist:  https://geschichtedergegenwart.ch/...rechts-nicht-nur-in-deutschland/

1789 war ja nun das Revolutionsjahr. Ganz grob: Auf der rechten Seite waren diejenigen, die das bestehende politische System bewahren wollten, links waren die Revolutionäre. In der ersten Zeit nach der Erstürmung der Bastille (?) ging es noch einigermaßen gesittet zu. Die Debatten kreisten um bürgerliche Freiheitsrechte und um eine konstitutionelle Monarchie. Ab 1792 wurde es ungemütlich, denn die autoritären Ideologen traten auf. Es herrschte der blanke Terror. An 1795 bekamen die Gemäßigten wieder - unter Ach und Krach - die Oberhand. Man kann es vielleicht Restauration nennen, jedenfalls hörte der Terror auf. Dann kam Napoleon.

Wenn man das heute so Revue passieren lässt, dann sollte es eigentlich schwer fallen, sich in irgendeins der Lager einzuordnen.  Das gilt sowohl für die Rechten, bei denen gottgewollte Privilegien eine bedeutende Rolle spielten - als auch für die Linken, die in ihrem Gleichheitswahn allüberall die Köpfe abgehauen haben.

Meine Erkenntnis: Das Links-Rechts-Schema ist selten dämlich und hat schon seit seinen Anfängen  keinerlei Erkenntniswert.  

31.08.23 16:42

17174 Postings, 7791 Tage sue.viIt is nevertheless worth watching Davos carefully

It is nevertheless worth watching Davos carefully. Although WEF is not the author of the program,
such gatherings are always useful for detecting the latest tactics and immediate intentions of the ascisft ruling class.
https://twitter.com/cordeliers/status/1528277860598816768  

31.08.23 16:57

4516 Postings, 1468 Tage UnzenhamsterLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 03.09.23 10:46
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

31.08.23 17:19

4516 Postings, 1468 Tage Unzenhamster#1 die französische Revolution

hat einen Namen.
Maximilien Robespierre.
Ein damaliger Anwalt und Befürworter der Hinrichtung des französischen Königs.
Da gibt es fast keinen Unterschied zu den bis dato vergangenen 234 Jahren Geschichte.
Am Ende zerfleischen sich die *Linken* selbst.
Maximilien Robespierre wurde knapp fünf Jahre nach der französischen Revolution auf dem Place de la Concorde hingerichtet.
Heutzutage gibt es leider Ausweichmöglichkeiten, wie das Europaparlament und, oder die Möglichkeit ohne jeden Regress gutbezahlt in den Ruhestand zu gehen, egal, ob Links, oder Rechts.  

31.08.23 18:20
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456 Postings, 847 Tage User44Man hat dieser Tage den Eindruck

Das alls links von AFD links ist bzw. als solche von der AFD bezeichnet werden.
Wir haben ein Grundgesetz und dort sind Normen und Werte definiert, jeder der mit Forderung jenseits diesen rumkrakelt ist entweder extrem links oder extrem rechts.
Jeder der sich auf den Werte des Grundgesetzes bewegt ist in einigen politischen Themen mal mehr links mal mehr rechts, dass nennt sich persönliche Meinung zu individuellen Themen.

Weitere Diskussionen erübrigen sich zu dem Thema im Allgemeinen, man kann jedoch durchaus darüber im individuellen diskutieren:
Ich bin zum Beispiel für aktive CO2 Reduktion, für die Unterstützung von des freiheitlichen Kampfs der Ukraine gegen den Agressor Russland, aber gegen ein Bürgergeld und einen überboardenen Sozialstaat wie er zur Zeit wieder zu beobachten ist, für eine Beschäftigungspflicht von Flüchtlingen nach einer gewissen Orientierungszeit und gegen einen ungesunden Nationalismus wie er zum Beispiel bei der AFD zu beobachten ist, achja und für ein Tempolimit, für eine Abschaffung der Kapitalertragssteuer ( Kapitalerträge sollten wie Arbeit nach dem individuellen Einkommenssteuersatz versteuert werden)
Das meine persönlichen Wünschen nicht alle von der Politik vertreten werden ist in der Natur der Sache eine pluralistischen Demokratie, das akzeptiere und respektiere ich ohne Differmierung der regierenden Partei. Was ich nicht akzeptiere und respektiere wenn politische Forderungen erhoben werden, die nicht auf dem Grundgesetz basieren.

Da kann man gerne drüber diskutieren und mit guten Argumenten sollten man auch in der Lage sein, seine eigenen Positionen gelegentlich zu überdenken und zu revidieren.
 

31.08.23 18:22
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15174 Postings, 6058 Tage Karlchen_VWenn eine alte Obrigkeit fällt, wird sie eben

durch eine neue ersetzt. Und so weiter.

Was sich demnach einmal als revolutionär oder so gab, wird dann staatserhaltend.

Nehmen wir zum Beispiel mal die SPD. Ist aber vielleicht ein schlechtes Beispiel. Jedenfalls wurde sie anfangs von einem ziemlichen Hallodri - Ferdinand Lasalle geführt: viel Flausen im Kopf und wenig Sachverstand (siehe die Kritik von Marx an dessen Lohnvorstellungen - die sogar noch heute in der SPD herumgeistern). Dann kam der biedere Bebel, der allen, speziell den Frauen, den Sozialismus versprach. Allerdings sollte es eine Zensurkommission geben, die die Frauen vor dem Lesen von Schundliteratur bewahrten. Da war doch schon wieder die alte Obrigkeit: Man glaubte die Weisheit zu haben, um das Volk zu lenken. Das Volk wurde in bester christlicher Tradition als Schafsherde angesehen.

Und dann kamen WK I (mit der festen Unterstützung der SPD), die "Revolution" und der Sozialismus war vergessen. Es kamen, wie von Kurt Tucholsky schön beschrieben, die Parteibonzen. Warum sollte die sich bei ihren Pfründen für einen Sozialismus einsetzten?  Dazu passen Typen wie Gustav Bauer, die den Nazis so richtig zum Aufschwung verhalfen oder all diejenigen, die in der zweiten Hälfte der 20er Jahre das Geld nur so raushauten, obwohl es  nur auf Pump da war. Plötzlich wurde es aber abgezogen, weil es in den USA wegen des Börsenkrachs selbst gebraucht wurde.

Die Nazis kamen nicht von ungefähr an die Macht. Da spielte schon eine Rolle, dass auch die anderen Parteien straff obrigkeitsstaatlich ausgerichtet waren. Max Webers Versuche, die Weimarer Verfassung bestmöglich vor den Parteien zu schützen, liefen ins Leere, Webers Versuch kam daher, dass er von den Klassikern der Parteienforschung wusste, dass die Parteien mit Demokratie nix am Hut haben. Mosei Ostrogorski hatte das für die Parteien generell gezeigt, Robert Michels hatte im Speziellen gezeigt, dass die deutsche SPD so ziemlich alles war - bloß eins nicht: demokratisch.

Das ist nun mehr als 100 Jahre her - und trifft wohl immer noch zu. Aber niemand mehr redet darüber.

Und wenn ich mal wieder den Bogen zu Rechts und Links schlagen darf: Dem Robert Michels hat als Sozialdemokrat seine miefige SPD so was von angestunken (auch wegen der Selbstbedienungsmentalität), dass er die Partei verlassen hat. Und wo ist er hingegangen. In den Süden - er hat sich in den italienischen Faschisten angeschlossen, weil die vermeintlich revolutionärer waren und mehr für die Arbeiter getan haben.

Bevor Ariva hier löscht: Schickt mir einfach eine EMail, wenn eine Quelle gewünscht ist.  

31.08.23 18:22

456 Postings, 847 Tage User44Ach zu schnell auf enter gedrückt

Das es aber eine Neue ( extrem) Rechte gibt, ist hier täglich gut auf ariva zu beobachten  

31.08.23 18:34

17174 Postings, 7791 Tage sue.vi.

Die MMT-Politik wurde ausprobiert, und sie ist gescheitert

MMT Policy Was Tried, And It Failed
Jul. 23, 2022
https://seekingalpha.com/article/...mt-policy-was-tried-and-it-failed  

31.08.23 19:03
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15174 Postings, 6058 Tage Karlchen_VUser44: Der Hinweis auf die neue Rechte ist wichtg

Ich hätte nie gedacht, dass die deutsche Politik jemals Waffen in Kriegsgebiete liefern würde. Aber ich hätte natürlich vorgewarnt sein müssen. Das sind die selben Leute, die vor nicht allzu langer Zeit Bomben auf Belgrad haben werfen lassen. Die Begründung damals war, dass nationale Minderheiten im zerfallenden Jugoslawien geschützt werden müssen.

Nun sind die Russen mit der Ukraine im Krieg, weil sie angeblich nationale Minderheiten in den Resten der zerfallenden Sowjetunion - also ethnische Russen in der Ukraine - schützen müssen. Die deutsche Politik juckt das aber nicht. Daher drängt sich der Eindruck auf, dass man im Jugoslawien-Krieg die eigene Bevölkerung belogen hat. Es ging offenbar nicht um Menschenrechte oder den Schutz nationaler Minderheiten, vielmehr ging es um Macht und um die Unterstützung des US-Imperialismus.

Nennen wie sie mit Namen: SPD (die waren schon für die kaiserlichen Kriegskredite) und die Grünen. Inzwischen ist auch die FDP dazu gestoßen.  

31.08.23 20:08

456 Postings, 847 Tage User44Naja, ich denke da kommen wir nicht auf

Einen Nenner, Jugoslawien war ein Genoizd von den Serben und ich fand den Einsatz berechtigt.
Aber kein Fall ist mit dem anderen zuvergleichen, immer besonders.
Politik und Gesellschaft ist immer im Wandel, was mal vor 100 Jahren war finde ich irgendwie nicht sooo relevant, aber nun so sind die Meinungen verschieden  

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