ftd.de, Di, 10.2.2004, 17:15 Lufthansa: Amerika-Flüge stützen den Erfolg
Die Deutsche Lufthansa hat im Januar Passagierzahlen und Auslastung der Maschinen gesteigert. Durch Preissenkungen ging es auch in der Luftfracht wieder aufwärts.
Mit 7,42 Milliarden verkauften Sitzkilometern sei das Passagiergeschäft im Januar um sechs Prozent gestiegen, teilte die Lufthansa am Dienstag mit. Die Auslastung habe sich im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 70 Prozent (Vorjahr: 69,4) verbessert. 3,53 Millionen Passagiere flogen im Januar mit der Lufthansa, 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten werteten die Verkehrszahlen positiv.
Vor allem die Nachfrage nach Flügen nach Amerika sowie nach Nahost und Afrika zog im Januar deutlich an. In die USA und nach Südamerika flogen 2,9 Milliarden Menschen, fast 12 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Nahen Osten und nach Afrika flogen 16 Prozent mehr Fluggäste. Auf den Strecken Asien/Pazifik stieg die Zahl der Passagiere nur um gut 2 Prozent. In Europa blieb die Zahl nahezu konstant. Da die Lufthansa zugleich das Angebot um 4,5 Prozent erhöhte, blieb die Auslastung unter dem Niveau des Vorjahres.
Die deutsche Airline setzte sich damit im Januar deutlich vom Konkurrenten Swiss in der Schweiz ab, dessen Auslastung bei einem Verlust von einem Fünftel der Passagiere um gut vier Prozentpunkte auf 70,2 Prozent sank. Lufthansa hatte 2003 auf Grund einer guten zweiten Jahreshälfte erstmals seit zwei Jahren ihre Passagierzahlen wieder gesteigert. Für 2004 rechnete das Unternehmen zu Jahresbeginn trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfeldes mit einer deutlichen Belebung des Fluggeschäfts.
Frachtgeschäft wächst durch Preisnachlass
Das Frachtaufkommen stieg bei Lufthansa Cargo im Januar in allen Verkehrsgebieten und legte um 4,6 Prozent auf 119.000 Tonnen zu. Für 2003 wies das Unternehmen noch einen Rückgang von 2,7 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen aus.
Robert Czerwensky von der Vereins- und Westbank macht für den Frachtzuwachs allerdings keine Konjunkturimpulse verantwortlich. "Lufthansa hat die Preise gesenkt und holt sich jetzt vor allem in Deutschland Marktanteile zurück", sagte der Luftfahrtexperte.
Czerwensky sieht in dem wachsenden Langstreckengeschäft die Basis für Gewinnwachstum. "Das sind die Strecken, wo Profit gemacht werden kann. Man muss allerdings noch abwarten, wie viele Geschäftsreisende noch Business Class buchen." In Europa mache sich allerdings die Konkurrenz der Billigflieger bemerkbar. Die Lufthansa-Aktie legte nach ihrem starken Kursanstieg am Vortag in einem schwachen Aktienmarkt nur noch leicht um 0,35 Prozent auf 14,64 Euro zu. |