LINK: http://www.daytrading.de/blog/2008/06/05/...o-viele-trader-scheitern/ Gastkommentar: Thomas Vittner spricht darueber, warum so viele Trader scheiternJun 5th, 2008 | By pierre | Category: Behavioural Finance
In der einschlägigen Fachliteratur findet man immer wieder Hinweise darauf, daß 80 oder 90% der angehenden Trader bei diesem Unterfangen bereits in den ersten Monaten scheitern. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, warum das so ist und ob das bei anderen Gewerben auch der Fall ist? Scheitern auch 85% aller sonstigen Unternehmer dabei, ihr Business aufzubauen? Und zwar schon nach wenigen Wochen oder Monaten? Wohl kaum. Wo liegen dann die Unterschiede? Warum klappt das mit dem Trading nicht so recht bei uns Menschen? Ist es so schwierig?! Lassen wir bitte die Kirche im Dorf, Trading ist doch nicht >Rocket Science< ! Woran liegt es dann? Auch ich kenne nicht alle Gründe die für das Scheitern verantwortlich sind und sicher ist das auch ganz individuell zu betrachten. Ich weiß nur, daß viele angehenden Trader mit einer komplett falschen mentalen Einstellung an das Unterfangen >Trading< herantreten. Sie versuchen, die Erfolgsrezepte des Alltags oder des Geschäftslebens 1:1 auf das Trading zu übertragen. Und da haben wir die Crux. Das funktioniert so nämlich nicht. Ich möchte Ihnen nachfolgend anhand weniger Beispiele aufzeigen, warum das so ist. Zum einen weißt das Business Trading sehr wenig Zutrittsbarrieren auf. Trading wirkt daher für einen Laien sehr einfach. Jeder mündige Erwachsene, der 1.000 Euro auf der Seite hat, kann ein Konto bei einem Broker eröffnen. Da auch jeder Privatanleger heute Zugang zu einem Margin Konto hat, können mit diesen 1.000 Euro enorme Summen an den Märkten bewegt werden. Ohne viel Aufwand scheint es dem angehenden Trader auf diesem Weg daher möglich, an das große Geld heranzukommen und reich zu werden. Am besten noch mit einem einzigen Trade. Denn schließlich genügt ein Mausklick um den Trade zu starten, um im Spiel zu sein. Ist doch einfach, oder? Das dann natürlich die Ernsthaftigkeit hinter diesem Lernprozeß fehlt ist nur allzugut verständlich. Und deshalb scheitert der Großteil der Trading Aspiranten schon nach ein paar Wochen. Übersteht ein Trader mit Glück diese erste Phase, erkennt er dann, das Trading eben doch als einen Prozeß zu betrachten. Er erkennt, daß man diese Tätigkeit sehr wohl erlernen muß und man nicht einfach wahllos drauf los handeln kann. Und so beginnt für ihn die so oft zitierte Suche nach dem heiligen Gral. Der Trader glaubt nun, mit im Alltag erprobten Verhaltensweisen auch an den Märkten sein Glück zu finden. Da man im Alltag lernen muß um voranzukommen denkt er, daß auch an den Märkten Fachwissen über alles geht. Das stimmt zwar in einer Art, ist aber in einer anderen Art leider komplett falsch. Richtiges Wissen würde hier bedeuten, sich zum Beispiel Gedanken über Angebot und Nachfrage zu machen. Also über die Funktionsweise der Märkte an sich. Falsches Wissen geht in Richtung der Suche nach dem perfekten Einstieg, der dem Trader die Verluste ersparen soll. Denn agiert der fortgeschrittene Trader in der Praxis nun mit seiner ersten Methode kommt er nach den ersten paar Fehltrades rasch zu dem Schluß, nicht genug über die Märkte zu wissen. Denn im Regelfall versucht der Anfänger vor allem mit der Technischen Analyse die Märkte prognostizieren zu können. Da wir alle gelernt haben, uns den Erfolg darüber hinaus erst verdienen zu müssen sitzt dieser Trader dann noch stundenlang vor dem PC und beobachtet die Kurse wie sie hin und her wogen. Durch dieses Verhalten hat der das Gefühl, einerseits für den Erfolg auch zu arbeiten und andererseits die Märkte kontrollieren zu können. Doch das ist eine Illusion und mit diesem Verhalten schädigt der Trader seine Psyche meist noch weiter. Warum das so ist werden wir in einem späteren Artikel ansprechen. Da es mit seinem Fortschritt nicht vorangeht, verschlingt er weitere unzählige Bücher und lernt die unterschiedlichsten Regelwerke aller möglichen Trader kennen. Doch statt in die Tiefe geht sein Wissen so immer mehr in die Breite. Statt etwas Neues zu schaffen ahmt er bestehendes nach. Aber alles Wissen hilft ihm nicht weiter. Egal wieviel er auch lernt, sein Handeln wird nicht profitabler. Da er ja noch immer versucht, die Märkte mit technischer Analyse vorherzusagen und dies so oft nicht klappt muß er ja etwas falsch machen. Denn er assoziiert zu diesem Zeitpunkt jeden Fehltrade noch als Tradingfehler und glaubt, nicht genug Fachwissen vorweisen zu können um dieses Spiel zu gewinnen. Also muß wieder eine andere Methode her. Und das geht auf Ewig so weiter. Der Trader springt von Baum zu Baum, von Methode zu Methode und wird statt reifer immer unsicherer und verzweifelter. Meist hängt dieser Trader seine Ambitionen dann nach wenigen Monaten wieder an den Nagel. Entweder, weil ihm das Geld ausgeht oder weil er die ständigen emotionalen Schmerzen nicht mehr erträgt. Er denkt zu diesem Zeitpunkt auch, man könne gar nicht erfolgreich traden. Und seine in dieser Zeit erlittenen Verluste scheinen ihm auch Recht zu geben. Dieser Trader steht nun vor der Wahl, seine Börsenambitionen aufzugeben oder sich den Märkten mit einem anderen Gedankengut zu nähern. Welches Gedankengut hier gemeint ist möchte ich in meinem nächsten Artikel verraten. Alles Gute bis dahin und traden Sie mit Bedacht! Thomas Vittner ----------- "Die größte Erfindung des menschlichen Geistes? Die Zinseszinsen!" Albert Einstein
Verlust/sofortiger, benötigter Verlustausgleich -10%/11%; -20%/25%; -30%/43%; -40%/67%; -50%/100%; -60%/150%... |