Allianz "buy" Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Manfred Jakob, Analyst der SEB, stuft die Allianz-Aktie (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) mit "buy" ein.
Der Gesamtumsatz in 2009 sei um 5,2% auf 97,4 Mrd. EUR gestiegen. Das operative Ergebnis habe 7,2 Mrd. EUR erreicht und um 147 Mio. EUR unter Vorjahr gelegen. In H2/2009 habe die Allianz eine starke Aufwärtsentwicklung verzeichnet. Der Gewinn sei um 13,2% auf 4,7 Mrd. EUR gestiegen. Die Dividende werde um 17% auf 4,10 EUR angehoben. Die Allianz habe Ende 2009 nach Dividendenabgrenzung eine Solvabilitätsquote von 164% ausgewiesen, ein Plus von 7% auf vergleichbarer Basis (Ziel-Korrodor 150 bis 170%). Das Eigenkapital habe sich um 19% auf 40,2 Mrd. EUR verbessert.
Der größte Bereich der Allianz-Gruppe Schaden/Unfall (S/U) habe die Rezessionsauswirkungen recht deutlich zu verspüren bekommen. Die Prämieneinnahmen seien um 2% auf 42,5 Mrd. EUR gesunken, der operative Gewinn sei um 28% auf 4,1 Mrd. EUR gefallen. Die Schaden-Kosten-Quote (CR) sei um 2%-Punkte auf 97,4% gestiegen. Starkes Wachstum hätten die Bereiche Leben- und Krankenversicherung (L/K) und Asset Management (AM) verzeichnet. Bei L/K seien die Prämieneinnahmen um 11% auf 50,8 Mrd. EUR gestiegen. Das operative Ergebnis habe sich mit 2,8 Mrd. EUR mehr als verdoppelt. Bei AM seien die für Dritte verwalteten Anlagen um 31% auf 926 Mrd. EUR geklettert. Die Nettozuflüsse bei Drittgeldern hätten mit 84 Mrd. EUR ein Rekordniveau erreicht.
Zum Jahresanfang 2009 habe die Allianz trotz anhaltend schwieriger Bedingungen ein beachtliches Ergebnis hingelegt. Während die ersten beiden Quartale turbulent verlaufen seien, hier aber die sich ergebenden Chancen dennoch genutzt worden seien, habe man in Q3 und Q4 eine dynamische Entwicklung vollzogen. Infolge der Erholung der Kapitalmärkte sei dies von geringeren Abschreibungen zusätzlich gestützt worden. S/U leide zwar noch unter Margendruck, habe aber einige Fortschritte gezeigt. In Emerging Markets (wie Asien-Pazifik, Lateinamerika) sowie in Australien und UK habe sich die Marge sogar gut stabilisieren können. Die Entwicklungen bei L/K und AM seien ausgesprochen stark gewesen. Die Kapitalausstattung sei sehr solide gewesen: Die Solvabilitätsquote sei auf komfortable 164% gestiegen; die Bilanz sei stark gewesen.
Auch wenn sich S/U respektabel geschlagen habe und Verbesserungen gezeigt habe, stehe der Sektor weiter vor Herausforderungen. Der Preiskampf dürfte anhalten, da die sich Konjunktur nur moderat aufwärts entwickle. Eine CR von 97,4% sei nicht zufriedenstellend. Das hohe Kapitalanlageergebnis könne so nicht fortgeschrieben werden. Die Prognose sei vorsichtig (= nachvollziehbar).
Die Allianz Aktie befindet sich momentan am oberen Ende der volatilen Seitwärtsrange zwischen 78,62 EUR und 89,18 EUR, die seit September 2009 vorherrscht, so Andreas Klähn, technischer Analyst der SEB. Die Aufwärts-Bewegungsdynamik, die vonseiten der mittelfristigen Overbought/Oversold-Indikatoren signalisiert werde, sei zwar intakt, zeige jedoch erste Abschwächung.
Mit dem Widerstand bei 89,18 EUR liege zudem eine große Hürde bevor, die bisher nicht habe überwunden werden können. Ob es nun diesmal gelinge, bleibe abzuwarten, denn das langfristige positive Trendumfeld, das die Aktie stütze, könne nicht weiter ausgebaut werden. Es müsse daher mit einem Abprall am Widerstand bei 89,18 EUR gerechnet werden, so dass im Anschluss die Unterstützung bei 78,62 EUR erneut ins Visier rücke. Gelinge jedoch der Ausbruch, käme dies einem eindeutigen Kaufsignal gleich, bei dem sich weiteres Potenzial bis zum Widerstand bei 101,50 EUR eröffnen würde. Neuengagements sollten bis zu dieser Entscheidung zurückgestellt werden.
Die Allianz sei wieder auf Kurs. Sie habe 2009 in wichtigen Märkten ihre starke Marktposition nicht nur verteidigt, sondern teils auch ausgebaut. Die Analysten würden weiteres Kurspotenzial bis auf 99 (95) EUR sehen.
Die Analysten der SEB bewerten die Allianz-Aktie mit dem Rating "buy". (Analyse vom 11.03.2010) |