Gildemeister im "Einbruchs-Trend"? Noch ist bei Gildemeister alles in Butter: Rekordzahlen 2008, selbst das erste Quartal 2009 verlief "zufriedenstellend". Doch den Maschinenbauern brechen die Aufträge weg – Gildemeister macht da nur eine kleine Ausnahme. "Beim Auftragseingang sind wir verhalten in das neue Geschäftsjahr gestartet", musste der im MDax notierte Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister bei der Präsentation seiner vorläufigen Zahlen für das Jahr 2008 zugeben. Man habe sich der Wirtschaftskrise nicht entziehen können.
Besser als die Konkurrenz? Bereits im Schlussquartal 2008 hatte die Wirtschaftskrise deutlich Spuren beim Auftragseingang hinterlassen: Er ging um knapp 40 Prozent auf 289,2 Millionen Euro zurück und lag damit unter der Konsensschätzung der Analysten, die sich auf 297 Millionen Euro belief.
Damit dürfte Gildemeister aber voraussichtlich immer noch besser dastehen als die Konkurrenz. Branchenweit waren die Order nach Angaben des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken im Oktober um 42 Prozent und im November um 51 Prozent eingebrochen, Dezember-Zahlen liegen noch nicht vor. Die japanischen Wettbewerber hatten für den letzten Monat des Jahres aber bereits ein Minus von mehr als 70 Prozent vermeldet.
2008 war ein Rekordjahr Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr gab Gildemeister immerhin etwas Entwarnung: Die Umsatzentwicklung sei im ersten Quartal zufriedenstellend verlaufen. "Das Ergebnis wird positiv sein", teilte der Konzern am Donnerstag mit. Für das Gesamtjahr traut sich Gildemeister noch keine konkreten Aussagen zu. Fest steht für die Bielefelder lediglich, dass das Kerngeschäft mit Werkzeugmaschinen rückläufig sein wird.
Die Rekordzahlen des vergangenen Jahres dürften 2009 somit nicht übertreffen werden. 2008 war das operative Ergebnis noch um 26 Prozent auf 158 Millionen Euro geklettert. Bei den Umsätzen verzeichnete der Bielefelder Konzern ein Plus von 22 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Netto verdiente Gildemeister mit gut 81 Millionen Euro 62 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Dividende soll um fünf auf 40 Cent angehoben werden.
Verschnaufpause für eine geschundene Aktie Die Gildemeister-Aktie zieht vor allem ob des Ausblicks und der geplanten Dividendenerhöhung an, sie klettert vorbörslich um knapp fünf Prozent auf 6,35 Euro. Allerdings hat der MDax-Titel auch schon einen langen und steilen Abstieg hinter sich. Allein in den vergangenen sechs Monaten büßte die Gildemeister-Aktie bis zu 70 Prozent ihres Werts ein. |