Die ultra-defensiven Alternativen zu Aktien

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neuester Beitrag: 25.04.21 11:25
eröffnet am: 08.07.07 12:18 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 30
neuester Beitrag: 25.04.21 11:25 von: Sophiersgoa Leser gesamt: 9071
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08.07.07 12:18
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingDie ultra-defensiven Alternativen zu Aktien

Das ist meiner Meinung nach nicht etwa Gold (ist ja schon nahe ATH), sondern der Schweizer Franken (CHF), evtl. auch der Yen (JPY) - beides in Cash. Sollten die Derivate-Blase in USA platzen und Carry-Trades massiv rückabgewickelt werden, würden der Franken und Yen stark steigen, auch zum Euro.

Die große Frage lautet: Lohnt es sich, bis zum Eintreten dieses Tags X (evtl. St. Nimmerleinstag) auf den Zinsvorteil des Euro zu verzichten? Auf den Euro gibt es zurzeit 4 % Zinsen, auf den Franken nur 2,5 % (= 1,5 % Nachteil) und auf den Yen sogar nur 0,5 % (= 3,5 % Nachteil). Käme andererseits die Krise, könnte EUR/CHF schnell unter 1,50 fallen (zurzeit 1,66) und EUR/JPY unter 135 (Schätzwert von mir, zurzeit 168) was immerhin 10 % bzw. 20 % Gewinn in relativ kurzer Zeit (einige Wochen/Monate) verspräche. (Mit Hebelpapieren wäre entsprechend mehr drin...).

Nachteil eines solchen antizyklischen Devisen-Investments ist, dass sich die Tops schlecht timen lassen. Die Tatsache, dass der Franken und Yen bereits jetzt "deutlich unterbewertet" sind, schert Charttechniker, die die Kurse weiter nach unten drücken, gelinde gesagt einen Dreck. Und die Charts (unten) zeigen für EUR/CHF und EUR/JPY klare (parabolische) Aufwärtstrends, die blutige Nasen versprechen, wenn man dagegenhält. Am Tag X wiederum dürften beide Währungen derartige Sprünge nach oben machen (bzw. aus Sicht des Euro nach unten), dass danach schon "viel Musik raus" sein dürfte aus den Trades.

Bei EUR/JPY hatten Viele bereits 160 als das Ende der Fahnenstange angesehen, nun haben wir schon 168 (ATH). Beim Franken schien 1,65 bereits "billig", nun haben wir 1,66 (zwischenzeitlich sogar 1,67). Das Fatale ist, dass Carry-Trader - solange alles gut läuft - doppelt belohnt werden: Zum einen sacken sie die Zinsdifferenz ein, zum anderen machen sie Kursgewinne, weil Späteinsteiger die Verschuldungswährungen noch weiter in den Keller drücken. Dies ist freilich ein Schneeballprinzip, bei dem die Letzten die Hunde beißen.

Eure Meinung?



5-Jahres-Chart von EUR/CHF (schwarz) und EUR/JPY (rot)  
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08.07.07 12:24
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingBei den Zinsen

muss man noch die unterschiedlich hohe Inflation berücksichtigen:


- In der Eurozone liegt die Inflation bei gut 2 %, was bei 4 % Leitzins auf den Euro eine Realrendite von 2 % ergibt.

- In der Schweiz liegt die Inflation bei nur 0,8 %, was bei 2,5 % Leitzins auf den Franken eine Realrendite von 1,7 % ergibt.


Die Realzinsen auf Euro und Franken unterscheiden sich daher nur minimal - um 0,3 %.  

08.07.07 13:22
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13197 Postings, 6725 Tage J.B.Silber, Shortdax, Yen Cash

Ich finde zwar dass die Sache mit dem Yen noch ein wenig weitergehen wird. 180-190 zum Euro könnte ich mir schon noch vorstellen.

Silber ist extrem unterbewertet, Shortdax bringt auch noch den doppelten Zins und Yen Cash. Das wird meine Mischung.


Servus, J.B.



 

08.07.07 13:34
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingJ.B.

Rohstoffe und Gold/Silber FIELEN aber in letzter Zeit, wenn Aktien nachgaben. Wenn das kein "Hedge" sein soll mit dem Silber (Hedge gegen Shortdax und Yen), wäre dann nicht eher Silber und/oder Gold short angesagt?

Außerdem fragt sich, ob der Franken nicht eine bessere "Abwartewährung" ist als der Yen, weil es auf ihn immerhin 2,5 % Zinsen gibt, auf den Yen hingegen nur 0,5 %. Beim Franken ist zudem der Fluchtcharakter in einer Krise größer, vor allem wenn Terrorismus mit im Spiel ist (wie jetzt u. a. in GB/London). Der Yen könnte dann eher "den Asiaten" zugeschlagen werden, deren Währungen in Krisenzeiten eher verlieren (vgl. Tigerstaaten-Krise 1997/8).

 

08.07.07 13:49
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13197 Postings, 6725 Tage J.B.Anti

Wenn Silber fällt, dann wird nachgekauft. Irgendwann wird Silber einmal im 3stelligen Bereich notieren, von daher ist es mir Wurst ob 13 oder 3 Euro.

Yen Cash weil, wenn die ganze Gaudi wirklich runter kommt, dann fallen auch die Leitzinsen schnell, die Japaner können aber nicht mehr weit fallen und sind ja nicht so schlimm betroffen.

Vergleich aus der Vergangenheit sind hier sehr bedingt anzuwenden, da einen Derivatecrash gab`s noch nie und kombiniert mit einer rasanten Aufwertung des Yen(Sobald die Hausfrauen sehen, dass der Yen stärker wird, werden die alle auf einmal versuchen, ihre Euro`s und Dollar zu tauschen. Und so wenig kann`s nicht sein, wenn sich die Hedgefondsmanager jetzt schon aufregen.), wird ein Schlachtfest, welches es so noch nie gegeben hat.



Servus, J.B.



 

08.07.07 14:10
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingHistorische Bewegungen des Yen in Krisenzeiten

Ich hab dafür den Dollar/Yen-Chart genommen, weil es für den Euro über lange Zeiträume nur ungenaue Rückrechnungen gibt.

Börsen-Crashs und Finanzkrisen führten in der Vergangenheit zu starken Anstiegen des Yen, weil Carry-Trades rückabgewickelt werden. Geht man die roten Kästen im Langzeit-Chart unten von links nach rechts durch, so erkennt man:

- 1987 (Börsen-Crash, 22 % an einem Tag beim DOW):
           deutlicher Anstieg des Yen [roter Kasten]

- 1991 (S&L-Banken-Krise in USA, größere Banken wie die Bank of New England
           melden Konkurs an): Yen wird drastisch stärker [rot]

- 1997 (Asien-Krise): Yen wird stärker, obwohl z. B. der Thai-Bath kollabiert [rot]

- 1998: Hedgefond "Long-Term-Capital-Management" geht pleite - hier war der  
           drastische Yen-Anstieg sogar AUSLÖSER - und Russland-Krise [rot]



- 1995: [blauer Kasten]. Allgemeine Dollarschwäche - in dieser Zeit fiel der Dollar
           zur DM auf 1,35 (ich hab damals $ gekauft), weil es in BRD 8 % Zinsen gab.
 
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08.07.07 14:18

80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingJ.B. - zu # 5

Ein Derivate-Crash ist von der Tendenz her am ehesten mit anderen Finanzkrisen vergleichbar - etwa der von 1991 (US-Bankenkrise) und 1998 (LTCM-Pleite/Russlandkrise). Der Yen legte 1991 um rund 22 %, 1998 sogar um rund 27 % -> siehe Chart in # 6.

Bei einem Derivate-Crash könnte sich der Yen aber auch leicht verdoppeln - aus dem von Dir genannten Grund, dass die Zinsen beim Yen ja nicht unter Null sinken können, während es beim Dollar bis Null noch 5,25 % "Spielmasse" gibt.  

08.07.07 14:33
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4021 Postings, 6364 Tage MikeOSCarrytrades, wie lange noch?

Mit Furcht schauen die Investoren auf die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen in den USA. Der kritische Zinssatz liegt bei 5,5%. Wird er erreicht wird es wohl ziemlich düster für Dow Jones und Co. werden. Als Folge dürfte auländisches Kapital aus dem Dax abfließen, der Dollar aufgewertet werden.
Aber die Fed wird die Zinsen wohl nicht mehr anheben. Der Dax wird weiter steigen.

Zum Goldkurs: Der Goldkurs müsste gegen Ende des Sommers steigen, wenn die Hochzeitssaison in Indien beginnt.

Zum Yen: Keine Auflösung der Carrytrades in Sicht. Mittlerweile sind auch japanische Hausfrauen in den Carrytrades. Die BoJ macht auch keine Anstalten zu intervenieren.

 

08.07.07 14:42
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingForbes - "meltdown" bei den Carry-Trades?

FORBES
The Croesus Chronicles

A Meltdown From The Yen-Carry Trade?
Bob Lenzner 06.28.07, 6:00 AM ET


Global markets got totally spooked in May 2006 when the Bank of Japan withdrew excess liquidity by 12.2 trillion yen -- equivalent to the Fed taking $200 billion out of excess U.S. liquidity.

This inexplicably oafish [flegelhaft, blöd] move by the Japanese government caused an instant implosion. Stocks, commodities and markets everywhere collapsed as everyone ran for cover. A reduction in global liquidity on this scale panicked the hedge funds, the mutual funds, everyone. Emerging markets like India gave up 30% in a month. U.S. stocks fell. Gold and oil retreated fast.

Why the panic? It looked as if the Bank of Japan wanted to push up the value of the yen and warn investors not to count any longer on borrowing cheap yen and putting it to work without risk in higher-yielding securities denominated in other currencies. In other words, stop the so-called yen-carry trade in its tracks.

Putting a crimp in the yen-carry trade would mean that everyone would have to move fast to cover his short positions. All it took was a move of over 5% in the yen, and the yen-carry trade would become a losing proposition. Many bankers think it's a ridiculously risky gamble anyway.

Somehow the Bank of Japan woke up to the panic it had triggered and began to put back into the global monetary system a portion of its excess liquidity.

You may remember that traders breathed a sigh of relief, and between July and October 2006 most global markets retraced their steps back to the old highs and then even further.

Merrill Lynch estimates that about $1 trillion worth of yen is being borrowed and then turned into higher-yielding investments. [Das sind 1 Billion bzw. 1000 Milliarden Dollar - A.L.] It looks like a sure thing. You borrow yen in Tokyo at 0.5% and use the money to buy U.S. Treasuries yielding 5%. Sounds like shooting ducks in a barrel, doesn't it? Seems plenty of ordinary Japanese have even been doing it with their savings. [Insofern ist der Carry-Trade auch ein Hausfrauen-Trade]

They're banking on Japan's need to keep its currency low to make its exports competitive in world markets. So, the yen-carry trade is a bet on a political-economic priority, which doesn't exactly qualify it as a sure thing.

Actually, there are no accurate figures on the yen-carry trade. Brad Setser, my guru on global liquidity, thinks the "visible" part of it is only $300 billion. Could investors get their hands on $300 billion yen to reverse their arbitrage trade? So what if they didn't? I don't see the world falling to pieces because of one large, very risky trade.

You want to worry? In March Merrill Lynch's Jesper Koll, an economist based in Japan, wrote that "global banks may have much higher yen asset exposure than generally assumed. ... The unwinding of the yen-carry trade is not just about paying back short-yen currency positions. Surely, global funds leveraging in yen to buy Japanese stocks and real estate must be considered part of the carry trade as well." This part of the trade remains invisible to us worrywarts.

The recent weakness in the yen has caused more investors globally--including individual Japanese--to borrow yen and invest in U.S. dollars or many other currencies that have interest rates well above Japan's 0.50%.

Quite a bit of the trade is taking place in the derivatives market, which suggests that the yen-carry trade has reached another all-time high.

To hedge the wide spread between the costs of borrowing in Japan and investing abroad, Howard Simons of Bianco Research in Chicago, my choice as top U.S. expert in the yen-carry controversy, suggests buying a three-month forward option on the yen at the Chicago Mercantile Exchange for an annual cost of 108 basis points.

For the moment, this leaves a net profit of almost 300 basis points if the yen stays weak--attractive if you're doing it with borrowed funds. Today it's 122 yen to the dollar. But unhedged, you lose your 450-basis-point spread between the cost of borrowing the yen and investing in the dollar if the yen goes to 117, which is possible.

Simons warns that the Bank of Japan is making hostile warnings about the yen-carry trade, the effect of which is to trigger an exodus of money from Japan into other nations.

Squelching the yen-carry trade remains one goal of the Bank of Japan. Simons warns that tightened credit and restricted money supply could be in the offing. The Bank of Japan wants capital back to buttress its economy. Look for a rate increase from Japan in the early fall.

While the yen-carry trade is a "celebrity" transaction that has received more scare publicity than it deserves, there's no such thing as a free lunch. Playing the wide spread between the cost of money in Japan and other, higher interest rate markets in the end may turn out to be truly a fool's game.
 

08.07.07 14:48
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingFranken kurz vor Trendwende?

Franken steht kurz vor Trendwende - 03.07.07 07:17


Dass der Motor der schweizerischen Wirtschaft weiter auf hohen Touren läuft, ist mittlerweile breiter Konsens. Nur wenn so landläufig von der schweizerischen Wirtschaft gesprochen wird, geht es in der Regel um die großen, bekannten Unternehmen wie Novartis, Swiss Re oder ähnliche. Mindestens genauso wichtig sind die großteils unbekannten Firmen der zweiten und dritten Reihe (KMU), die aber genauso wie in Deutschland, das Rückgrat der Volkswirtschaft darstellen und viele Arbeitsplätze schaffen oder zumindest erhalten. Das wiederum hat keinen geringen Einfluss auf das Konsumverhalten der Eidgenossen. Insofern lohnt ein Blick in die zweite und dritte Reihe der schweizerischen Garde-Unternehmen allemal.

Das sieht anscheinend auch die UBS so, die einmal im Quartal das so genannte KMU-Barometer veröffentlicht. Demnach hat sich das Geschäftsklima im zweiten Quartal 2007 bei den KMU gegenüber dem ersten Quartal des Jahres weiter verbessert. Und für das dritte Quartal erwarten die befragten Unternehmen nochmals eine Verbesserung. Der Aufschwung erweist sich damit als lebhafter als noch im März erwartet. Und noch ein Detail fällt positiv auf: Während sich die Exportnachfrage erwartungsgemäß entwickelte, sorgte die über den Erwartungen ausgefallene Binnennachfrage für zusätzliche Impulse. Befragt wurden für das KMU-Barometer rund 500 Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitern.

Die Einschätzung der KMU deckt sich mit den Ergebnissen des jüngsten Konjunkturbarometers der Konjunkturforschungsstelle KoF. Das Juni-Barometer deutet auf ein beschleunigtes Wachstum im zweiten Halbjahr 2007 hin. Es erreichte im Juni den Stand von 1,98 Punkten (Vormonat: 1,96 Zähler). Gestützt wird die Entwicklung weiterhin durch den starken Export. Dies beruhe vor allem auf den weiterhin positiven Erwartungen in der EU-Industrie, so die KoF-Experten.

Die Aussichten, dass die BIP-Prognosen für die Schweiz im Laufe des Jahres weiter angehoben werden könnten, gehen nicht spurlos am Währungspaar EUR/CHF vorbei. Hinzu kommen noch Spekulationen, dass die Schweizerische Nationalbank schneller an der Zinsschraube drehen könnte als bislang gedacht. Beides hilft dem Schweizer Franken, der gegenüber dem Euro deutlich Boden gut machen kann. Ginge es unter 1,64 Franken, wäre die Trendwende zugunsten des Franken wohl geschafft.

Carsten Stern
FXresearch

FXdirekt Bank AG  

08.07.07 15:07
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingMikeOS - # 8

Du schreibst: "... Aber die Fed wird die Zinsen wohl nicht mehr anheben..."

Die Fed hat schon seit einem Jahr die Zinsen unverändert bei 5,25 % belassen. Trotzdem sind in den letzten Monaten die Zinsen auf 10-jährige US-Staatsanleihen (und länger laufende) deutlich gestiegen [Chart unten]. Das liegt daran, dass der BOND-MARKT das Zinsniveau für die Langläufer festlegt, die Fed kann mit dem Leitzins nur die kurzfristigen Zinsen verändern.



Zins-Chart der 10-jährigen US-Staatsanleihen
Kommt jetzt der Durchbruch des 5,25 %-Widerstands? Dann lägen die Zinsen der 10-Jährigen über den Leitzinsen von 5,25 % - die Zinsstrukturkurve würde aufsteilen.
 
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08.07.07 15:33

80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingBei den 30-Jährigen US-Bonds sieht's ähnlich aus

Die höheren 10y+ Anleihezinsen machen Dollar-Anlagen zwar theoretisch attraktiver ["theoretisch" - weil dies nur in dem Fall gelten würde, dass die Zins-Renditen steigen, weil die US-Wirtschaft brummt]. Praktisch jedoch steigen die Zinsrenditen der 10y+ Bonds aus einem anderen Grund: Die Asiaten und andere Dollar-Gläubiger stoßen ihre US-Staatsanleihen ab (bzw. ordern weniger neue), um das sinkende Dollar-Schiff zu verlassen. Zudem lassen höhere US-Langzeitzinsen die (globale) Hyper-Liquidität eintrocknen, was Risiko-Aversion aufkommen lässt und so ebenfalls zur Rückabwicklung der Yen-Carry-Trades führt.

Im Mai 2006 fiel USD/JPY synchron mit den US-Börsen.



Zins-Chart der 30-jährigen US-Staatsanleihen
Hier droht der 5,35 %-Widerstand zu fallen, was ein vollends aufgesteilte Zinskurve ergäbe.  
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08.07.07 17:58

4021 Postings, 6364 Tage MikeOS@AntiLemming: Carrytrades wurden auch...

in diesem Frühjahr zurückgeführt. Die Risikoaversion der Anleger nimmt zu. Es bleibt spannend.  

08.07.07 18:07
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8485 Postings, 6597 Tage StöffenYen - Carry - Trades

Eine Korrelation, welche man auch gegen Ende Februar diesen Jahres beobachten konnte.  
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08.07.07 18:23
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23352 Postings, 6691 Tage Malko07Vieles finde ich

prinzipiell richtig analysiert, etliches finde ich falsch bewertet (oder ich habe es falsch verstanden). Prinzipiell empfinde ich das Ganze als zu risikoreich und mit zu geringen Gewinnchancen (auch eine Frage der persönlichen Einstellung).

- Die Schweiz wird sicherlich demnächst die Zinsen erhöhen. Sie importiert zwischenzeitlich zu viel Inflation und will der Entwertung nicht weiter zusehen. Entsprechende Andeutungen wurden schon gemacht. Den Franken etwa mit Euro, US-$ oder Yen zu vergleichen ist falsch. Man kann ein Fahrrad nicht mit einem Schwertransporter vergleichen. Man sollte nie die Volumina außen vor lassen.

- Der Currency Carry Trade gibt es schon ewig und zur Rückabwicklung ist es nie ganz gekommen. Auch wenn die Renditen der Renten weiter stark steigen und die Aktienkurse eine Korrektur von -20%  hinlegen, ist wahrscheinlich immer noch über 80% des CCT rentabel. Es kann diesbezüglich krachen. Es muss es allerdings nicht. Vor allem gibt es viele Möglichkeiten gegenzusteuern. Ich sehe den großen Krach als möglich, allerdings als eher unwahrscheinlich an. Die Aussicht ewig auf eine gute Rendite zu warten ist wirklich gegeben.

- Sollte es wirklich krachen, sind die großen Währungen hauptsächlich Fluchtwährungen. Das sind heute US-$, Euro und Yen - in dieser Reihenfolge. Das wird sogar so sein, wenn der US-$ zum Auslösen des Krachs beigetragen hat. Gold und Franken sind Geister aus einer anderen Zeit.  

Deutsche Staatspapiere mit kurzen Restlaufzeiten sind, für jeden der mit einem starken Verfall der Aktienkurse rechnet, eine gute Alternative. Dafür gibt momentan ca. 4,4% und wenn die Aktienkurse wirklich den Bach runter gehen, werden die Rentenkurse steigen.  

 

08.07.07 18:24

80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingDie US-Zinskurve macht Cash-Anlagen attraktiv

NEW YORK TIMES
July 8, 2007

Why the Yield Curve Is Pointing to Cash
By PAUL J. LIM


NOW that bond yields are starting to rise and stocks are generating double-digit returns, it is easy to overlook the value of cash as an investment.

But a strong case can be made that this ultrasafe asset is even more appealing now than it was last year, when cash yields were climbing and cash investments were paying higher interest rates than riskier long-term bonds.

Professional investors are not exactly exuberant over cash today. In fact, a survey taken by the Russell Investment Group at the end of the second quarter showed that only 26 percent of money managers described themselves as bullish on this humdrum asset.

Moreover, the only time cash generates any buzz is when the so-called yield curve is inverted — in other words, when short-term cash instruments are paying out more than long-term bonds.

And in case you haven’t noticed, the yield curve in recent weeks has gone back to having a normal, positive slope — though it currently is much more flat than steep. That means 30-year Treasury bonds are now paying out more than 30-day Treasury bills, which is the way the interest-rate market typically works.

But periods of almost-flat yield curves — when short-term cash instruments are paying out nearly as much as long-term bonds, as is the case today — actually represent “the best possible environment to be in cash,” said Peter G. Crane, president of Crane Data, a firm based in Westboro, Mass., that tracks money market mutual funds and other cash investments.

Why? When the Treasury yield curve is inverted, it is typically a sign of an extremely weak economy ahead. This increases the likelihood that the Federal Reserve will step in to cut short-term rates to bolster economic activity. And once that occurs, Mr. Crane said, there’s “the risk that short-term rates will fall through the floor,” taking cash yields with them.

On the other hand, a nearly flat but positively sloped curve implies an economy that is neither too hot nor too cold.

And this Goldilocks situation is crucial for cash’s appeal.

For starters, if the economy was growing too quickly, investors might be wary of stashing too much of their money in cash because of fears of growing inflationary pressures brewing in the economy. That’s because inflation, historically speaking, has eaten up virtually all of the gains generated by cash investments. From 1926 to 2006, for example, cash — as measured by the performance of 30-day Treasury bills — returned 3.7 percent, annualized, according to Morningstar. Yet during this same stretch, inflation grew at an annual rate that was nearly as fast: 3 percent.

“What really matters in the cash market is your real return” or after-inflation gains, said Greg McBride, senior financial analyst for Bankrate.com.

Well, consider the current situation: with inflation running at an annual rate of around 2 percent or slightly higher, depending on the measure you use, and with many cash vehicles yielding nearly 5 percent or more, investors are enjoying real cash yields of about 3 percent.

[2 % Inflation ist leider nur die schöngerechnete Kern-Rate, real sind es, alles inklusive, wohl eher 3,5 % Inflation in USA. Das ergibt bei der Fed-Rate von 5,25 % aber immer noch eine Realrendite von 1,75 %. Beim Euro ist die Realrendite ähnlich bzw. eher noch etwas kleiner - A.L.]

“This is quite a good spread, especially when compared with the last few dozen years,” Mr. McBride said.

At the same time, economic growth appears just right for the cash market as well.

As expectations for the economy have improved in recent weeks, the consensus on Wall Street is that the Fed probably won’t have to trim short-term interest rates anytime soon. This means that the Fed is expected to keep its target for the federal funds rate, or the rate that banks charge one another on overnight loans, at 5.25 percent for at least the remainder of the year.

“Five percent is what we consider the magic number,” said Bruce Bent II, president and vice chairman of the Reserve, a cash management firm that was a pioneer in money market mutual funds. He said that when the federal funds rate is at 5 percent or higher — and when cash investments are paying nearly that level — investors typically give cash a second look.

But doesn’t the healthy economy make stocks more attractive when compared with other assets, including cash?

The answer is yes and no.

Yes, a strong economy will certainly embolden the equity bulls. But keep in mind that in recent weeks the strong economy has translated into slightly higher long-term bond yields. [Liegt IMHO eher an Verkäufen von US-Staatsanleihen von Asiaten - A.L.] And rising market interest rates pose some challenges for the stock market.

For example, when rates rise, investors are more likely to pay attention to the price they are paying for their stocks.

And this is where cash can work hand in hand with your equity strategy.

Certainly, there are risks in trying to time any market, including cash. That is why Harold R. Evensky, president of Evensky & Katz, a wealth management firm in Coral Gables, Fla., recommends that investors take a long-term, buy-and-hold approach with their core investments.

But with a minority stake, he said, investors may want to seek out opportunities in particular segments of the market. And when it comes to that small, noncore portion of your portfolio, if you can’t find any stocks you truly want to put your money in right now, there is little harm in “keeping your powder dry in cash,” he said.

Similarly, if you have already enjoyed handsome gains in some of your stocks and want to take some of those profits off the table — but don’t have any new ideas to invest in just yet — the attractive yields now offered by cash will buy you some time.

This is one reason that Jeffrey L. Knight, lead manager of the Putnam Asset Allocation funds, has recently allowed the cash stakes in his portfolios to build gradually.

Mr. Knight noted that in his most aggressive asset allocation fund, he typically likes to keep next to no cash. But today, it is up to about 4 percent of his portfolio. And in a more conservative fund, where he typically likes to maintain a cash position of 5 percent to 10 percent, cash now represents more than 15 percent of total assets.

OF course, there is another reason to embrace a little more cash these days.

“You have to remember that since 2003, just about every single asset class you can think of has been up every single year,” Mr. Knight said. And “it’s plausible that some exogenous influence — whether it’s a change in risk appetite or something else — could reverse this trend,” he added.

If that were to occur, it wouldn’t be out of the realm of possibility that all or many of those asset classes might fall in lock step
, Mr. Knight said. “Now, that’s not in our forecast,” he stressed. But then again, at a time when this risk-free asset is offering 5 percent yields, it probably won’t hurt to have a cash cushion.

Paul J. Lim is a financial writer at U.S. News & World Report. E-mail: fund@nytimes.com.  

08.07.07 18:44

80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingMalko - "Geister von gestern"

Du schreibst, der Schweizer Franken sei "ein Geist von gestern" und er sei handelseng. Hat Letzteres nicht auch Vorteile? Es ist bekannt, dass die Mehrzahl der Carrytrades auf Verschuldungen in Yen und Franken (in dieser Reihenfolge) basiert, weil Japan und die Schweiz beides starke Volkswirtschaften sind, die als Exportnationen einen niedrigen Wechselkurs ihrer eigenen Währung anstreben (eben durch die Niedrigzinsen). Wenn nun im handelsengen Franken Carry-Trades rückabgewickelt werden, müsste das dann doch zu entsprechend größeren Kurssteigerungen des Franken führen. Man soll die Schweiz auch nicht unterschätzen. Rund ein Drittel aller Vermögen der Welt lagern bei den Eidgenossen.

Wenn ich mir den stark überkauften EUR/CHF-Chart im Eingangsposting anschaue, scheint es für den Franken eher Aufwärts-Chancen als Abwärts-Risiken zu geben. Das Chance/Risiko-Verhältnis scheint mir positiv. Wenn man den Franken sagen wir ein Jahr lang hält, erhielte man 1,75 % Realzinsen (Posting 2), während man mit den dt. Staatsanleihen vielleicht 2,2 % Realrendite erzielt. Für diese 0,5 % Unterperformance halte ich das Franken-Experiment (das Kursgewinne verspricht) für lohnend. Man muss ja nicht Haus auf Hof darauf setzen.
 

08.07.07 19:02
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23352 Postings, 6691 Tage Malko07Die schweizer

Volkswirtschaft ist nicht so stark wie diejenige der BeNeLux. Ich finde das ist kein Argument im Zusammenhang mit Währungen. Die Vermögensverwaltung hat wenig mit dem Franken zu tun. Ein Großteil der Vermögen ist nicht in Franken angelegt. Ich behaupte auch nicht, dass diese Spekulation nicht funktionieren wird. Ich halte das Risiko einfach zu groß, u.a. wegen der Unberechenbarkeit der Devisenmärkte. Die vergangenen Jahrzehnte haben kleine Währungen in Krisenzeiten meistens verloren. Ich rechne den Franken inzwischen auch zu den kleinen Währungen. Der Euro ist inzwischen mehr als ein guter Nachfolger der DM und hat auch das Volumen mit den Großen mitzuspielen.

Ich rechne innerhalb der nächsten 2 Jahren mit einer überdeutlichen Korrektur an den Aktienmärkten. Für diese kurze Zeitspanne sehe ich keine Notwendigkeit, risikoreiche Spekulationen einzugehen (ich meine jetzt nicht kleine Spielchen).  

08.07.07 21:08
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4021 Postings, 6364 Tage MikeOSZu den Währungsspekulationen..

Ist zwar keine defensive Anlage aber warum nicht short gehen. Alle Akteure auf den Devisenmärkten pfeifen auf fundamental faire Bewertungen (z.B. Kaufkraftparitäten als Maßstab). Wenn der Euro gegenüber dem Dollar das ATH erreicht, versuche ich es mal mit Shortpositionen auf Euro-Dollar. Ein überschießen des Euro würde ich auch noch abwarten.

Mein Versuch bei 1,3645 war für die Katz. Bin auch schnell wieder raus.


Deine Prognose Malko für die Korrektur an den Aktienmärkten sehe ich auch, aber eher später als früher.  

08.07.07 22:14
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2324 Postings, 6782 Tage Ommeazu Währungsspekulationen hier ein interessanter

Artikel ...

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:-))

Ommea
 
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2007-07-08_212006_2.png

09.07.07 08:33
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingOmmea - zu # 20

Es wundert mich nicht, das Goldman Sachs am ENDE eines langen Booms Zertifikate auflegt, um LONG auf BRIC-Währungen zu setzen. Das erinnert mich an die zahllosen Technologie-Fonds, die 1999/2000 aufgelegt wurden - ebenfalls nahe dem Top.

Ich wollte im Eingangsposting ja genau die umgekehrte Spekulation empfehlen, nämlich auf die Währungen (Yen, Franken) zu setzen, die durch die Carry-Trades [deren Erlöse in Hochzinswährungen wie den BRIC-Währungen angelegt werden] wider alle Fundamentals in den Keller gedrückt wurden.

Yen oder Franken long ist ein klar antizyklisches Investment, während die BRIC-long-Masche von GS die typische prozyklische Strategie am Ende langer Uptrends ist, wie wir von den "großen Häusern" ja kennen. Sie "ködert" Kleinanleger mit vorangegangenen Anstiegen - und ledert sich anschließend nach Strich und Faden ab (wie bei Tech-Aktien ab 2001).

Wenn GS dann auch noch "buy and hold" raunt, kann einem völlig schlecht werden.
 

09.07.07 08:45
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867 Postings, 6382 Tage TequilamanBRIC ist nicht tot, nur zu dreivierteln....

... denn Brasilien ist garnicht so gut gelaufen bisher. Hat sich mal jemand die Zusammensetzungen der BRIC Fonds, Zertifikate usw angesehen? - Brasilien lief nie so super, daher ist auch der Rückgang geringer. Ist aber auch nicht zu erwarten das er morgen plötzlich richtig wild hochgeht...  

09.07.07 10:09
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80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingMezcal - die Tequila Alternative

für die ganz Harten.

Wer das Zeug säuft, dem zieht's die Strümpfe aus. Das Aroma ist die perfekte Mischung aus dem eingelegten Wurm und einem Hauch alten Dieselöls.

Vorteil: Die Charts stehen Kopf, und was vorher fallend aussah, steigt nun plötzlich - zumindest in die Birne.


 
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09.07.07 10:16

80400 Postings, 7494 Tage Anti LemmingDetails zum Wurm--Schnaps

"Der Legende nach verleiht er demjenigen große Kräfte, der mutig genug ist, den Wurm herunterzuschlucken."

Kröten-Schlucken ist ja auch bei Aktionären sehr beliebt.
 
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09.07.07 11:59

2324 Postings, 6782 Tage Ommea@Anti lemming: hast du den Bericht gelesen, oder

einfach drauflos geschrieben??

ich kann mich nicht entsinnen, dass der Yuan am Ende eines Hypes stehen soll, ebenso die anderen BRIC-Währungen ...

es geht hier nicht um BRIC-Index-Zertis, sondern um deren Währungen ...

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:-))

Ommea
 

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