der Menschen zu Biogas, als alternative Energiequelle muss sich schleunigst ändern.
Erst wenn sich die Leute im Klaren sind, was für eine gute Chance in Biogas steckt werden Sie Aktien kaufen.
Die unwissenden" Menschen gehen immer noch davon aus, das eine Biogasanlage was soll das? Können die sich nicht mal informieren! Man kann sich autark mit Energie versorgen!!!
Meine Aussage begründe ich mit folgendem Artikel:
Mitteldeutsche Zeitung vom 08.06.2010 / Lokales Köthen Löbnitzer "stinkig" auf Biogasanlage INVESTITIONSVORHABEN Dohndorfer Landwirt scheitert bei dem Versuch, den Einwohnern seine Anlage nahe zu bringen. Diese wollen ihm die Verwirklichung seiner Pläne so schwer wie möglich machen.
VON MATTHIAS BARTL
LOeBNITZ/MZ - Ein wenig mag sich Henrik Hausmann derzeit vorkommen wie der Hase in dem Märchen "Hase und Igel". Zunächst wollte der Landwirt aus Dohndorf eine Biogasanlage in unmittelbarer Nähe seines Hofes innerhalb des Dorfes errichten, da schlug ihm heftiges Gegenfeuer aus dem Ort entgegen. Danach hegte er den Plan, die Anlage auf einem Landstück zwischen Dohndorf und Löbnitz an der Linde bauen zu wollen, mehr nach Löbnitz zu, da fuhren ihm die Löbnitzer in die Parade.
"Am Ende sind
wir diejenigen,
die es ausbaden."
Michael Reupsch
Ortsbürgermeister
Und zwar mit brachialer Gewalt. Die "Festburg" in dem Köthener Ortsteil verwandelte sich jüngst in eine Wagenburg, als dort über das Hausmann'sche Vorhaben geredet wurde. Hausmann war gemeinsam mit seinem Planer Dirk Honsa nach Löbnitz gekommen und muss sich ein bisschen wie am Murmeltiertag vorgekommen sein - eine Vielzahl der Vorwürfe und Beschuldigungen hatte er wenige Tage zuvor in Dohndorf gehört.
"Gegenwind durch Unkenntnis" nannte Hausmann die Philippika, die ihm hier wie dort entgegengeschlagen war. In Löbnitz freilich liegen die Dinge noch etwas problematischer als in Dohndorf. In Löbnitz ließ man sich letzten Endes auch auf Diskussions- und Besichtigungsangebote nicht ein und hatte - wenige gemäßigte Stimmen mal ausgenommen - nur eine Option: "Wir wollen das nicht."
"Das" ist eine Biogasanlage mit einer Leistung von 1,2 Megawatt, die auf einem Acker entstehen soll, der in unmittelbarer Nähe des Löbnitzer Gewerbegebiets liegt. Eine "Nawaro-Anlage", wie Hausmann klarmachte, eine also, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe ihre energetische Leistung bringen soll. 65 Prozent des "Futters" werden Mais sein, erklärte der potentielle Bauherr, fünf Prozent Getreide, zehn bis 15 Prozent Grünschnittroggen - und der Rest ist Mist.
"Hauptsache, es stinkt", wurde Hausmann an dieser Stelle dann auch zugerufen. Und der Zuruf spiegelte ziemlich eindeutig die Stimmung unter den Versammelten wider.
Die Löbnitzer fühlen sich belästigt. Zum einen - auch das wurde angesprochen - von einem so genannten Fahrsilo, das von der Agrarfirma Schulte Vahrendorf betrieben wird, "das stinkt schon gewaltig". Dann durch das Gewerbegebiet, von wo aus in ständiger Dosierung Betriebslärm ins Dorf flutet. Und jetzt soll noch auf der Wetterseite eine Biogasanlage entstehen. Wie Hühnermist stinke, das wisse man.
Man solle mal nicht nur von der Theorie ausgehen, stellte Ortsbürgermeister Michael Reupsch fest, der sich mit Hausmann Wortgefechte lieferte, gegen erneuerbare Energien und die Gesetzgebung dazu habe man nichts - "aber am Ende sind wir diejenigen, die es ausbaden. Gehen Sie doch an einen anderen Standort!"
Hausmanns Verweise auf Gesetzesvorschriften, auf pflichtgemäße Abstände, auf eine überprüfbar ordentliche Fahrweise der Anlage fruchteten da gar nichts: Das sei alles nur Theorie, winkte der Saal nahezu unisono ab, "die Praxis ist anders". Außerdem habe man mit Hausmanns Firma nicht die besten Erfahrungen gemacht. "Arbeiten Sie an Ihrem Image", wurde Henrik Hausmann empfohlen.
Er könne verstehen, wenn der Ort sage, er habe genug alten Gestank, meinte Hausmann, der aber wie ein Mantra wiederholte, dass die Anlage, die er zu bauen gedenke, nicht stinken würde. "Das ist keine Stinkanlage." Lkw im Ort habe man aber auch schon genug, wurde ihm mitgeteilt, "die Straßen gehen kaputt, die Häuser gehen kaputt, wir haben die Arschkarte". Löbnitz sieht - im Vergleich mit anderen Dörfern - tatsächlich erstaunlich unsaniert aus, so als hätte die Dorferneuerung um den Ort einen Bogen gemacht. Die Biogasanlage wäre für die Einwohner sozusagen die Krönung auf dem Schlimmen.
Man habe hier 15 leer stehende Häuser, man wolle, dass hier wieder Leute herkommen, aber wenn die Biogasanlage stehe, "dann kommt keiner mehr". "Sie ruinieren die Zukunft unserer Kinder", musste sich Hausmann sagen lassen. "Die Dohndorfer wollen es nicht, die haben Sie sich fein gekauft und wir müssen jetzt, oder wie?!"
Irgendwann lagen auch bei Hausmann die Nerven blank. Als er gefragt wurde, was er denn mache, wenn die Löbnitzer nicht auf seine Pläne eingingen, stellte er fest, er werde sich dann nach Mitteln und Wegen umsehen, die Anlage zu realisieren.
"Das ist keine Stinkanlage."
Henrik Hausmann
Investor
Was die Löbnitzer so richtig auf die Palme brachte. Und Ortsbürgermeister Reupsch versprach Hausmann: "Wir werden zusehen, es Ihnen schwer zu machen!"
Reupsch kann sich bei dieser Aussage sicher sein, die Mehrheit der Einwohner hinter sich zu haben: Nachdem Hausmanns Pläne bekannt geworden waren, hatte man im Ort umgehend damit begonnen, Unterschriften gegen das Vorhaben zu sammeln. Nach gut einer Woche hatten bereits über 85 Prozent der Löbnitzer unterschrieben.
"Die Ortschaft", so Reupsch' Fazit, "hat von der Biogasanlage gar nichts außer Ärger und Belastungen. Für uns ist die Anlage so überflüssig wie ein Kropf." Und damit hatte er Hausmann unumwunden die Rote Karte gezeigt. Der hatte im Laufe der nahezu zweistündigen, stark emotional gefärbten Versammlung immer wieder versucht, mit Argumenten zu überzeugen und sich selbst Mut gemacht. "Ich will Sie vom Gegenteil überzeugen: Wenn Sie sagen, es schneit schwarz und das Wasser läuft bergauf, will ich Sie immer noch überzeugen. Ich bin noch bei A und nicht bei Z." Wenig später aber hatte Hausmann die Lage verstanden: "In Löbnitz ist der Schnee schwarz."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 08.06.2010 Ressort: Lokales Köthen |