Im aktuellen Goldman-Sachs-Interview wurden viele Neuerungen im in vivo-Programm von CRISPR Therapeutics angekündigt, man darf also gespannt sein! Termin ist der 21.06 um 2 Uhr EDT ( 20 Uhr bei uns).
Ich werde natürlich alle Neuerungen hier posten und meinen Eindruck dazu vermitteln!
Ich möchte hier nochmals meine Einschätzung zur gegenwärtigen Pipeline von CT (die in klinischer Erprobung sind) abgeben:
1: Exa-cel : Hier handelt es sich um das Vorzeigeprojekt von CT, dass auch zuletzt wieder mit sehr guten follow Up-Daten überzeugen konnte. Bei 95% der Probanden konnte eine funktionelle Heilung erreicht werden. Dabei muss man sich vergegenwärtigen, dass in der Phase 1-Studie nur von einer Reduktion der notwendigen Bluttransfusionen ausgegangen wurde und nicht von einer Freiheit davon! Es passiert sehr selten, dass bei einem Medikament in klinischer Testung die klinischen Endpunkte nach oben revidiert werden! Ich billige exa-cel zu der beste Umsatzbringer für CT der nächsten Jahre zu werden, eine Zulassung ist laut CEO eventuell sogar dieses Jahr noch möglich ( Ich persönlich denke aber es dauert noch ein paar Monate länger). Ich bin von diesem Produkt sehr überzeugt, da die beiden Krankheiten auf die exa-cel abzielt relativ häufig sind (insbesondere die Sichelzell-Krankheit) im Vergleich zu den anderen Krankheiten (seltene Krebsarten und seltene Systemerkrankungen), die mit der CRISPR-Technologie derzeit angegangen werden. Man muss wissen, dass die Beta-Thalassämie und die Sichelzellänämie weltweit fast 500 Millionen Menschen betreffen ( davon ca. 50000 reinerbig). Anfänglich wird exa-cel zwar nur bei der schweren Form dieser Erkrankungen (also den reinerbigen Merkmalsträgern) Anwendung finden, sobald die Therapie leistbarer wird aber sicher auch bei mischerbigen Merkmalsträgern.
2 Onkologie-Programm: Hier finden sich bei CT derzeit 3 verschiedene sogenannte heterologe CAR-T-Zelltherapien, die jeweils auf ein spezifisches Oberflächenmerkmal diverser bösartiger Zellen abzielen. Darunter finden sich sowohl Formen von Blutkrebs als auch sogenannte solide Tumorarten. Es ist wichtig zu verstehen, was heterolog in diesem Zusammenhang bedeutet, dabei werden körperfremde Zellen manipuliert um bösartige Zellen im eigenen Körper zu attackieren. Bei der autologen Variante dieser Therapien werden dazu körpereigene Zellen verwendet. Jeder dieser beiden Vorgangsweisen bietet Vor-und Nachteile: Autologe Therapien haben den Vorteil der besseren Verträglichkeit und auch Effektivität, der Nachteil ist die lange Dauer, bis diese eigenen Zellen eingesetzt werden können. Heterologe Therapien sind bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit etwas unterlegen, können aber quasi ohne Verzögerung eingesetzt werden. Beide Ansätze haben also eine Daseinsberechtigung! Für mich sind diese 3 Produktkandidaten zwar nicht uninteressant, die großen Umsatzbringer sind sie aber sicher nicht ob der Seltenheit der Erkrankungen an sich aber auch wegen Konkurrenzprodukten.
3: CTX 210: Hier werden genetisch modifizierte Inselzellen ( Zellen der Bauchspeicheldrüse, die unter anderem Insulin produzieren) Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 eingesetzt, damit diese Patienten wieder eigenes Insulin produzieren können. Dadurch wäre eine de facto-Heilung dieser Krankheit möglich! Die Studiendaten hierzu sind noch etwas dünn, bei Erfolg in den klinischen Studien wäre CTX 210 aber der nächste Top-Umsatzbringer in der Pipeline von CT. |