Ganz einfach, weil ja schon 164 Mio. $ an Rücklagen gebildet wurden in Q4 2011 wegen der bis dahin bekannten Schadensfällen mit dem aprupten Leistungsverlust und jetzt kommen noch Module dazu, die eine Kurszschlussgefahr aufweisen. Meine 200 Mio. $ werden da schon so in etwa erreicht werden. Deshalb nicht um "Gottes Willen" oder "tollkühn" schreiben, sondern man sollte auch Bilanzen lesen. Ist doch klar, dass First Solar einiges an Schadenersatzzahlungen leisten muß. 2009 waren die Einspeisevergütungen noch verdammt hoch !!! Sollte man bei seinen Daumenrechnungen nie vergessen.
So viel zu deinen "tollkühnen" 37 Mio. $ beatthedealer.
Nun zu den Produktionkosten von First Solar. Die betragen 0,72 $/W und nach Angaben von First Solar bei 100%iger Produktionsauslastung inkl Upgrades (!!!) auf allen Fertigungslinien soll sie bei 0,63 $/W liegen. Ist jetzt natürlich auch so eine Rechnung, die hier First Solar aufgemacht hat, denn alleine durch die Schließung des teuren deutschen Werkes dürfte Kosteneinsparungen von ca. 0,03 $/W bringen. Dann sind ja noch die malayischen Fertigungslinien, die geschlossen werden/wurden und die bringen nochmal so 0,02 $/W an Produktionskosteneinsparung. Von der Entwicklungseite her, also technologsich und fertigungstechnisch, kommt somit von First Solar nicht allzu viel bei den Produktionskostensenkungen. Der Großteil der von First Solar prognostizierten Produktionskostensenkung kommt vom Schließen der Fertigungskapazitäten ab Anfang 2013 von 2,1 GW auf etwa 1,4 bis 1,5 GW. Das ist ja das große Problem von First Solar, dass sie in den letzten zwei Jahre so gut wie nicht ihre Produktionskosten senken konnte. First Solar beschönigt dann schon ihre Angaben und deshalb kann man nicht so einfach schreiben "in besserer Auslastungssituation sind 0,62 Cent möglich". Das ist reine Augenwischerei bzw. Milchmärchenrechnung und in etwa dasselbe wie die "Augenwischerei mancher Chinese."
Ja CdTe-Module haben den riesen Vorteil, dass sie einen deutlich besseren Wäremekoeffizienten haben und das Schwachlichtverhalten ist auch besser und so haben die CdTe-Dünnschichtmodule einen Vorteil gegenüber den herkömmlichen multikristallinen Modulen in sehr heißen Gegenden und bei diffusen Licht. Auf der anderen Seite braucht man aber für ein Solarkraftwerk mit First Solar Dünnschichtmodulen, deutlich mehr Land, deutlich mehr Gestelle, deutlich mehr Kabel und somit fallen zwangsläufig höhere Baukosten an. Das ist halt der Nachteil von Modulen mit einem Wirkungsgrad von 11,5% gegenüber den herkömmlichen Multimodulen mit einem Wirkungsgrad von 15 bis 16%. Kommen Tracker bzw. Nachführsysteme immer mehr zum Einsatz bei Solarkraftwerken, dann wird das schon alleine ein Problem für First Solar werden mit ihren CdTe-Modulen.
Ich trau mir aber nicht abzuschätzen wie das in einem Jahr aussehen wird, aber ein Selbstläufer ist First Solar ganz sicher nicht.
Ich habs schon gestern geschrieben, momentan profitiert First Solar von ihren älteren US-Projekte, die allesamt noch über alte Stromabnahmeverträge (PPA) verfügen aus 2009 mit einer Vergütung von um die 0,12 bis 0,13 $/kWh. Bei neuen Projekten gibts nicht mal mehr 0,10 $/kWh. Dazu hat First Solar für 4 sehr große US-Projekte staatliche Bürgschaften über 4 Mrd. $ erhalten und das senkt natürlich die Finanzierungskosten enorm. Diese Loan Guarantees gibt es seit diesem Jahr in den USA nicht mehr.
Man darf sich jetzt nicht täuschen lassen bei First Solar über die nächsten 3, 4 sehr guten Quartalsergebnisse, denn die können wegen den von mir beschriebenen Effekten nicht einfach so weiter geschrieben werden und verzerren die eigentliche Situation von First Solar. Ganz unabhängig davon ob die CdTe-Dünnschichttechnologie die nächsten 2,3 Jahre überlebt oder nicht. Denke mal, das kann heute noch keiner einschätzen in dieser sich rasant entwickelten Solarbranche. |