Die Kursturbulenzen interpretierten die DWS-Manager offenbar als Einstiegsgelegenheit. So steckt etwa bei dem von Albrecht gelenkten DWS Deutschland dem jüngsten Factsheet von Ende Oktober zufolge ein Anteil von 9,2 Prozent in den Wirecard-Aktien. Das Vehikel verwaltet ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro. Im von der DWS angegebenen Vergleichsindex des Fonds, dem CDax, entfällt auf das Papier ein Anteil von gut einem Prozent. Heißt konkret: Mit dieser hohen Gewichtung erreicht Albrecht fast den erlaubten Maximalwert von zehn Prozent je Titel.
DWS stockt auf… Auch in Portfolios wie dem von Christoph Ohme gelenkten DWS Investa sowie dem DWS Aktienstrategie Deutschland von Hansjörg Pack nimmt das Wirecard-Papier mit 7,2 und 3,8 Prozent ein hohes Gewicht ein, so "Finanz-Szene.de". Die DWS gab zum 15. Oktober per Pflichtmitteilung bekannt, die meldepflichtige Beteiligungsschwelle von drei Prozent an dem Zahlungsdienstleister überschritten zu haben. Nur drei Tage später nahm das Haus sogar die Fünf-Prozent-Marke und gab an, die eigenen Fonds würden 5,95 Prozent an Wirecard halten.
DWS-Mann Albrecht begründete "Finanz-Szene.de" gegenüber die auffallend hohe Gewichtung des Zahlungsdienstleisters mit der aktuellen Hausmeinung. Angesichts der derzeitigen Konjunkturlage und der Aussichten bevorzuge der Asset Manager in Deutschland und darüber hinaus Finanz- und Technologie-Werte. Zugleich sei die Auswahl liquider Aktien in diesem Segment begrenzt. So war die größte Einzelposition des DWS Deutschland per Ende Oktober der Tech-Konzern SAP mit 9,9 Prozent. Albrecht hatte in einem früheren Interview erläutert, dass das bei der DWS für deutsche Aktien zuständige Team sich eng austausche sowie auf eine einheitliche Investmentstrategie und eine stimmige Verteilung der ausgewählten Aktien über die verschiedenen Fonds achte. |