Devisen ein Musthave für jedes Depot 2008?

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eröffnet am: 22.12.07 19:50 von: Parocorp Anzahl Beiträge: 1
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22.12.07 19:50

13793 Postings, 8968 Tage ParocorpDevisen ein Musthave für jedes Depot 2008?

1.12.2007 08:23

Devisen – ein "Musthave" für jedes Depot 2008?

Schafft der Dollar 2008 die Kehrtwende? Und auf welche Währungen können Anleger 2008 setzen? boerse.ARD.de wagt einen Blick in die Zukunft. Denn der Handel am Devisenmarkt ist nicht nur etwas für Profis und "Zocker". Angesichts der wachsenden Risiken an den Aktienmärkten sollten sich auch Privatinvestoren ein paar Minuten Zeit für Devisen nehmen.
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Wohl dem, der 2007 auf einen Wertverfall des US-Dollars gewettet hatte. Denn der Greenback befindet sich praktisch im freien Fall. Die Abwärtsdynamik nicht nur gegen den Euro, sondern gegen nahezu alle wichtigen Währungen hat in der Zwischenzeit Ausmaße angenommen, die noch vor wenigen Monaten unvorstellbar erschienen.

Der Dollar - ein "wertloses Stück Papier"?
Längst spekuliert der Devisenmarkt darauf, dass neben Kuwait auch andere arabische Staaten bald die Anbindung ihrer Währungen an den Dollar lockern und so den Euro weiter stärken werden. Angesichts der aktuellen Euro-Dollar-Entwicklung drängt sich gar die Frage auf, ob der Euro den Dollar als Reservewährung ablösen könnte. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) liegt der Dollar-Anteil an den Währungsreserven bei 64,8 Prozent; der Euro-Anteil ist seit Ende 2001 um 8,7 Prozentpunkte gestiegen auf zuletzt 25,6 Prozent.

Zentralbanken in China und im Mittleren Osten denken mittlerweile laut darüber nach, ihre Währungsreserven stärker in Euro umzuschichten. Selbst in der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), die seit Jahrzehnten ihre Ölgeschäfte in Dollar abwickelt, murren manche Länder über den Verfall des Greenback und ihre dadurch schrumpfenden Einnahmen. Irans Präsident Ahmadinejad bezeichnete den Dollar kürzlich gar als ein "wertloses Stück Papier".
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Kehrtwende absehbar
Doch eine Trendwende im Euro-Dollar-Verhältnis ist in Sicht: Auslöser könnte eine Korrektur übertriebener Erwartungen an Zinssenkungen in den USA sein. "Der Markt war zu voreilig. Die übertriebenen US-Zinssenkungserwartungen werden nun wieder ausgepreist", prognostiziert Eugen Keller, Devisenstratege beim Bankhaus Metzler.

Für eine Erholung beim Greenback sprechen auch die parallelen Rückgänge der US-Defizite in der Handelsbilanz und im Staatshaushalt. Bis auf 1,35 Dollar werde der Euro im Laufe der nächsten zwölf Monate abwerten, erwartet Stephen Jen, Chef-Devisenstratege bei Morgan Stanley. Keller sieht den Euro-Dollar-Wechselkurs mittelfristig bei 1,38. "Die besten Euro-Dollar-Kurse liegen bereits hinter uns."

Auch die Norddeutsche Landesbank geht von einem sicheren Ende des Euro-Höhenflugs 2008 aus. Aufgrund der Rezessionsängste in den USA dürfte der Euro-Dollar-Kurs in naher Zukunft zwar die Schwelle von 1,50 überschreiten, auf Sechs-Monats-Sicht aber auf etwa 1,42 sinken. Dagegen prognostizieren beispielsweise das Hamburgische Weltwirtschaftsarchiv (HWWI), aber auch Michael Rottman, Leiter FX/FI Research, dass sich der Euro-Dollar-Wechselkurs bei 1,45 einpendeln dürfte.

Euro-Yen, die sichere Wette?
Allein diese unterschiedlichen Expertenmeinungen zeigen: Entwicklungen am Devisenmarkt sind äußerst schwer vorhersehbar. Selbst die Zukunft einer Anlage, die seit einem Jahrzehnt immer funktioniert hat, ist ungewiss: Der Euro-Yen-Wechselkurs legte zwar seit 1997 in jedem Jahr auf Total-Return-Basis zu. Doch Devisenmarktexperte Keller sieht hier für das kommende Jahr eine Trendwende, die dem wachsenden Risikobewusstsein der Anleger geschuldet sei: "Generell ist man vorsichtiger geworden, die Anleger dürften sich künftig bei Carry Trades zurückhalten. Das sollte den Yen in Relation zum Euro stärken."

Nichtsdestotrotz dürften sich Carry Trades - dabei verschulden sich Anleger in Niedrigzinswährungen wie dem Yen und investieren ihr Kapitel höher verzinst im Ausland - auch 2008 wieder lohnen. Nachdem die Bank of Japan am Donnerstag ihre Beurteilung der Wirtschaftslage zum ersten Mal seit drei Jahren nach unten revidierte, werden die japanischen Zinsen nach Meinung von Experten auch 2008 auf niedrigen 0,5 Prozent verweilen.

Carry Trades sicherer als Aktiengeschäfte?
Dabei dürfte zum Beispiel der Neuseeland-Dollar nach Erwartungen der Helaba-Experten nur noch kurzfristig von Carry Trades profitieren. Das weitere Aufwertungspotenzial sei durch eine nachlassende Wirtschaftsdynamik sowie das absehbare Ende des Zinserhöhungszyklus begrenzt. Dagegen böten sich beispielsweise Polen, Türkei und Brasilien als Zielländer für Carry Trades an, betont Keller vom Frankfurter Bankhaus Metzler.

Prinzipiell gilt: Der Carry Trade ist als Anlageform sicherer als Aktien. Mit dieser überraschenden Erkenntnis wartet Deutsche-Bank-Stratege Bilal Hafeez auf: Seit 1980 habe der Carry Trade ähnliche Renditen geliefert wie der Aktienmarkt – mit einer um zwei Drittel geringeren Volatilität.

Globaler Devisenhandel auf dem Vormarsch
Der Trend Devisenhandel dürfte jedenfalls auch im kommenden Jahr fortgeschrieben werden. Das tägliche Volumen des klassischen Devisenhandels ist bereits in den vergangenen drei Jahren um 71 Prozent auf 3,2 Billionen US-Dollar gestiegen, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die "Zentralbank der Zentralbanken", zu Beginn der Woche mitteilte.

Auch Privatanleger entdecken zunehmend die Anlageklasse Währungen. "Die Nachfrage im Bereich Währungsderivate steigt deutlich", sagt etwa Christopher Maaß, Derivate-Experte bei Sal. Oppenheim. Neben Optionsscheinen locken auch zigfach gehebelte Turbozertifikate.

Zu den eher klassischen Anlageformen zählt dagegen der Kauf von Fremdwährungsanleihen. Wer beispielsweise südafrikanische oder türkische Bonds in Landeswährung kauft, profitiert von einem deutlichen Zinsvorsprung gegenüber vergleichbaren Papieren in Euro, muss aber natürlich das Kursrisiko beachten. Dies könnte bei einer ungünstigen Entwicklung die Zinsgewinne vollständig aufzehren.

Kein Zutritt zur Königsklasse?
Dabei ist die Frage, ob und wie Privatanleger in Devisen investieren beziehungsweise auf Devisenentwicklungen wetten sollten, unter Experten durchaus umstritten. Vielen gilt der Devisenhandel immer noch als "Königsklasse des Trading", von der Privatanleger besser die Finger lassen sollten. So warnt Vermögensverwalter Thomas Grüner vor einem Investment auf eigene Faust: Währungstendenzen richtig einzuschätzen sei sehr schwer.

Dagegen betont Devisenstratege Keller: "Erfolgreiche Portfolioverwaltung bedingt aktives Währungsmanagement, da zirka 40 Prozent der Erträge eines globalen Aktien- beziehungsweise zirka 75 Prozent der Erträge eines internationalen Rentenportfolios auf die Währungsentwicklung entfallen. Währungsüberlegungen sollten daher nicht nur professionelle Investoren, sondern auch Privatanleger anstellen."

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VG,
Paro

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