loswerden, da das in der Diskussion untergegangen ist, aber wohl deine grundsätzliche Einstellung erklärt.
aktienbär hatte in #29 aus Wikipedia reingestellt, wie der jüdische Staat gegründet wurde und warum. Und dir fällt dazu nichts weiter ein, als zu fragen, ob es denn nun richtig ist, dass den Palästinensern ihr Land von den Juden gestohlen wurde.
Man könnte fast auf die Idee kommen, du wärst ein alter 68er. Nicht das ich das schlimm finden würde, aber wenns nur dazu führt, dass man noch heute dieses Pauschalurteil fällt, wonach die Juden auch noch dafür verantwortlich sind, dass sie jahrhundertlang überall vertrieben wurden, und es deshalb einen eigenen Staat geben musste, dann frag ich mich echt, ob du dazu in der Lage bist, die Situation im Nahen Osten insgesamt viel differnezierter zu betrachten.
Niemand verschweigt israelische Verbrechen, die gerade ab dem 6TageKrieg und auch später in Flüchtlingslagern begangen wurden, wobei auch dort unterschieden werden muss, ob Israel der Verbrecher war (in Beirut damals waren es christliche Milizen) oder ob sie nur die Mitverantwortung dafür tragen, wie in dem Falle Sharon als Befehlshaber in Beirut.
Insofern solltest du dich zumindest einmal fragen, welche Wahl die Juden nach dem 2.WK hatten! Aus meiner Sicht war dieser Judenstaat dringend notwendig, da sie selbst nach dem Holocaust überall in der Welt noch auf Ablehnung stießen. Daran hatte sich nach den Massakern an den Juden im Mittelalter nichts geändert und genauso nach dem Holocaust. Nach jahrhundertelanger Verfolgung war dieses Israel die logische Konsquenz, und die Araber und Palästinenser mögen sicherlich auch darunter gelitten haben, aber den bewaffneten Kampf gegen die Juden gabs auch von Seiten dieser Araber und Palästinser von Anfang an. Das die Israelis aber ihren Staat durch eine starke Militärpräsenz und durch Grenzanlagen zu schützen versuchten, kann ich unter diesem Aspekt nachvollziehen, auch wenn ich viele Maßnahmen scharf verurteile. Gerade heute muss ein souveräner Staat immer einen Schritt auf die sozial schwächeren und die zersplitterten Bevölkerungsgruppen zu machen, wenn man Frieden will. Das tut Israel seit Ermordung Rabins nicht mehr. Natürlich muss man das verurteilen. Aber grundsätzlich ändert es nichts am Existenzrecht Israels und daran, dass man ihre Sicht durchaus verstehen kann, wenn man nur von Feiden umgeben ist, die eben dieses Existenzrecht nicht anerkennen und es auch in den nächsten Jahrzehnten nie anerkennen werden. Wenn Israel mal wieder Bomben auf den Gaza-Streifen schmeißt, regt man sich wie ferngesteuert auf (das geht mir genauso), aber die vorangegangen Raketentangriffe der Hamas werden als Freiheitskampf betrachtet. Ist schon grotesk.
Trotzdem kanns natürlich so nicht weitergehen. Man kann nicht in typischer G.W.Bush-Manier als souveräner Staat jeden Feind als Terroristen bezeichnen, mit dem man nicht verhandelt. So wird sich nie was ändern. Und deshalb kann ich natürlich die Kritik an der israelischen Politik nachvollziehen, aber eben nicht an Israel als Staat und erst recht nicht als Kritik an Israelis.
Und wieso hier immer Friedman erwähnt wird, solltest du dich auch mal fragen. Ich kann Friedman auch nicht leiden. Soviel steht fest. Aber frag dich mal, wieso er dann überhaupt hier im Thread erwähnt wird, und zwar immer beim ersten Mal von jemanden der rechten Fraktion. Es scheint also schon ein Zusammenhang zu geben, wieso Friedman immer als der böse Israeli präsentiert wird. Mir leuchtet wirklich nicht ein, was er in diesen Threads zu suchen hat. ----------- "Unpolitische Sportvereine sind die erste Anlaufstelle für Rechtsradikale" Dr. Theo Zwanziger. |