Bald zeigt sich jetzt wie sozial die Politik das Problem wirklich angeht. Die Bilanzen vieler großer Unternehmen sind durch übertriebene Risikobereitschaft versaut (entweder zu viel auf Pump, sinnloses Aufkaufen anderer Unternehmen auf Pump und Aktienrückkäufe auf Pump), "Kriegskassen" gibt es häufig nicht. Leiden werden finanziell definitiv die Arbeitnehmer und Selbstständigen und kleinen Unternehmer. Wenn man die Aktien nun stützt und die Aktionäre ungeschoren davonkommen lässt, hat man wieder das riskante Investmentverhalten der wohlhabenderen Menschen geschützt, dabei könnte dies die Chance für eine Umverteilung sein, um die Schere zwischen arm und reich wieder etwas zu schließen. Das viele sinnvolle Unternehmen vom Betrieb erhalten bleiben müssen ist klar, nur ist es doch so: Durch eine Aktie profitiert man an einem Unternehmen, geht aber mit dem Preis, den man für die Aktie gezahlt hat ins Risiko. Damit muss man meiner Meinung nach einkalkulieren, dass man in Extremsituation dieses Kapital verlieren kann. Ich meine: Seit spätestens 2010 wird gewarnt, dass die Art wie die Krise gehandhabt wurde zu Problemen führen wird, nun könnte es so weit sein. In diesem Thread, wie auch auf zahlreichen anderen Plattformen, wurde gewarnt, dass es eine gewaltige Krise geben könnte (ob Corona getriggert oder nicht). Eigentlich hätten doch die meisten Aktionäre und auch Unternehmen Vorbereitungen für eine Krise treffen können? Wobei ich zugeben möchte, dass dieses Pandemie-Szenario sehr abstrakt ist. Aber eine solide Bilanz oder finanzielle Reserven hätten auch jetzt geholfen.
Was die kleinen Unternehmer und Selbstständigen angeht: Wer solidarisch ist und Rücklagen hat, sollte sich überlegen, ob er sich nicht auch einmal das Essen seines Lieblingsrestaurants oder Cafés nach Hause bestellt (gute Ravioli-Alternative) oder entsprechende Gutscheine kauft. Oder ein Buch vom Buchladen um die Ecke vorbeibringen lässt. Oder sich mal wieder ein Kunstwerk gönnt. |