Energie: Dreht nun die Stimmung am Ölmarkt wieder ins Negative? Wenn man die jüngsten Preisreaktionen betrachtet, kommt man zum Schluss, dass der einzige Grund für den Preisanstieg zuvor die Erwartung weiterer Produktionskürzungen seitens der OPEC war. Denn nachdem der saudische Ölminister Al-Falih gestern in einem Interview diesen Erwartungen zumindest einen Dämpfer verpasst hat, hat der Ölpreis nicht mehr auf die sonst eigentlich stützenden Faktoren reagiert. So gab JODI bekannt, dass die saudischen Ölexporte im Februar mit unter 7 Mio. Barrel täglich auf den niedrigsten Stand seit Mai 2015 gefallen sind. Dies konnte den Ölpreisrückgang jedoch ebenso nicht stoppen wie der schwächere US-Dollar, der oft mit einem höheren Ölpreis einhergeht, oder die Gefahr weiterer Sanktionen gegen den Iran, nachdem die US-Regierung gestern die Überprüfung des Atomabkommens angeordnet hat. Die Lagerzahlen des API zu Rohöl und Ölprodukten haben den Preisrückgang dann noch beschleunigt. Zwar sind die Lagerbestände für Rohöl laut API um 840 Tsd. Barrel gesunken, dabei allein in Cushing um 670 Tsd. Barrel, und die Destillatevorräte sind sogar um rund 1,8 Mio. Barrel gefallen. Doch war zum einen der Rohöllagerabbau geringer als erwartet. Zum anderen sind die Benzinlagerbestände unerwartet um fast 1,4 Mio. Barrel gestiegen, was im Hinblick auf die beginnende Fahrsaison schwer wiegt. Dementsprechend wichtig werden die heutigen Lagerdaten des US-Energieministeriums sein. Der Bloomberg-Konsens rechnet mit einem Rückgang der Bestände für Rohöl um rund 1 Mio. Barrel und bei Benzin um über 1,6 Mio. Barrel. |