Bin immer noch nicht am Ende angekommen, doch um die Beiträge nicht zu lang werden zu lassen, habe ich meinen Beitrag in Teilen aufgeteilt.
Um nochmal zu meiner These zum hohen Spekulationsanteil bei den Rohstoffen im Verhältnis von 80/20 oder gar hoher zu kommen und dies auch zu untermauern, findet man die Beweise in den unterschiedlichen Kursverläufen unter den Rohstoffen selbst.
Hierbei kann man sehr gut in verschiedene Kategorien einteilen:
Kategorie A: - Rohstoffe, welche im weltweiten Blickpunkt stehen, sozusagen Schlüsselrohstoffe - Rohstoffe, welche aber zudem noch eine hohe Langlebigkeit haben - diese Rohstoffe lassen sich am besten spekulieren und man kann hier vor allem auch größere Geldmengen über lange Zeit gewinnbringend anlegen. - In diesen Rohstoffen wird vermutlich der spekulative Anteil Summen- und Verhältnismäßig am höchsten Sein - solche Rohstoffe könnte man auch zyklische Rohstoffe nennen, denn sie steigen in einer langen Hausse extrem hoch, Vervielfachen sich und fallen dafür aber in Baisse-Zeiten entsprechend stark wieder zurück.
Kursentwicklungen von +1000% im Hoch und -80% vom Hoch zum Tief sind durchaus nicht ungewöhnlich - typische Vertreter sind Metalle nahezu jeder Art. Egal welches Metall man gekauft hat, nahezu alle Metalle waren extrem begehrt. Herausstechende Beispiele für eine Übertreibung sind Kupfer und Platin, sowie Palladium.
Kategorie B: - sind Rohstoffe, welche nicht so sehr im dauerhaften Fokus stehen, sondern saisonalen Schwankungen unterliegen - Rohstoffe die keine solch hohe Langlebigkeit haben, dennoch kurzfristig interessante Spekulationsmöglichkeiten bieten. - Solche Rohstoffe haben meist keine solch langen Aufwärtstrends wie Kategorie A, sondern sind vor allem durch schnelle heftige Ausschläge in beiderlei Richtung geprägt. - die Hochs liegen in einer Hause vielleicht bei +500%, dafür geht es im Tief aber auch nicht so tief runter. - Der spekulative Anteil ist hierbei meist nur kurzfristig sehr hoch und löst sich immer wieder zum Teil wieder auf. - Typische Vertreter sind Soft Commodities, dessen Haltbarkeit in Monaten aber nicht in Wochen gerechnet werden kann. Beispielse sind Weizen, Mais, Hafer, Reis, Zucker, O-Saft oder Baumwolle.
Kategorie C: - sind Rohstoffe, welche angesichts ihrer Kurzlebigkeit für größere Spekulationen ungeeignet sind. Quasi ist der Rohstoff schon verdorben, bevor das Geld überhaupt arbeiten kann. - derartige Rohstoffe unterliegen sehr kleinen Schwankungen, Hochs liegen meist nur bei +50% und nach unten geht es auch nur max. 30% - Typische Vertreter sind Schwein, Rind, Milch
Dies beweist, dass mit zunehmender Langlebigkeit der spekulative Anteil deutlich zunimmt bzw. die Zahl der Anleger, die ihr Geld in Rohstoffe "einlösen" wollen im Gegensatz zur physischen Nachfrage enorm zunimmt. So ist davon auszugehen, dass z.B. 80% der Kupferbestände in Händen von Anlegern ist, die diese Bestände rein aus ökonischen Aspekten halten, diese jedoch nicht real benötigen werden.
Es zeigt zudem auch, dass es die Flucht aus dem Geld in Rohstoffe zur Wertabsicherung eigentlich gar nicht gibt und auch die Abwertung des Geldes real noch immer nicht existiert und die Trends einzig und allein anlagentechnisch zu begründen sind.
Dazu passt übrigens auch ein Kommentar, der mir ein "Insider" bezüglich Getreide gegeben hat. U.a. sind die Lager für Weizen, Hafer, etc. so voll wie schon lang nicht mehr, doch eben die Anleger "reservieren" bzw. "blockieren" diese Lager mit ihren Käufen, so dass man einen scheinbaren Engpass erzeugt, den es real aber gar nicht gibt.
Wie sollte man sich nun als Anleger verhalten?
Das Problem bei all den Rohstoffspekulationen ist, dass sie eine hohe Volatilität in sich birgen. Man kann zudem ein Top einer Blase nicht realistisch abschätzen, zumindest nicht so genau, als dass man übermäßig gut von einem Preisverfall profitieren könnte. Agiert man z.B. mit K.O.Zertifikaten, so droht der K.O. angesichts hoher Vola oder der Hebel ist wiederum zu gering, als dass es die Anlege wert ist.
Agiert man mit OS, so steht wiederum die Laufzeit und der Laufzeitverlust im Wege.
Da ein Preisverall an den Rohstoffmärkten nicht an den Aktienmärkten spürbar vorbei gehen wird, lohnt es sich meiner Meinung nach trotzdem mehr, den Aktienmarkt zu "shorten".
Kursziel für Kupfer könnte ich mir auf Sicht der nächsten 2 Jahre durchaus Kurse von 2500$ vorstellen, um nur mal die Risiken zu zeigen.
Anti-Lemming, ich denke mit diesem Thread liegst du "goldrichtig" und es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis nicht mehr genügend Anlagekapital nachfließt um den Hype aufrecht zu halten. |