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DJ Primacom weist Kaufangebot von Tele Columbus zurück
Von Archibald Preuschat und Eyk Henning Rückschlag bei den Konsolidierungsbemühungen der kleineren deutschen Kabelnetzbetreiber. Primacom hat ein Kaufangebot des größeren Wettbewerbers Tele Columbus zurückgewiesen. Das sagte Joachim Grendel, der Sprecher der Primacom-Geschäftsführung, dem Wall Street Journal Deutschland. Grendel wollte die Höhe der Offerte, die ihm seit Freitag vorliegt, nicht genau beziffern, bezeichnete sie aber als "unzufriedenstellend". "Sie war deutlich niedriger als 360 Millionen Euro." Das würde laut dem Primacom-Manager dem Zehnfachen des in diesem Jahr erwarteten operativen Ergebnisses entsprechen. Beide Unternehmen sind vornehmlich im Osten der Republik tätig. Tele Columbus beliefert 2,1 Millionen Haushalte mit Kabelangeboten, Primacom rund die Hälfte davon. Vor einem Monat hatte sich Tele-Columbus-CEO Ronny Verhelst im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland noch in Kauflaune gezeigt: "Ich glaube, die Zukunft der kleineren Spieler im deutschen Kabelmarkt liegt in der Konsolidierung", sagte er damals. In dem Prozess will Tele Columbus eine führende Rolle spielen, fügte er damals hinzu. Diesen Worten hatte Verhelst in der vergangenen Woche offenbar Taten folgen lassen, hat bei Primacom aber auf Granit gebissen. "Wir haben nicht eine Sekunde daran gedacht, das Angebot anzunehmen, wir stehen nicht zum Verkauf," sagte Grendel dem Wall Street Journal Deutschland. Ein Tele-Columbus-Sprecher bestätigte, dass das Unternehmen eine Kaufofferte unterbreitet hat, wollte aber keine Details nennen. Auch der Verkaufsprozess für Tele Columbus, an der einige Finanzinvestoren Interesse gezeigt haben, ist Finanzkreisen zufolge ins Stocken geraten. Vor Wochen hieß es noch, dass Private-Equity-Firmen, allen voran Cinven, an einem Kauf von Tele Columbus basteln würden, um sich in einem nächsten Schritt Primacom zu schnappen und die beiden Spieler zu fusionieren. Tele Columbus ächzt Finanzkreisen zufolge unter einem beachtlichen Schuldenberg, Primacom hat nach Aussagen Grendels die finanzielle Restrukturierung hinter sich gebracht. Finanzinvestoren haben in der deutschen Kabelnetzbranche seit der Abgabe der Netze durch die Deutsche Telekom eine bedeutende Rolle gespielt. Kabel Deutschland, die Nummer 1 hierzulande, wurde nach ihrem Börsengang jüngst für 7,5 Milliarden Euro plus Schulden von Vodafone übernommen. Die international tätige Liberty Global kaufte Finanzinvestoren Unitymedia und KabelBW ab. Kontakt zu den Autoren: archibald.preuschat@wsj.com und eyk.henning@wsj.com DJG/apr/brb (END) Dow Jones Newswires November 19, 2013 11:50 ET (16:50 GMT)
http://www.das-anlegerportal.de/...ele-columbus-zurueck-n11571116.htm |