Schon merkwürdig: RBI macht 3,6 Mrd. Gewinn und keiner freut sich so richtig...... Ja, mehr als die Hälfte davon steckt in Russland fest und keiner weiß, ob und wie man's dort wieder herausbringt. Allerdings: wenn man den Gewinn dort lässt - vorausgesetzt man verkauft die Bank auch nicht - dann ist das Geld nicht verloren sondern entweder Basis für künftige Dividenden nach dem Krieg, oder Basis für die kommenden Gewinne.
Soll man Russland verkaufen ? Ich denke nicht. Man hätte kaum Vorteile, aber Nachteile. Was hätte man von einem Verkauf ? Man könnte VIELLEICHT (!) einmal Kapital daraus schlagen, wenn man einen Chinesischen Oligarchen findet (bei einem russischen Oligarchen kriegt man das Geld wieder nicht, weil EU Sanktionsgefahr) - bei gleichzeitiger Aufgabe der Gewinne, die man jedes Jahr einfahren könnte, wenn man das Geschäft behält. Und dann säße man auf einem Haufen Geld, wenn mans kriegt. Das kann die RBI dann auf ein Raiffeisenbank Sumsi Sparbuch legen und vielleicht gibt man dann dafür 0,25 % Zinsen (OK, die RBI kennt die "richtigen" Leute und bekommt vielleicht 0,75 % Zinsen p.a.)
Was bringt ein Russland-Geschäft-Verkauf also dann ? Man riskiert nicht die Verstaatlichung. Gut. Und sonst ? Ein Lob in den Medien: Nun hat also auch Raiffeisen das kriegerischen Russland bestraft und ihm den Rücken gekehrt. Geschieht im Recht, dem Putin - bloß wissen wir alle noch gar nicht so genau, ob Putin bei der Raiffeisenbank ein Konto hat und es ihm persönlich was ausmacht, wenn Raiffeisen geht. ... Alerdings wissen wir, dass er dem Verkauf zustimmen müsste - und man geht davon aus, dass er das nicht tut. Also: warum sollte das nicht tun wollen ? Logische Antwort: weil er eine westliche Bank im Land haben will. Warum also sollte er sie dann aber verstaatlichen wollen ? Wenn er an das Raiffeisengeld kommen will, dann braucht er ja nur Bankensteuern einheben (Ungarns Orban kann ihm da sicher einen Tipp geben).
Und Selensky ? Nun, der ist da viel aktiver und sanktioniert schon.
Möchte da mal zuerst FESTHALTEN WO ICH PERSÖNLICH STHE, damit ich nicht falsch verstanden werde: der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist ein Verbrechen und zu verurteilen ! Ich bin auch dafür, dass der Westen der Ukraine hilft. Manchmal stört mich ein wenig, dass Selenky seine Wünsche an die USA und die EU irgendwie als "Forderung" formuliert - aber vielleicht sind das nur kulturell bedingte Unterschiede in der Art der Kommunikation, die ich nicht kenne. However, den Menschen in der Ukraine MUSS man helfen.
Allerdings greif ich mir schon etwas auf den Kopf, wenn Selensky nun Unternehmen wie die RBI, aus der EU, die seinem Volk zur Seite stehen, auf Sanktionslisten setzt. Wenn ich mich nicht irre, dann haben Teile seines Volkes ihre Konten (und Kredite) u.a. auch bei dieser Bank. Soviel ich gehört habe, versucht Raiffeisen ihren Kreditnehmern in der Ukraine auch zur Seite zu stellen, trägt überdies dazu bei, dass im Land Liquidität verfügbar ist (Anmerkung: ich hab auch Aktien griechischer Banken und kann mich noch erinnern, wie das mit dem Zurverfügungstellen von Liquidität vor rund 10 jahren dort ausgesehen hat ... das ist nur bei uns im Wohlstand Lebenden eine Selbstverständlichkeit. Kommt Sand in's Getriebe, ist es nicht mehr so selbstverständlich - und ein Krieg ist ordentlich viel Sand.....)
Und wenn nach dem Krieg das Land wieder aufgebaut werden soll - und Selensky dann von der EU weitere Milliarden für den Wiederaufbau "fordert", dann werden es wiederum Banken sein - wie die RBI - die in der Ukrain den Bewohnern und den kleinen Betrieben helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
In dieser Konstellation die RBI auf eine Sanktionsliste zu setzen, ist ein starkes Stück. Und bei aller - wirklich von Herzen kommenden - Sympathie für die Ukraine muss es doch auch gestattet sein Herrn Selensky hierin zu kritisieren ! Wenn das die normale Umgangsweise wird, dann können wir uns alle schon darauf freuen, wie es wird, wenn eine der sonstigen Selensky Forderungen ebenfalls erfüllt wird, möglich rasch und im natürlich abgekürzten Verfahren EU Mitgliedsland zu werden. |