Politiker wollen Einspeiseziele für Biogas halten: Biogas für Energiewende unabdingbar - Erdgasnetz idealer Speicher
Berlin - Politiker der fünf im Bundestag vertretenen Parteien wollen das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 6 Milliarden und bis zum Jahr 2030 10 Milliarden Normkubikmeter Biogas ins Erdgasnetz einzuspeisen, in jedem Fall aufrechterhalten. "Das ist eine klare Aussage und wichtige Voraussetzung zur Verwirklichung der Energiewende", betont Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat e.V. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der Fachkonferenz des Biogasrat e.V. unterstrich Friedrich Ostendorff (Bündnis 90/die Grünen), Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages, dass man die konkrete Umsetzung dieser Ziele zwischen Politik, Landwirtschaft und Energiewirtschaft problemlos vereinbaren könne. Dr. Till Backhaus, (SPD), Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern will eine breite Beteiligung von Landwirtschaft und Mittelstand bei der Umsetzung sichergestellt wissen und hält Biogas für das Rückgrat der Energiewende. Dr. Max Lehmer (CDU/CSU) setzte sich für Effizienz und Kostenbewusstsein bei der Biogasproduktion ein, wobei künftig verstärkt Kooperationen mehrerer Beteiligter das Betreiberbild bestimmen würden. "Biogas ist ein Produkt der Landwirtschaft, wie Futtermais oder Kartoffeln, wobei der Landwirt als Unternehmer selbst nach Marktlage entscheidet, was er produziert." Dr. Christel Happach-Kasan(FDP) hält die örtlichen Akzeptanzprobleme von Biogas für überwindbar, durch Aufklärung und Vermeidung von Nutzungskonflikten. Dorothée Menzner(Die Linke)fordert gleiche Nachhaltigkeitskriterien für den Anbau von Lebensmittel- und Energiepflanzen. Dr. Christian Böse (E.ON-Bioerdgas) wies in der Diskussion darauf hin, dass sein Unternehmen bewusst nicht in Veredelungsregionen investiere und den Maisanteil als Eisatzstoff von Anlage zu Anlage deutlich reduziert habe. Überlegungen in manchen Ministerien, wegen der öffentlichen Diskussion die Einspeiseziele herunterzufahren, erteilten alle Politiker eine klare Absage. "Wer die Energiewende durch Aufbau dezentraler und erneuerbarer Energieerzeugung will, muss auch die dadurch vermehrt auftretenden örtlichen Widerstände überwinden und zwar durch Aufklärung, durch Einbeziehung der Bürger und Regionen in die Wertschöpfungskette, aber am Ende auch durch furchtlose Entscheidungen", forderte Schultz. Der Weg zur Energiewende sei steinig und die Energiewende selbst auch nicht zum Nulltarif zu haben. In der Diskussion wurde zudem deutlich, dass das Erdgasnetz der ideale Speicher ist, um fluktuierende andere Energien, wie Sonne und Wind, auszugleichen. Das Gasnetz reicht überdies in 60 Prozent aller Haushalte und kann den Bewohnern der Städte zu ökologisch wertvoller Energie vom Lande verhelfen. Für den ländlichen Raum ist Bioenergie inzwischen eine wichtige und technologisch bedeutende Erwerbsquelle. Bei der Verbreiterung der Einkommensbasis der Landwirtschaft steht sie vor allen anderen Erwerbsalternativen. Große Teile des Anlagenbaus für Biogasanlagen sind im ländlichen Raum angesiedelt. Im Gegensatz zu Sonne- und Windenergie findet die Wertschöpfung bei Biogas fast ausschließlich im ländlichen Raum statt und schafft dort viele Arbeitsplätze. http://biogasrat.de/...d=292:pressemitteilung&catid=60:blog-unten |