Ja FFRodxin, da hast du was angesprochen, was nicht zu unterschätzen ist. Ich mach mir im Grunde mittlerweile um das Wikifolio mehr Sorgen als um mein eigenes Depot. Man muss schon stark aufpassen, das Thema nicht in Stress ausarten zu lassen. Aber keine Angst! Ich versuch auf meine Gesundheit zu achten. :)
Und da schließt sich auch gleich direkt die Beantwortung von Niko1111 Frage an. Denn ich mach mir beim wikifolio weniger Sorgen um die Performence, denn ich bin mittlerweile selbstbewusst und ruhig genug, das in einen größeren lngfristigen Zusammenhang zu stellen und nach Dellen auch schnell wieder outperformen zu können, sondern es geht mir eher darum, dass meine Investoren zufrieden sind und deshalb bei der Stange bleiben und nicht bei jedem 10-12% Downer gleich aussteigen.
Insofern ist die Beantwortung deiner Frage eine ganz andere Geschichte. Das hat natürlich letztlich immer mit den persönlichen Erfahrungen und finanziellen Verhältnissen zu tun. Deshalb ist es schwierig eine allgemein gültige Aussage zu treffen. Ich bin heute viel ruhiger in Fragen der Depotstruktur und wie ich mit solchen Marktphasen wie aktuell umgehe als vor 8 Jahren oder 16 Jahren. Das hat erstens was mit meiner Erfahrung von 2-3 umfangreichen Krisen zu tun und zweitens mit meinen finanziellen Verhältnissen, die heute besser sind als damals. Wenn man das Geld, was man an der Börse handelt, nicht zwingend in den nächsten 1-2 Jahren braucht, handelt man natürlich viel ruhiger auch mit solchen Nebenwerten. Aber um dir doch noch was konkretes zu deinem Problem zu sagen. Also ich fühle mich immer ganz wohl, wenn ich 30-40% meiner Bestände verkaufe, was ich im privaten Depot die letzten Wochen schon getan habe, aber im wikifolio nur 15-25%, weil es im wikifolio halt aufgrund des höheren Volumens schwieriger ist. Und mit diesen 30-40% wartet man endweder komplett ab, ob sich die Situation beruhigt oder tradet mal an solchen Tagen wie heute 4-5% Gegenbewegung. Letzteres ist aber nicht einfach. Da muss man ein gutes Gefühl für den Markt haben. hat viel mit Erfahrung zu tun. Bei SmallCaps reicht es da manchmal schon den Spread zu nutzen. Alternativ legt man sich einen Dax Short rein, wobei es da natürlich so kommen kann wie FFrpdxin ansprach, also das der Markt plötzlich doch nach oben läuft. Aber da muss dann klar mit StopLoss arbeiten. Ich richte mich da komplett nach der Charttechnik. Ich verkrafte dann auch mal 10% Minus mit dem Dax-Short, wenn gleichzeitig das Aktiendepot stärker hochläuft. Immernoch besser als das die Aktien ohne Dax-Short komplett alleine runter sausen.
Wenn ich dir die Frage genauer beantworten soll, müsstest du mir mal (am besten über Boardmail) sagen, wie viel Jahre Erfahrung du hast und ob du von dem Geld aus den Aktien abhängig bist. Zudem wie du dich psychologisch einschätzen würdest.
Was Deutschland vs USA angeht, muss man bestimmte Dinge bachten. Erstens ist der Dax lange Zeit deutlich besser gelaufen als die US Märkte, so etwa von Herbst 2014 bis Herbst 2015. Erst in den letzten 3-4 Monaten laufen wir deutlich schlechter. Beides hat teilweise mit der Währung zu tun. Als der Euro fiel, performte der Dax aus, weil viele US Fonds in Deutschland anlegten. Seit ein paar Wochen geht es in die andere Richtung. Ein weiterer Grund ist die Anlagekultur. In den USA hat die Hälfte der Bevölkerung Aktien und versteht auch was davon. Bei uns sind es mickrige 7% ohne das es in der Schule oder den Medien positiv besprochen wird. Aktie gilt bei uns als was schmuddliges, was man mit Finanzkrisen verbindet. Das führt einerseits dazu, dass man hier weniger zwischen einzelnen Aktien differenziert, und andererseits dass in den USA die Märkte stärker gestützt werden, weil der Konsum u.a. mit dem Aktienmarkt korreliert bzw. teilweise von ihm abhängt. Geht der Aktienmarkt in die Brüche, kann man das zarte Erholungspflänzchen der US Konjunktur und Dienstleistungsgesellschaft gleich ganz vergessen. Und dann ziehen natürlich die US Fonds lieber ihr Geld auch noch eher aus dem deutschen Markt ab als aus dem US Markt, erst recht wenn der Dax die Jahre zuvor outperformed hat. Und manchmal ist es hinsichtlich Charttechnik auch einfach nur Pech. Während der Dax die 9300 nicht halten konnte, hat der S&P seine Tiefs gehalten. Dann hat man plötzlich im Dax mal 2-3 Tage Ausverkauf, während die Amis die Unterstützung halten und drehen. Hätte auch anders laufen können. Manchmal hängt es nur an einem Tag, der wenn er etwas anders verlaufen wäre andere Folgetage gebracht hätte. |