Erst einmal zu den Tatsachen. Die Abwicklung der ehemaligen Beate Uhse AG, jetzt Erotik-Abwicklungsgesellschaft AG, ist noch nicht abgeschlossen. Die Gesellschaft ist zwar aufgelöst und eine Fortsetzung ist rechtskräftig ausgeschlossen, und die Verwendung des Aktienmantels für ein so genanntes Cold IPO somit nicht möglich, aber die Gesellschaft ist noch nicht aus dem Handelsregister gelöscht. Der Zeitpunkt der Löschung ist für Außenstehende nicht absehbar. Im Verlauf der Abwicklung könnten (mit welcher Wahrscheinlichkeit ist eine andere Frage) noch Vermögenswerte auftauchen, zum Beispiel aus der Durchsetzung etwaiger Schadensersatzansprüche. Über Existenz und Durchsetzbarkeit solcher Ansprüche ist öffentlich nichts bekannt, man kann jedoch nicht mit völliger Sicherheit sagen, dass es da nichts gibt. Wenn es nun bei irgendeinem Papier eine wenn auch nur klitzekleine Chance gibt, dass es (noch) etwas wert sein könnte, gibt es auch Spekulanten, die auf diese Chance Wetten abschließen. Ja, selbst bei offensichtlicher Wertlosigkeit finden sich noch Chancensucher, oder wenigstens Leute, die mit solchen Instrumenten auf Dummenfang gehen - der eine oder andere hier mag sich noch an den famosen Infobrief "Deutscher Investment Report" oder das Beispiel Algodyne erinnern.
Da hier nach Meinungen gefragt wurde - nach meiner Meinung ist es nicht unwahrscheinlich, dass in Sachen Beate Uhse noch Verfahren mit erheblichem Streitwert anhängig sind.
|