Beflügelt vom guten Auftragseingang im Solarbereich konnte die Gildemeister-Aktie gestern deutlich zulegen. Beim Blick auf den Chart wird aber auch deutlich, dass der MDAX-Konzern die Krise im deutschen Maschinenbau bereits weitestgehend eingepreist hat. Die Bodenbildungsphase steht kurz vor dem Abschluss. Risikobewusste Anleger können daher schon jetzt mit der Aktie oder gehebelt auf ein Comeback des Werkzeugmaschinenbauers setzen.
Gildemeister hat auf der Fachmesse Intersolar fast doppelt so viele Aufträge an Land gezogen wie im vergangenen Jahr. Das Ordervolumen für die Trägersysteme für Solarmodule lag bei rund 39 Millionen Euro. 2008 hatte der MDAX-Konzern auf der Veranstaltung Bestellungen von 21,6 Millionen Euro eingeholt.
Positive Entwicklung im Solargeschäft Diese sogenannten SunCarrier-Systeme richten die Solarmodule automatisch im richtigen Winkel zur Sonneneinstrahlung aus, um die Effizienz zu erhöhen. Sie steuerten im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro zum Gesamtumsatz von 1,9 Milliarden Euro bei. „Wir erwarten weiterhin eine positive Entwicklung im Solargeschäft“, heißt es aus der Firmenzentrale. Voraussetzung sei allerdings, dass die Projektfinanzierung bei den Kunden klappe.
Auftragseinbruch Das Hauptgeschäft der Westfalen bleibt der Werkzeugmaschinenbau samt Service. Hier leidet der Konzern wie viele Wettbewerber unter der Wirtschaftsflaute. Denn der deutsche Maschinenbau durchlebt eine noch nie dagewesene Talfahrt. Im April brachen die Aufträge dem Branchenverband zufolge um 58 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ein.
Horrorszenario bereits eingepreist Ein Blick auf den Chart zeigt aber, dass dieses Horrorszenario bereits mehr als eingepreist ist. Der Kurs arbeitet nach der Talfahrt bereits seit mehreren Wochen an einer Bodenbildung. Beflügelt von den guten Nachrichten aus dem Solarsegment zog der Titel gestern kräftig an.
Horizontaler Widerstand Kommt es im zweiten Halbjahr zu einer Wiederbelebung der anderen Geschäftsbereiche – hier sorgt das Geschäft in Asien für viel Fantasie – sollte die MDAX-Aktie wieder in deutlich höhere Regionen vorstoßen. Derzeit sieht es so aus, als würde der Markt mehr und mehr auf dieses Szenario setzen. Mit dem Sprung über den horizontalen Widerstand bei 8,50 Euro würde ein charttechnisches Kaufsignal generiert. Das nächste Kursziel liegt dann bei 12,00 Euro. Risikobewusste Anleger bauen bereits um 8,00 Euro eine erste Position auf.
Ausbruch hebeln Wer es etwas „heißer“ mag, der steigt bei dem Gildemeister MINI-Long von der BNP Paribas (WKN BN3 K9V) ein. Der Schein (akt. Kurs: 2,50 Euro) ohne Laufzeitbegrenzung hat seine Basis bei 5,63 Euro (Stop-Loss: 6,20 Euro) und verfügt über einen Hebel von 3. Geht das Szenario auf, können Anleger ihren Einsatz mehr als verdoppeln. Ein Stoppkurs bei 1,50 Euro sichert die Position ab. Aufgrund des hohen Risikos sollte die Stückzahl dennoch bewusst klein gehalten werden. |
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