Presse vor 2015 THREAD

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neuester Beitrag: 24.04.21 23:26
eröffnet am: 03.07.19 14:24 von: Shitovernokh. Anzahl Beiträge: 51
neuester Beitrag: 24.04.21 23:26 von: Katharinahhq. Leser gesamt: 3578
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03.07.19 15:31
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeDas Potenzial

der AfD - so zwischen 10-15% - hatte früher sicher zu weiten Teilen eher seine Heimat am rechten Rand der Union. Aber die Union erreichte ja auch bis zu 50% und mehr... Und dazu gehörten dann eben auch die Blüms und Co. Volkspartei eben.
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Alles ist relativ.

03.07.19 15:41
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeJetzt wirds richtig kompliziert.

Natürlich hat sich die Gesellschaft in allen Bereichen und Themen - nicht nur in Deutschland - immer weiterentwickelt.  Wir teeren und federn ja auch nicht mehr.
Das ist ja einer der Gründe, dass sich das zunehmend ausdifferenziert, auch in der Parteienlandschaft.
Man kann niemals die Maßstäbe von damals an die Maßstäbe von heute anlegen.
Insofern gilt Nr. 15: "Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen dem Zeitgeist von Anfang der 80er zu heute."
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Alles ist relativ.

03.07.19 15:42
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11076 Postings, 6011 Tage badtownboy# das sagt wenig aus

das Bewusstsein der Wähler hat sich halt seitdem geändert.  Alle Parteien sind von der Programmatik nicht mehr mit denen von vor 30 Jahren vergleichbar.
Sie mußten sich neuen Wählerinteressen anpassen.
Einigen ist das besser anderen schlechter gelungen,  teilweise sind deshalb auch neue Parteien erst entstanden.
 

03.07.19 15:42
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5256 Postings, 2540 Tage TonyWonderful.Spiegel von 1949.

Mein Opa als er die Deutschland Rundfahrt gewann!

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44437403.html

LG Tony  

03.07.19 15:44
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeBzw. eher andersrum.

Man kann niemals die Maßstäbe von heute an die Maßstäbe der 50er, 60er, 70er, 80er... anlegen.
Mankonnte aber auch schon in den 70ern nicht mehr die da geltenden Maßstäbe an die der 50er anlegen. Da gab es dazwischen geradezu einen radikalen Bruch auf allen Ebenen...
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Alles ist relativ.

03.07.19 15:49
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11076 Postings, 6011 Tage badtownboy# 27 heute ist es ....

der leichtfertige Umgang mit den Umweltproblemen und dem Auseinanderreißen aller sozialer Balance was in späteren 30 Jahren als evident undemokratisch erkannt werden dürfte.

Genauso wie man heute über vergangene Politik den Kopf schüttelt ,  wird das in der Zukunft ebenso sein.  

03.07.19 15:54
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11076 Postings, 6011 Tage badtownboy# 30 der wichtigste Maßstab

ist unsere Verfassung.
Gegen diese wurde  ( Beispiel Frauen , Homosexuelle )  damals verstoßen und man wird auch heute Verfassungsverstöße finden,  die man erst in 30 Jahren als solche benennt,  die heute aber schon klar zu sehen sind.  

03.07.19 15:59
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeIch schüttele gar nicht den Kopf

über vergangene Politik. Ich versuche eher, den Kontext, in dem sie gemacht wurde, zu verstehen. Und das gilt auch für die Politik von heute.
Das ist es doch, was ich damit meine, wenn ich sage, dass die verschobenen Maßstäbe wahrgenommen werden müssen. Gilt z.B. auch für das Aufkommen und den Erfolg der Nazis. Mit den moralischen, gesellschaftlichen, politischen Maßstäben von heute: absolut unverständlich. Aus z.B. den Lebensgeschichten meiner Eltern und Großeltern heraus, deren gesellschaftlichen und politischen Umfeld usw. heraus aber durchaus begreifbarer. Allerdings nur jenseits irgendeiner Moral von heute.
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:01
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5360 Postings, 2704 Tage ShitovernokheadEinig sind wir uns,

dass die politische- mit der gesellschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten kann und konnte?

Und hier setzt, meiner Auffassung nach,  die Veränderung in der Berichterstattung gegenwärtig an.
Natürlich habe ich auch nur die Presse genannt, da der Rest der Medienlandschaft nicht vergleichbar ist.

Es wurden Wunden aufgerissen, Dreck beim Namen genannt und rücksichtsloser umgegangen.
Mir fehlt das und zwar auf beiden (die politische Mitte ist ja quasi nicht vorhanden) politischen Seiten.
Das polarisiert zwar erstmal, aber die anschließenden Diskussion waren oft bitter nötig und letztendlich auch zielführend.  

03.07.19 16:03
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeNiemand

- außer einigen, die darunter litten - hat in der Diskriminierung von Schwulen oder Frauen in den 50ern irgendeinen Verfassungsbruch erkannt. Nichtmal die Macher der Verfassung. Weil schon der Begriff von Diskriminierung einem ständigen Wandel unterliegt.
Dass die Frau an den Herd gehört, war nicht diskriminierend gemeint, sondern als natürliche Gegebenheit akzeptiert.
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:04
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11076 Postings, 6011 Tage badtownboyPolitik sollte das Primat des Rechts

, welches sie ja selbst gesetzt hat,  beachten und sich nicht in einer Vielzahl von Fällen einfach darüber hinweg setzen.
Das gilt unabhängig vom Kontext des Zeitgeistes.  

03.07.19 16:05
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5360 Postings, 2704 Tage Shitovernokhead#hat auch nichts gebracht

Heute kann keine Frau mehr kochen.  

03.07.19 16:11
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeShit

Ich kann diese - m.E. vermeintliche - Veränderung ("Es wurden Wunden aufgerissen, Dreck beim Namen genannt und rücksichtsloser umgegangen.") weder erkennen, noch fände ich das irgendwie besser insbesondere was Rücksichtslosigkeit angeht. Im Gegenteil. Rücksichtslosigkeit ist heute eher Kult denn je.
Es gab immer diese beiden Seiten des Journalismus: die Hofberichterstattung und den kritischen Journalismus. Und letzterer hatte es immer ein bisschen schwerer.
Was sich verändert hat: die geradezu umfassende Präsenz der Öffentlichkeit gegenüber der Politik bis hin zu jeglicher Nichtigkeit, die notfalls zum Skandal erhoben wird. Und die daraus erwachsene extreme Personalisierung von Politik bis hin zur Nase und zum Mundwinkel. Aüßerlichkeiten waren früher - mit allem Recht der Welt - ein NoGo im öffentlichen Diskurs.
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:14
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeRecht ist niemals unabhängig vom Zeitgeist.

Genausowenig wie es irgendeine vernünftige Form des religiösen Fundamentalismus gibt, der an ein zeitloses Wort Gottes glaubt, gibt es einen vernünftigen zeitlosen Rechtsfundamentalismus. Text ist Text. Und sein Verständnis ist niemals zeitlos und jenseits des Zeitgeistes möglich. Wir sind nicht Gott.
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:17
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5360 Postings, 2704 Tage ShitovernokheadAber doch nicht in der Presse

Du beschreibst Social Media.
Da bin ich bei Dir. Jeder kann alles und verspottet wo er nur kann.

Unsere Zeitungen sind Leisetreter geworden.
Nicht mal mehr die „Bild“ findet mehr im Bundestag Beachtung.  

03.07.19 16:17
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11076 Postings, 6011 Tage badtownboy# 35 eine falsche Sichtweise

mit der offensichtliche Rechtsverstöße über die Interpretation unbestimmter Rechtsbegriffe,  für deren Auslegung es übrigens auch wissenschaftliche Regeln gibt, aus einer damals anderen laxen Sicht der Dinge gerechtfertigt werden sollen.

In meinen beiden Beispielen habe ich bewußt zwei auch damals schon klare Rechtsverstöße genannt.
Das mit Dir für eine Grauzone schwierige Feld von Moral, Zeitgeist und Gesetz habe ich ja bewußt außen vor gelassen und würde Sachen wie Recht auf Kriegsdienstverweigerung,  Berufsverbote gegen Linke und dergleichen betreffen.
 

03.07.19 16:27
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26893 Postings, 5530 Tage hokai40 kann in der heutigen online Ausgabe

der Bild keinen Kuschelkurs mit der Regierung erkennen?
Das, die print Ausgabe wie früher nicht mehr öffentlich im Bundestag gelesen wird liegt wohl daran, dass man  heute news zumeist via pad & handy liesst
Wer schon immer meinte, dass in der EU undurchsichtige Strukturen und Hinterzimmer-Klüngel regieren, dürfte sich bestätigt fühlen!
 

03.07.19 16:30
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeRechtfertigung

ist die Basis jeden Rechts. Und diese Rechtfertigung unterliegt der Wahrnehmung. Und die Wahrnehmung ist - zeitlich gesehen - nur subjektiv möglich.
Wie gesagt: wo es generell (nicht individuell) kein Unrechtsbewusstsein gibt, gibt es auch kein entgegenstehendes Recht. Wie im obigen Beispiel mit den Schwulen oder den Frauen. Wenn es allgemeinen Konsens gibt: das ist doch normal und nicht diskriminierend, dann gibt es auch kein Unrecht in der Diskriminierung. (Rechts-)Theoretisch vielleicht schon. Aber nicht in der gesellschaftlichen Praxis. Und letztere bildet den Kontext, in dem Recht vollzogen wird.
Es gibt keine intrinsische, absolute Bedeutung von irgendeinem festgehaltenen Text. Auch wenn er Gesetzestext ist. Am Ende ist auch das Gesetz "Auslegware". Und die Auslegung ist niemals kontextfrei. Sprache bedeutet erstmal gar nix - ok fast nix - ohne Kontext.
Ich kann also einem Richter der 50er Jahre nicht vorwerfen, nicht über das gesellschaftliche Bewusstsein des Jahres 2018 verfügt zu haben. Etwa was Schwulendiskriminierung angeht.
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:30

5360 Postings, 2704 Tage ShitovernokheadDie lässt mein AB nicht zu

Ich meinte auch nicht das Papier, sondern den Inhalt.
Wobei diese Schlagzeile hoffen lässt
;-)  

03.07.19 16:34
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26893 Postings, 5530 Tage hokai#41 das Grundgesetz ist von 1949

1994: Homosexualität nicht mehr strafbar
https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/...nicht-mehr-strafbar

Meine Mutter erzählt gerne, wie sie theoretisch in den 70er nach dem  Gesetz meinen Vater zur Aufnahme eines Berufsanstellung um Erlaubnis bitten musste.

Obiges mag man im Nachhinein als nicht Grundgesetz konform erachten, aber ist es nicht so, dass auch heute noch, in regelmässigen Abständen bestehende Gesetze vor das Verfassungsgericht kommen, da sie laut Kläger dem Grundgesetz nicht gerecht werden?


 

03.07.19 16:42

26893 Postings, 5530 Tage hokai#44 wenn Dein AB, ich vermute Du meinst

adblocker (?) die Bild nicht zulässt, Du Dir auch, wie ich vermute keine print Ausgabe kaufst?!

Ist das:

"Nicht mal mehr die „Bild“ findet mehr im Bundestag Beachtung. "

dann ein Bauchgefühl?

Was gab es denn heute Mittag zu Essen, so'ne Diät kann auch kräftig auf's Gefühl gehen:-)  

03.07.19 16:45

69033 Postings, 7679 Tage BarCodebtb

ist ja, so weit ich mitbekommen habe, Jurist. Juristen brauchen ein gewisses Maß an Fundamentalismus gegenüber dem Recht. Aber wir bräuchten weder Juristen noch Richter, wenn Gesetze fundamental verstanden und interpretiert werden könnten. Aber nichtmal die Scharia kommt, sofern sie nicht von selbsternannten Rechtferigern ausgeübt wird, nicht ohne institutionelle Rechtsprechung aus.
Recht ohne Institutionalisierung ist gar kein Recht. Und selbst die Institutionalisierung muss mit Rechtsirrtümern leben. Deshalb gibt es ja sowas wie Revision. Selbst damit ist aber auch ein Irrtum nicht ausgeschlossen. Der liegt dann aber eher jenseits des Rechts. Ein Mangel, mit dem ein Rechtsstaat öleben können muss. Irren ist nunmal menschlich...
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Alles ist relativ.

03.07.19 16:51
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26893 Postings, 5530 Tage hokaiex post

Artikel aus 1999 über die Einschätzung zum "Bewertungsjahr 1989"

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15083557.html

Hinterher ist man immer schlauer, aber es heisst auch wer nix macht, macht keine Fehler, macht aber auch nix.  

03.07.19 17:02

5360 Postings, 2704 Tage Shitovernokheadhokai

Die BILD wurde früher in Palamentsdebatten regelmäßig zitiert und thematisiert, eben weil sie bis hin zur Unsachlichkeit bissig und lüstern war. Woraus sich dann aber #34, letzter Absatz, ergeben hat.
 

03.07.19 17:05
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69033 Postings, 7679 Tage BarCodeEs war übrigens

der Rechtsfundamentalismus der Juristen des 3. Reiches, den sie zu ihrer Verteidigung anführten: Wir mussten Recht sprechen nach den bestehenden Gesetzen. Und die verlangten von uns nunmal dieses oder jenes Urteil. Im Prinzip - rein rechtlich gesehen - logisch.
Zum "institutionalisierten Recht" gehört aber nunmal auch der Kontext, aus dem heraus Gesetz entsteht. Das "Unrecht" entsteht hier aus der institutionalisierten Unrechtmäßigkeit des Gesetzgebers. Die ist aber wiederum eine Frage der geselllschaftliche Macht. Und schon sind stecken wir in einem Rechtsdilemma, das innerhalb der reinen Gesetzestexte nicht lösbar ist. Wir stecken im Kontext fest...
Wie gesagt: kein Gott, kein absolutes Recht. Also bleibt nur der institutionalisierte Rechtsstaat hinsichtlich der Rechtsfindung (die kompliziert sein kann). Und die Demokratie hinsichtlich der Gesetzgebung. Die auch nicht frei von Irrtum ist. Vor allem im historischen Verlauf und im historischen Kontext nicht. Also: Nix ist ewig. Weder das Gesetz noch das Recht, noch die Rechtssprechung zu einem bestimmten Gesetz.
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Alles ist relativ.

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