Portfolio: Agraraktien im Milchrausch.

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eröffnet am: 02.08.07 14:40 von: Peddy78 Anzahl Beiträge: 1
neuester Beitrag: 25.04.21 11:22 von: Simoneutlra Leser gesamt: 1686
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17100 Postings, 6857 Tage Peddy78Portfolio: Agraraktien im Milchrausch.

Verwöhnprogramm oder trübe Aussichten wenn man ins Milchglas schaut?

News - 02.08.07 14:02
Portfolio: Agraraktien im Milchrausch

Milchseen, Getreide- und Butterberge: Vergangenheit. Agrarrohstoffe erleben ein fulminantes Comeback. Weizen und Sojabohnen haben sich innerhalb von zwölf Monaten um rund 50 Prozent verteuert, ganz Deutschland ereifert sich über steigende Milchpreise.


Zwei wesentliche Gründe stecken hinter der Renaissance des Primärsektors: Das Wachstum der Weltbevölkerung sorgt für mehr Nachfrage, außerdem gehen viele Agrarrohstoffe in die Erzeugung von Biosprit.



Ob Technikunternehmen, Pflanzenschutz- oder Saatguthersteller - auf dem Kurszettel finden sich zahlreiche Landwirtschaftsaktien. Zwar blieben die Kurse von der jüngsten Börsenkorrektur nicht verschont. Doch auf Jahressicht kann sich die Entwicklung sehen lassen: Die CNH-Aktie etwa stieg um rund 150 Prozent. Das mehrheitlich in der Hand von Fiat liegende Unternehmen liefert Maschinen für Landwirtschaft und Bau. Ähnlich wie die Mutter schaffte CNH in den vergangenen Jahren den Turnaround. Nach einer Phase mit hohen Verlusten standen 2004 unterm Strich erstmals wieder schwarze Zahlen. Seither ist der Gewinn stark gewachsen: 2006 verdiente CNH netto 292 Mio. $ - 79 Prozent mehr als in der Vorperiode.



"Verwöhnprogramm" für Aktionäre

Der Höhenflug der Aktie ist zwar fundamental untermauert, mittlerweile hat CNH aber eine üppige Bewertung aufgebaut: Auf Basis der Schätzungen für 2008 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei knapp 19. Die US-Investmentbank Bear Stearns stuft die Aktie dennoch mit "Outperform" ein. Das gleiche Rating erhält die Nummer eins der Traktorbranche, Deere & Co. Trotz eines Kursgewinns von 66 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten ist der US-Konzern deutlich günstiger zu haben, das 2008er-KGV liegt bei moderaten 13,9. Deere verzeichnet ein enormes Wachstum: Innerhalb von fünf Jahren schnellte der Überschuss von 0,3 auf knapp 1,7 Mrd. $.

Parallel setzte Deere ein "Verwöhnprogramm" für die Aktionäre auf. Seit 2004 haben die Amerikaner mehr als 4 Mrd. $ für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgegeben. Als zukünftige Wachstumstreiber sieht Konzernchef Robert W. Lane insbesondere Chinas immensen Hunger nach Getreide und Mais sowie die brasilianische Landwirtschaft. Das südamerikanische Land hat beim Export von Sojabohnen zu den USA aufgeschlossen. Gleichzeitig boomen Zuckerrohranbau und Bioethanolproduktion.



Agrarchemie profitiert vom Aufschwung der Landwirtschaft

Zu den Profiteuren des Aufschwungs in der Landwirtschaft zählt auch die Agrarchemie. Der Schweizer Konzern Syngenta, entstanden aus der Fusion der Agrarsparten von Novartis und AstraZeneca, erzielt 80 Prozent seines Geschäfts mit Pflanzenschutzmitteln und buhlt mit der Bayer-Sparte Crop Science um die Weltmarktführerschaft. In den vergangenen Jahren ist die Syngenta-Aktie dem Schweizer Leitindex SMI davon gelaufen, obwohl die Basler 2006 mit 14 Prozent Gewinnwachstum die Erwartungen verfehlten. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert der Konzern beim Ergebnis je Aktie ein Plus von rund 15 Prozent.

Keine Chance hatte die Syngenta-Aktie gegen den Rivalen Monsanto. Der Kurs des Saatgut- und Herbizidproduzenten stieg innerhalb eines Jahres um 46 Prozent. Als Kassenschlager des US-Unternehmens zeigt sich derzeit vor allem Maissaaten. Die starke Nachfrage auf dem Heimatmarkt bescherte Monsanto im dritten Quartal des bis Ende August laufenden Geschäftsjahres einen Rekordumsatz. Der Gewinn soll im Gesamtjahr um mindestens ein Drittel steigen. Doch die Monsanto-Aktie ist teuer geworden: Das 2008er-KGV beträgt inzwischen 28,6. Beim europäischen Konkurrenten Syngenta liegt diese Kennziffer nur bei gut der Hälfte.


Von Wolfgang Hagl





Quelle: Financial Times Deutschland

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