Die Ankündigung ist ein geschickter Schachzug. Durch das Überschreiten der Beteiligungsschwelle von 30 Prozent müssen die Stuttgarter zwar nach dem deutschen Aktiengesetz ein Pflichtangebot für den Wolfsburger Konzern zur Übernahme abgeben. Um über die Schwelle von 30 Prozent zu kommen, muss Porsche aber nur eine bestehende Option zum Kauf von bis zu 3,7 Prozent der Stammaktien ausüben. Auf die Aktien der VW-Aktionäre ist Porsche nicht angewiesen. Die Ausübung der Option kostet Porsche rund eine Milliarde Euro. Damit hat Porsche insgesamt bislang fünf Milliarden Euro für die Beteiligung an Volkswagen ausgegeben. Schlagworte VW Porsche Übernahme VW-Gesetz Der Sportwagenhersteller, der von der Investmentbank Merrill Lynch beraten wird, strebt nach eigenen Angaben derzeit keine Übernahme von VW an. Das belegt auch die Höhe des Angebots, die einen Verkauf der Aktie unattraktiv macht: Porsche bietet den Volkswagen-Aktionären voraussichtlich nur 100,92 Euro je Stammaktie. Das Volkswagen-Papier schloss jedoch am Freitagabend bei 117,70 Euro. Entsprechend wird davon ausgegangen, dass deutlich weniger als zehn Prozent der VW-Aktionäre das Angebot annehmen werden. Porsche kündigte zudem bereits an, das Angebot nicht nachbessern zu wollen. Anders gesagt: Für ein Angebot, das nicht angenommen werden soll, ist der Zeitpunkt ideal. |