Ab welchem Wert-Volumen des Bitcoins empfinden Staaten bzw. Zentralbanken den Bitcoin störend?
Entgegen mancher landläufiger Meinung sehe ich da in Sachen Inflation erst bei hohem Wert-Volumen ein Problem, da m.E. die Zahlungsmittelfunktion des Bitcoin nicht im Mittelpunkt steht, sondern eher die Wertaufbewahrungsfunktion. Oder anders ausgedrückt: Die Umlaufgeschwindigkeit des Bitcoins ist niedrig, sodass sein Anteil an der nachfragewirksamen Geldmenge (die ich als Summe aller Wertgegenstände gewichtet mit ihren Umlaufgeschwindigkeiten definiere) relativ gering ist.
Probleme mit Staaten/Zentralbanken werden m.E. vor allem dann entstehen, wenn Staaten/Notenbanken, deren Währungen als Reservewährungen fungieren, die Wertaufbewahrungsfunktion des Bitcoin als lästig empfinden. Dann könnten z.B. die USA ihren Konsum nicht mehr einfach durch das "Drucken" von Dollars finanzieren, wenn sie keiner mehr als Wertaufbewahrungsmittel akzeptiert, sondern müssten konkrete Waren und Dienstleistungen liefern. Und den Wandel in der Einstellung der Chinesen zum Bitcoin, hin zu einer mehr negativeren Einstellung, hängt m.E. damit zusammen, dass sie für ihren Yuan auf lange Sicht das gleiche Privileg erhoffen, das momentan der Dollar hat (in geringem Maß auch Euro, Yen und Schweizer Franken).
Denn wer konsumiert nicht schon gern, ohne dafür bezahlen zu müssen - denkt nur einmal daran, wie beliebt Freibier ist. |