Auf die Stimmung drückte einem Marktteilnehmer zufolge etwa, dass ein Minigipfel von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Bundeskanzlerin Angela Merkel und den EU-Spitzen am Mittwoch in Frankfurt offenbar keinen Durchbruch bei der Bewältigung der Schuldenkrise gebracht habe. 'Die Anleger überreagieren derzeit bei jeder kleinen politischen Nachricht', sagte Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets. Während der Markt mit Blick auf den EU-Gipfel am Wochenende unrealistische Erwartungen habe, rechne sie eher nicht mit einer 'komplexen, systemischen Lösung'. Zudem kommt die US-Wirtschaft nach Einschätzung der Fed weiterhin nicht richtig in Schwung. Zum einen gestalte sich de Aufschwung vielerorts mäßig oder schwach, zum anderen sei der Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung in den USA unsicher. BANKENWERTE UNEINHEITLICH - DISKUSSION UM KAPITALBEDARF Uneinheitlich entwickelten sich die am Vortag noch allesamt sehr festen Bankenwerte. Während die Papiere der Commerzbank gegen den Trend 0,92 Prozent auf 1,647 Euro gewannen, sackten die Titel der Deutschen Bank als einer der schwächsten Dax-Werte um 2,91 Prozent auf 26,730 Euro ab. Börsianer verwiesen auf Studien und Berichte zum künftigen Kapitalbedarf der Branche. In einer Barclays-Studie hieß es, dass unter Annahme verschiedener Szenarien der Kapitalbedarf der europäischen Banken zwischen 174 und bis zu 340 Milliarden Euro liegen könnte. Bislang sei der Markt von 100 bis 220 Milliarden ausgegangen, sagte ein Händler. Andere Marktteilnehmer nannten wiederum einen Bericht der 'Financial Times', wonach sich der Kapitalbedarf auf lediglich 70 bis 90 Milliarden Euro belaufen könnte. Belastet von einer negativen Studie fielen die Papiere von ThyssenKrupp um überdurchschnittliche 1,71 Prozent auf 19,860 Euro. Cheuvreux hatte zuvor das Kursziel um 10 auf 34,00 Euro gesenkt, die 'Outperform'-Einstufung aber beibehalten. DEUTSCHE BÖRSE UNTER DEN GEWINNERN - 'SOLIDE ZAHLEN' Einer der größten Gewinner im Leitindex waren die Titel der Deutschen Börse mit plus 0,70 Prozent nach am Vorabend überraschend vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal. Der Konzern hatte unter anderem beim Überschuss die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Wegen ihrer geplanten Fusion mit der US-Börse NYSE Euronext waren zugleich aber auch die operativen Kosten gestiegen. Analyst Christian Muschick von der Investmentbank Silvia Quandt sprach von insgesamt 'soliden Zahlen'. Im TecDax kletterten Adva Optical Networking nach Zahlen um mehr als elf Prozent und lagen damit an der Spitze. Ein Händler lobte die Marge des Glasfaserkabel-Spezialisten. Zudem sei das ausgegebene Margenziel für das vierte Quartal besser als erwartet, obwohl die Umsatzprognose etwas unter den Annahmen des Marktes geblieben sei. |