Hi Tamer, wenn wir etwas älter wären, wären wir vielleicht auch etwas ruhiger. Die Märkte sind schon immer gefallen und gestiegen. Wenn die Märkte stiegen, aßen die Aktionäre Kaviar (oder - moderner - kauften Porsche), wenn die Märkte fielen, fing das Gejammer an. In ganz schlechten Zeiten waren die Kirchen immer voll. Heute versucht man es schon mal mit anderen Propheten. Die Spielarten der Verrücktheiten kennen keine Grenze. einige kleben sich einen Zettel auf den Spiegel, auf dem sie beim Rasieren noch mal nachlesen können, daß heute wieder ein toller Tag anfängt, an dem sie glücklich und erfolgreich sein wollen. Andere zahlen eine Schweinegeld für Seminare, bei denen sie das Umarmen von Bäumen lernen.
Dein leicht chatisches Panikszenario kann, um mal einen Punkt herauszugreifen, schon deshalb nicht eintreten, weil die Notenbanken heute ohne Goldstandard beliebig Liquidität schaffen können. Die Staatsverschuldung spielt damit nicht mehr die Rolle wie früher. Der Vergleich zu 1929 ist völlig unberechtigt. Mal zur Erinnerung: Kennt noch jemand die Diskussion Anfang der 80er Jahre über die Verschuldung der Entwicklungsländer? Die Weltwirtschaft war nach Ansicht vieler Ökonomen kurz vor dem Auseinanderbrechen. Die Entwicklungsländer sah man schon völlig abgekoppelt von Krediten, Handel, Entwicklung. Und was ist seitdem passiert? Eben NICHTS! Oder doch: wir hatten einen gigantischen Wirtschaftsaufschwung und die längste Hausse seit Adam (oder heißt das bei Euch Mohammed?).
Für den Fall, daß ich mich irre, habe ich ein kleines Feld für den Kohlanbau in der nächsten Krise und eine Rolle Stacheldraht, um meinen Kohl gegen die Hungerleider zu verteidigen.
Für den Fall, das ich nicht irre, habe ich etwas Cash, um rechtzeitig vor dem nhächsten Aufschwung wieder investieren zu können.
R. |