angehauchten Dialakt nur geschrieben (#2), Oettinger sei ein guter Mann; bei dieser Auffassung bleibe ich. Daraus den Schluß zu ziehen, ich befürwortete damit zugleich Oettingers Aussage, Filbinger sei ein NS-Gegner gewesen, ist dummes Zeug. Das war Filbinger sicherlich nicht, und diese Aussage Oettingers war und ist schlicht falsch. Dafür hat er dann ja auch heftige Kririk bekommen und schließlich seinen Rücktritt erklärt, wenn ich mich recht erinnere.
Über die Qualifizierung Filbingers als "furchtbarer Jurist" durch Herrn Hochhuth unter Heranziehung (versehentliche oder absichtliche Verwechslung !?) falscher Fakten (Vermischung von zwei verschiedenen Rechts-Fällen) lässt sich natürlich ebenfalls trefflich streiten, aber diese "Verurteilung" Filbingers nachträglich zurückzunehmen ist schon deshalb ein Ding der Unmöglichkeit, weil sie so schön prägnant und treffend erscheint. Es bleibt aber nichtsdestoweniger eine hochmütige Nach-Verurteilung der einen hochmütigen Person durch die andere, ebenso hochmütige. Und im Nachhinein fällt das ja auch leicht...
Es lohnt in jedem Fall aber sehr, sich mit der Rolle der vielen NS-Juristen zu befassen (es gibt eine relativ neue Studie aus dem Justizministerium, in der versucht wird, diese Rolle aufzuarbeiten), die diese in der bundesdeutschen Nachkriegs-Justiz gespielt haben, insbesondere in Fällen der Nichtverfolgung von Straftaten während des Dritten Reiches oder der (sehr frühen und schnellen) Freilassung verurteilter Straftäter.
Man denke dabei aber dann auch an das Wort Adenauers, daß er leider kein anderes Volk habe als dieses...
Für uns Nachgeborene, die sich selbstverständlich jedem Unrecht widerständig in den Weg gestellt hätten (und hoffentlich auch immer stellen würden), ist eine Verurteilung der "furchtbaren Juristen" etc hingegen ein Leichtes...