Vorneweg: tut mir leid, dass dieser Thread irgendwie vom Filter "Sonstiges" in den "NM" gewechselt ist. Ich weiß nicht, wie das passiert ist.
Aber ich denke, Schrempps Sicht der Lage um DCX ist doch für viele von Interesse. Ausserdem sehe ich bei DaimlerChrysler ein Potential, das durchaus NewEconomy-vergleichbar ist. Was ich ungeachtet der heutigen Stimmung natürlich positiv meine...
mfg maxchart
Schrempp: Zusammenschluss mit Chrysler war richtig
Frankfurt (Reuters) - DaimlerChrysler (Frankfurt: 710000.F - Nachrichten)-
Chef Jürgen Schrempp hat den vor zwei Jahren vollzogenen Zusammenschluss von Daimler-Benz mit dem US-Konzern Chrysler angesichts der Ertragsprobleme bei der US-Tochter nochmals verteidigt. "Der Zusammenschluss mit Chrysler war und ist goldrichtig", sagte Schrempp dem Magazin "Stern" in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview. Er sei überzeugt, dass die Strategie von DaimlerChrysler die richtige sein. Wenn deutlich werde, wie erfolgreich sein Konzern am Markt agiere, werde auch der zuletzt schwache Aktienkurs wieder dorthin gehen, wo er hingehöre. Auf die Frage, welchen Kurs er für angemessen halte, sagte Schrempp: "Ein Kurs von 80 Euro wäre fürs Erste sicher nicht verkehrt."
DaimlerChrysler hatte Ende September bekannt gegeben, wegen der Ertragseinbußen bei Chrysler in diesem Jahr einen Rückgang des operativen Gewinns ohne Einmaleffekte auf sieben (Vorjahr 10,3) Milliarden Euro zu erwarten. Die Chrysler-Sparte selbst werde für das dritte Quartal einen Verlust von etwa 600 Millionen Euro ausweisen. Der Konzernüberschuss und der Gewinn je Aktie sollen in diesem Jahr wegen hoher Einmaleffekte vor allem aus der Entkonsolidierung der ehemaligen Luft- und Raumfahrttochter Dasa die Vorjahreswerte aber deutlich übertreffen. An der Börse wird die DaimlerChrysler-Aktie derzeit für etwa 53 Euro gehandelt. Sie hat damit seit Frühjahr 1999 fast die Hälfte an Wert verloren. Nach der Bekanntgabe der Pläne zur Fusion von Daimler-Benz und Chrysler im Mai 1998 war die damals noch gehandelte Daimler-Benz-Aktie zeitweise sogar für mehr als 100 Euro gehandelt worden.
Schrempp sagte, Chrysler sei immer noch der ideale Partner. Zwar gebe es derzeit auf dem Automarkt in Nordamerika einen heftigen Wettbewerb, und Chrysler - dort stehen in den kommenden Monaten wichtige Modellwechsel wie etwa bei der Großraumlimousine Voyager an - stehe in den nächsten Quartalen vor Herausforderungen. Das habe aber mit der Fusion nichts zu tun. "Wir sind das bestaufgestellte Automobilunternehmen. Wenn deutlich wird, wie erfolgreich wir am Markt agieren, wird die Aktie dorthin gehen, wo sie hingehört", sagte Schrempp. Bis zu welchem Zeitpunkt er für die DaimlerChrysler-Aktie einen Wert von 80 Euro für erreichbar halte, sagte er nicht.
Schrempp verwies auch auf die jüngst eingegangenen Allianzen mit den asiatischen Autoherstellern Mitsubishi Motors (Berlin: 876551.BE - Nachrichten) und Hyundai Motor. "In den letzten zwei Jahren haben wir in Asien eine Position erreicht wie kein anderer Automobilhersteller", sagte er. Zu den Verlusten von Mitsubishi ergänzte er, jetzt sei der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gewesen. "Ich sage Ihnen, in zehn Jahren wird man sagen: Mensch, das war damals der richtige Schritt, nach Asien zu gehen", sagte der DaimlerChrysler-Chef. Dann werde in Asien 35 Prozent des Weltsozialprodukts erwirtschaftet werden, und nicht mehr 25 Prozent wie heute. "Also geben Sie uns doch mal ein paar Jahre", sagte Schrempp.
Er bekräftige nochmals, dass der Sitz von DaimlerChrysler in Stuttgart bleiben werde. "Unsere Wurzeln sind hier in Stuttgart, deswegen bleibt die Zentrale der DaimlerChrysler AG hier in Stuttgart", sagte er. Von der Zentrale aus werden gelenkt, allerdings in einer sehr dezentralen Organisation.
Unterdessen bestätigte DaimlerChrysler Medienberichte, wonach der Konzern für die Zusammenarbeit mit seinen neuen asiatischen Partnern Mitsubishi und Hyundai ein "Alliance Council" eingerichtet hat, das die Zusammenarbeit steuern solle. Nach ergänzenden Angaben aus Firmenkreisen soll das Gremium vom früheren Dasa-Chef Manfred Bischoff geleitet werden, der von DaimlerChrysler in das Führungsgremium von Mitsubishi entsendet worden war. Ziel des Gremiums sei es, Möglichkeiten für Synergieeffekte aus der Kooperation der Unternehmen zu finden. |