... um mir ein paar Alibaba-Optionsscheine zuzulegen. Obwohl ich jetzt fast 2 Jahre lang mit (ehemaligen) YHOO-Optionsscheinen ganz ordentliche Gewinne machen konnte, habe ich mich bis zum Schluss geärgert, dass sie das Steuerproblem nicht in den Griff bekommen konnten (oder eher wollten). Leider haben viele Emittenten Altaba inzwischen aus dem Programm geworfen und die auf dem Markt befindlichen OS sind doch relativ teuer, deshalb nun der Wechsel zu Alibaba, die bei vergleichsweiser Wertsteigerung in % doch höhere Gewinne versprechen als die OS von Altaba.
Meine Altaba-Aktien werde ich hingegen (noch) nicht verkaufen, da ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass sich der Steuerabschlag irgendwann doch noch als "Zusatzgewinn" bemerkbar machen wird. Auf Basis der aktuellen Werte von Altaba und Alibaba könnte und sollte ein Neueinsteiger vermutlich eher auf Alibaba setzen, wenn er eher kurzfristige Gewinne (in 6-12 Monaten) abräumen möchte. Das mit der Steueroptimierung bei Altaba könnte sich noch eine ganze Zeitlang hinziehen und sowohl die Beteiligung an Yahoo! Japan als auch die Cash-Reserven erzielen längst keine so guten Wertzuwächse wie die Alibaba-Beteiligung.
Ich kann nur hoffen, dass das aktuelle Donnerwetter an den Börsen nun bald wieder vorbei ist. So einen wirklich nachhaltigen Grund hierfür konnte ich bisher noch nicht ausmachen. Die Amis würden sicherlich wieder die Gelddruckmaschinen anwerfen, wenn sie ihre Schulden nicht begleichen können, und dieser angebliche "Handelskrieg" bzw. diese "Zolldebatte" sind ja eigentlich auch längst überfällig: Wenn die USA ihre strukurellen Probleme in den Griff bekommen will, dann muss sie jetzt handeln. Die jahrelangen Verschleppungen, zuletzt durch die nahezu ohnmächtige und überaus träge Obama-Administration, haben die Probleme der USA nur noch vergrößert. Kein Wunder also, dass wir Herrn Obama hier in Europa für einen "großen Staatsmann" gehalten haben, denn uns Europäern hat seine Untätigkeit jahrelang in die Karten gespielt, während die Amerikaner sich immer höher verschulden mussten, um ihren Status Quo zu erhalten.
Es gibt ja auch immer mehr Stimmen, die Donald Trump und seine Politik verteidigen, denn was offenbar viele nicht akzeptieren wollen oder können ist, dass gerade wir Europäer (und die Chinesen sowieso) unsere Wirtschaftssysteme schon längst mit hohen Zöllen und unsinnigen Subventionen gegen "Billiganbieter" außerhalb der EU (bzw. außerhalb Chinas) schützen. Unsere Selbstgerechtigkeit stinkt doch zum Himmel und wir hören und glauben den Inhalten vermeindlich kluger Reden von "empörten" deutschen und europäischen Politikern, die ganz offensichtlich selbst keine Ahnung über die aktuelle Ist-Situation der Außenhandelsbeziehungen und -bedingungen mit den USA haben und ihr Wissen rein aus den BILD-Schlagzeilen des Vortages beziehen.
Man mag von Donald Trump persönlich halten was man will, aber er legt seine Finger schon in die richtigen Wunden und stellt als US-Präsident erstmals genau die richtigen (und unbequemen) Fragen und Forderungen an die sogenannten "Partner der USA", einfach auch um die Interessen seines Landes und seines Volkes zu schützen. Eine Kanzlerin Merkel könnte das ja auch tun, aber das hätte bei uns eben ganz andere Auswirkungen, die gerade den größten Lobby-Verbänden und Parteispendern in der Bundesrepublik Deutschland nicht wirklich gefallen dürften: Stärkung des EU-Binnenmarkts, Investitionen in und Subventionen für strukturschwache (!) Gebiete, deutlich höhere Löhne für Beschäftigte bei gleichzeitiger Reduzierung der Wochenarbeitszeiten, um mehr Menschen eine Arbeit und einen guten Lohn zu ermöglichen, damit sie die Früchte ihrer Arbeit auch selbst (mit) ernten können und nicht nur die oberen 10.000, die sich bisher an deutschen Exporten eine goldene Nase verdienten und dafür in den letzten Jahren den größten Niedriglohnsektor Europas in Deutschland (!) aus dem Boden gestampft haben.
Wir haben hier in Deutschland seit der Schröder-Regierung genau das zerstört, was Deutschland und seine (starke) Wirtschaft über Jahrzehnte ausgemacht hat. Statt weiter in Bildung und Innovationen in Bezug auf den technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt zu investieren, so wie es einige (vor allem skandinavische) Länder vorgemacht haben, wurde insbesondere in Deutschland die altägyptische Form der Sklavenarbeit in ein neues Format gepresst: Der Sklave in Ägypten hatte vielleicht kein Geld, aber Kleidung und genügend Essen, um am nächsten Tag wieder seiner Arbeit nachgehen zu können. Der moderne "Niedriglohnsklave" bekommt zwar Geld für seine Arbeit, aber davon kann er kaum die Kleidung, das Essen oder den Bus bezahlen, um am nächsten Tag wieder an seinem Arbeitsplatz Leistung zu bringen. Er braucht in einigen Fällen sogar noch weitere staatliche "Wohlfahrtsleistungen" oder 1-2 weitere Arbeitsplätze, um sich und seiner Familie ein menschenwürdiges Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.
Das ist dann auch der Grund, weshalb wir in Deutschland immer größere Probleme mit den immer größeren Projekten und neuen (globalen) Herausforderungen haben: Große Teile der Bevölkerung und der Beschäftigten sind längst abgehängt und nicht mehr Teil dieses gesellschaftlichen und technologischen Wandels, dem wir auf unserem Globus aktuell begegnen. Dumm nur, dass diese "Abgehängten" es selbst noch gar nicht wissen, dass sie abgehängt wurden. Sie können auch die Gründe hierfür nicht nachvollziehen, vermutlich weil sie (auch bewusst) sukzessive und über viele Jahre hinweg systematisch entmündigt wurden. Diejenigen, die diese Zeile hier lesen und verstehen, sind vermutlich auch gar nicht diejenigen, die sich selbst in der oben beschriebenen Situation des "abgehängten Bundesbürgers" sehen. Aber diese Gruppe sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch ihr Wohlstand nachhaltig gefährdet ist, wenn wir jetzt nicht auch ein wenig mehr an uns selbst (als Gesellschaft) und an unsere eigenen Möglichkeiten denken als an das, was Mr. Trump uns nun womöglich "wegnehmen" möchte.
Gegen Mr. Trumps Pläne können wir hier nur wenig unternehmen und Herr Trump kann (zurecht) nur müde über unsere Empörung lächeln, weil er ganz genau weiß, was es für die US-Wirtschaft bedeutet, wenn er nun seine Zollschranken tatsächlich hochzieht. Wir in Europa sollten hingegen aufhören, auf Trump & Co. zu schimpfen, und endlich anfangen, unsere eigenen Hausaufgaben zu erledigen: Neben höheren Löhnen könnten wir z. B. damit beginnen, wieder mehr Arbeitsplätze in strukturschwache Regionen (Deutschlands und Europas) zu verlagern. Dazu müssen wir zunächst einmal die notwendigen Infrastrukturen schaffen und entsprechende Investitionen tätigen. Damit meine ich aber nicht das "Flugtaxi" von Frau Bär, unserer neuen "Digitalisierungsministerin" aus Bayern (CSU), die ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung von ihrem neuen Ressort und den neuen Herausforderungen hat, sondern zunächst einmal funktionierende Glasfaserverbindungen und funktionierende 4G-Netze in Unter- und Oberdorflingen. Mit solchen Anbindungen könnten wahrlich kluge Leute schon heute deutlich mehr anfangen und umsetzen als Frau "Digibär" in den nächsten 4 Jahren in Berlin.
Neben der notwendigen Infrastruktur für die "Digitalisierung" braucht es auch die Schaffung von (wieder mehr) regionalen und überregionalen Güterverteilzentren mit entsprechenden Anbindungen an Straßen, Schienen und Flughäfen, also der eher "klassischen" Infrastruktur. Eine damit verbundene "Entzerrung" der Ballungszentren würde in Deutschland auch wieder mehr bezahlbaren und neuen Wohnraum im Um- und Hinterland schaffen. In Südeuropa könnten die zuvor von der Allmacht Deutschlands und Frankreichs vernichteten Absatzmärkte wieder zu neuem Leben erweckt werden und so die heutigen Exporte in die USA oder nach China (zumindest teilweise) obsolet machen. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich setze mich nicht für eine Isolation Deutschlands und Europas oder für einen "von oben verordneten" Protektionismus ein, aber durchaus für eine europäische Emazipation gegenüber den USA und China. Jeder soll und wird willkommen sein, der Handel und Geschäfte "auf Augenhöhe" mit Europa tätigen möchte, aber dazu brauchen wir erst einmal ein starkes Europa und ein starkes Deutschland, das nicht "wie selbstverständlich" auf Exporte angewiesen ist; denn eins wird in der aktuellen Debatte offensichtlich: Als "Exportweltmeister" bist Du abhängig von der Nachfrage Dritter und wenn Du diese "Dritten" (wie z. B. die USA oder China) nicht selbst steuern und kontrollieren kannst, dann sitzt Du mit Deinem breiten Hintern auf einem gefährlich dünnen Ast ...
Ich finde, dass Mr. Trump durch seinen Aktionismus und seine Unberechenbarkeit mächtig dazu beiträgt, dass sich Dinge auf diesem Planeten nun endlich zu ändern beginnen. Es gibt seit jeher viele Probleme zu lösen und wenn Trump derjenige ist, der mit dem Finger darauf zeigt und zunächst einseitig etwas unternimmt, dann liegt es doch auch an uns und den Politikern und Bürgern in allen betroffenen Staaten, auf mögliche Veränderungen zu reagieren und ihnen so zu begegnen, dass am Ende ein "echter Mehrwert" für uns alle geschaffen wird! Herr Trump sorgt gerade dafür, dass festgefahrene Steine wieder ins Rollen kommen. Wir sollten nun dafür sorgen, dass diese in die (für uns) richtige Richtung rollen! Ich befürchte nur, dass unseren Politikern in Deutschland und insbesondere auch in Brüssel die Phantasie und auch das Wissen fehlt, wie genau man das macht ...
|